Neue Ampel in Ribbesbüttel ist endlich in Betrieb
So hat es die Gemeinde geschafft die Baukosten für die Bedarfsampel um ein Drittel zu senken.
Daniela Burucker
Ribbesbüttel Für diejenigen, die die Peiner Landstraße (L320) zu Fuß überqueren müssen, gab es mit der Inbetriebnahme der Bedarfsampel noch vor den ersten Advent ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk. Ab sofort wird der Verkehr auf der stark befahren Landesstraße zwischen 5 und 22 Uhr auf Knopfdruck zum Anhalten gezwungen.
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Pferdezüchter aus dem Kreis Gifhorn fordern Abschusspläne für Wölfe
Mehr Wölfe, mehr Wolfsrisse: Pferdezüchter und Pferdebesitzer sind verärgert und wollen Bestand regulieren
Dirk Kühn
Pferdezüchter aus dem Kreis Gifhorn fordern Abschusspläne für Wölfe
Mehr Wölfe, mehr Wolfsrisse: Pferdezüchter und Pferdebesitzer sind verärgert und wollen Bestand regulieren
Ribbesbüttel Die Zahl der Wölfe in Niedersachsen und im Landkreis Gifhorn steigt und steigt - und mit der wachsenden Wolfspopulation werden auch die Sorgen und Ängste, der Zorn und der Ärger der Menschen, insbesondere der Weidetierhalter, größer. Das zeigte sich auch am Freitagabend bei einer Diskussionsrunde im Kasino der Reitanlage Elsenhof in Druffelbeck deutlich. Gut 50 Reiterinnen und Reiter sowie Pferdezüchter setzten sich mit dem Thema auseinander.
Eingeladen hatte der Pferdezuchtverein Ahnsen und Umgebung, der ausdrücklich auch den Kreisreiterverband Gifhorn einbezogen hatte. Deren Vorsitzender Oliver Baake saß ebenso mit auf dem Podium wie der SPD-Landtagsabgeordnete Philipp Raulfs aus Hillerse, der Burgdorfer Helmut Habermann, der für den Zusammenschluss Pferdeland Niedersachsen ehrenamtlich arbeitet, Wolfsberater Carl-Gustav Laser aus Winkel, Uwe Dorendorf, jagdpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion aus Danneberg sowie Telse Dirksmeyer-Vielhauer, CDU-Fraktionsvorsitzende im Gifhorner Kreistag. Moderiert wurde die Diskussion von Otmar Hauck, dem es gelang, auch dank seines Hintergrundwissens rund um das Thema Wolf, dass die Debatte weitestgehend sachlich blieb. Allenfalls Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer und Bundesumweltministerin Steffi Lemke (beide Bündnis 90/Die Grünen) gerieten zeitweilig ins Visier der Pferdefreunde.
Dabei war es gerade Lemke, die Anfang Oktober den Bundesländern eine neue Regelung zum erleichterten Abschuss von Wölfen in Regionen mit erhöhtem Rissvorkommen vorgeschlagen hatte. Kommt es dort zu einem Wolfsübergriff auf Weidetiere, die durch Herdenschutzmaßnahmen, also Zäune, zumutbar gesichert waren, könne nach Erhalt der Abschussgenehmigung 21 Tage lang im Umkreis von 1000 Metern um die Weide ein Wolf geschossen werden. Diese Regelung soll in dieser Woche auf der Umweltminister-Konferenz beschlossen werden. Dorendorf winkte ab: „Da erwarte ich gar nichts“. Zunächst einmal sollten die korrekten Zahlen der Wolfspopulation in Brüssel vorgelegt werden. Mehrfach wurde auf den aktuellen Quartalsbericht der Landesjägerschaft Niedersachsen verwiesen. Danach wurden landesweit 50 Wolfsrudel, 4 Wolfspaare und ein Einzelwolf offiziell nachgewiesen. Allein im Landkreis Gifhorn sind es vier Rudel: in Hankensbüttel, in Ehra-Lessien und in Steinhorst. In Hankensbüttel ist aktuell innerhalb des Rudels nur ein Welpe bestätigt, in Steinhorst sind es vier und in Ehra-Lessien sogar fünf Welpen. Im Ringelah soll es ebenfalls ein Rudel geben, das ist allerdings bisher nicht bestätigt worden.
Auch Pferde und Ponys waren von Wolfsrissen betroffen
Weit vorn in der Region liegt der Landkreis auch bei der Zahl der Wolfsrisse. Seit 2017 steigt die Zahl der Übergriffe stetig an. Im zweiten Quartal 2023 gab es insgesamt 13 Übergriffe auf Nutztiere, in 9 Fällen wurde ein Wolf als Verursacher nachgewiesen. Im dritten Quartal waren es 7 Übergriffe, die auf den Wolf zurückgingen, in der Region Hannover 17, im Landkreis Uelzen 9. Auch Pferde und Ponys waren landesweit von Wolfsrissen betroffen, mindestens 3 Fälle wurden nachgewiesen.
„Es kann nicht in unserem Sinne sein, das ganze Land einzuzäunen“.
Erst Janze, Vorsitzender des Pferdezuchtvereins Ahnsen
Deutlich ist schon mit Beginn der Diskussion, dass Pferdehalter eine Regulierung des Wolfsbestandes fordern. Kein Zweifel allerdings besteht darin, dass dieser Weg lang ist. Der Wolf ist nach EU-Recht in der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt, und auch das Bundesnaturschutzgesetz setzt strenge Maßstäbe. Moderator Hauck spricht von einer „regulierten Koexistenz“. Dorendorf stellt klar: „Niemand will den Wolf wieder ausrotten.“ Aber die wachsende Population, die zunehmende Zahl der Risse erfordern eine effiziente Bejagung des Wolfes.
Dass es damit nicht getan ist, verdeutlichte Wolfsberater Laser. Selbst wenn von den 500 in Niedersachsen lebenden Wölfen 20 Prozent, also 100 Tiere, geschossen werden, bleiben immer noch 400. „Das ändert nichts an der Riss-Situation“, betonte er und appellierte an die Pferdehalter, ihre Tiere bestmöglich zu schützen. „Illusorisch“, so ein Zwischenruf, und auch Ernst Janze, Vorsitzender des Pferdezuchtvereins Ahnsen, gab zu bedenken: „Es kann nicht in unserem Sinne sein, das ganze Land einzuzäunen.“
Raulfs: Unfassbar komplizierte Situation
Dass das Problem nicht Niedersachsen sei, sondern die Bundesländer, die keine Wolfsrudel haben, betonte der SPD-Landtagsabgeordnete Raulfs, selbst Pferdebesitzer. „Mir ist wichtig, den Kollegen auf Bundesebene klar zu machen, was hier los ist.“ Raulfs sprach von einer unfassbar komplizierten Situation. „Es wird noch ein bisschen dauern, bis wir das Thema Wolf in den Griff bekommen“, warnte er vor zu hohen Erwartungen.
So sieht es auch der Burgdorfer Helmut Habermann, der das Thema und die Dringlichkeit auch der Gifhorner CDU-Europaabgeordneten Lena Düpont geschildert hat. Für ihn ist der Bund, nicht die EU die entscheidende Stelle. Dass an der FFH-Richtlinie etwas geändert wird, sieht er nicht. Wohl aber könne der Bund den Ausnahmekatalog erweitern. Deshalb ist seine Kernforderung, das ohnehin schlecht gemachte Bundesnaturschutzgesetz entsprechend zu ändern.
Wie schwierig es ist, derzeit eine Abschussgenehmigung für einen Wolf zu bekommen, weiß Habermann nur zu gut. Er hat für das Landvolk Burgdorf einen entsprechenden Antrag ausgearbeitet. Es handelt sich um jenen Problemwolf, der auch ein Pony von Ursula von der Leyen gerissen haben soll. Einen ähnlichen Antrag für den Abschuss eines Wolfes hatte das Landvolk Gifhorn-Wolfsburg Anfang 2023 gestellt. Die untere Naturschutzbehörde sah die Voraussetzungen als nicht erfüllt an und lehnte ab.
27.11.2023 Gifhorner Rundschau
Verkünstelt sich Gifhorn beim Wasserstoffprojekt Ausbüttel?
Das komplizierte Strom-Wärme-Konzept lässt weiter auf sich warten.
Christian Franz
Ausbüttel Die Idee eines Wasserstoff-Energiespeichers für das kreiseigene Abfallwirtschaftszentrum Ausbüttel wird bald drei Jahre alt. Der Projektantrag beim Bundesumweltministerium datiert von Oktober 2020. Der Betrieb der mindestens 1,3 Millionen Euro teuren Anlage lässt weiter auf sich warten. In der Zwischenzeitlich wurde der Energieträger Wasserstoff für die Industrie und teilweise zum Heizen ein Standardverfahren, während sich er Einsatz im Verkehr als unwirtschaftlich erweist.
Der Abfallentsorger Remondis hat Versuche mit Wasserstoff-Müllfahrzeugen beendet. Erste Wasserstoff-Tankstellen schließen. Autohersteller konzentrieren sich auf Batteriefahrzeuge. Doch der Landkreis Gifhorn will weiterhin mit Ausbütteler Wasserstoff Autos fahren lassen.
Die Wasserstoff-Energiezentrale im Abfallwirtschaftszentrum Ausbüttel lässt weiter auf sich warten. Christian Franz FMN
Grundsätzliches Ziel der Verwaltung ist es, das Abfallwirtschaftszentrum energieautark zu betreiben, was mit dem Wasserstoffkonzept in der Theorie zu 90 Prozent gelingt. Das Gas, im Elektrolyseur durch Abspaltung von Sauerstoff aus Wasser erzeugt, dient als Energiespeicher.
Die eigentliche Energie liefern Photovoltaikmodule auf den Hallendächern, pro Jahr rund 215.000 Kilowattstunden Sonnenstrom. Etwa die Hälfte davon fließt ins öffentliche Stromnetz. 115.000 Kilowattstunden dienen der Eigenversorgung mit Strom und Wärme - ganzjährig zu 90 Prozent.
Allerdings heizt der Kreis die Hallen nicht mit Wasserstoff. Vielmehr wird das erzeugte Gas bei Bedarf in Brennstoffzellen wieder zu Wasser gewandelt, um Strom zu gewinnen. Zusätzlich soll die hierbei entstehende Abwärme teilweise genutzt werden, kombiniert auch noch mit Geothermie aus tieferen Bodenschichten. Heizen direkt mit Strom? Funktioniert andernorts mittlerweile standardmäßig mit Luftwärmepumpen, wiederum kombiniert mit Photovoltaikanlagen.
Rund 480 Kilo Wasserstoff bleiben laut Konzept in Ausbüttel übrig, um damit ein Wasserstoffauto knapp 50.000 Kilometer im Jahr fahren zu lassen. Solche Autos bieten Hersteller kaum an.
Für das Vorhaben erhält der Kreis rund 25 Prozent Bundesförderung zu der Investition. Der Betrieb ist laut Projektkalkulation, abhängig von Vergleichspreisen anderer Energieträger, pro Jahr bis zu 10.500 Euro teurer.
Hält der Landkreis dennoch an dem komplizierten Modell mit Photovoltaik, Elektrolyseur, Gasspeicher, Brennstoffzelle und Geothermie fest? Und was verspricht er sich davon? „Alle Bestandteile sind in der Praxis erprobt und somit etabliert. Neu ist die Kombination all dieser Bestandteile an einem Standort und die dazu elementare steuerungstechnische Umsetzung“, erklärt Kreis-Sprecherin Friederike Herlemann. „Im Abfallwirtschaftszentrum stellt die Erzeugung von Wasserstoff mittels Elektrolyse nur einen Teilschritt eines innovativen Systems dar, welches nach aktuellem Kenntnisstand in dieser komplexen Form noch an keinem anderem Ort umgesetzt wurde.“
Die Projektgröße sei „sinnvoll und erforderlich, um einen gesamtenergetischen Autarkiegrad mit Wärme und Strom über 90 Prozent zu erreichen“.
Einfachere Ansätze ohne doppelte Umwandlung der Energieform vom Strom in Wasserstoff und zurück kommen aus Sicht der Kreisverwaltung nicht in Frage, bekräftigt Herlemann: „Der Landkreis Gifhorn ist mit diesem Projekt wesentlicher Projektpartner in einem nationalen Verbundvorhaben. Die Maßnahme wird wissenschaftlich begleitet, um Erkenntnisse zur Übertragung auf weitere Anwendungsfälle erzielen zu können.“
29.07.2023, Gifhorner Rundschau
Diese Firmen ziehen ins neue Gewerbegebiet in Ribbesbüttel
Darunter sind bekannte Unternehmen aus Gifhorn – Am Donnerstag war Spatenstich für die Erschließung
Reiner Silberstein
Ribbesbüttel Zwei Jahre vom Ratsbeschluss bis zum Beginn der Erschließung sowie fast abgeschlossener Vermarktung – das nannte Werner Schuster, Investor und Geschäftsführer der KS-Kommunalservice GmbH in Meinersen, sportlich für ein neues Gewerbegebiet. Am Donnerstag nahmen er, die Politik und zwei Vertreter der künftigen Unternehmen den symbolischen Spatenstich in Ribbesbüttel vor. Oliver Tschritter ist einer dieser Geschäftsführer. Er will den Hauptsitz seiner Firma Viessmann Kältetechnik Nord GmbH (ehemals Tschritter) vom Wilscher Weg in Gifhorn nach Ribbesbüttel verlegen und hat dafür ein Areal von 6236 Quadratmetern erworben. „Wir haben großen Zulauf, müssen erweitern. Wir stapeln uns schon im Büro.“ 105 Mitarbeiter ziehen mit um, künftig seien um die 150 angepeilt.
Roman Maier betreibt zurzeit die Tankstelle in Vollbüttel, hat sein Geschäftsfeld aber auf Hausmeisterdienste und Maschinenverleih ausgeweitet. „Meine Pläne sind gewaltig. Ich möchte noch etwas mit Holzverarbeitung machen.“ Dafür seien Lagerräume und Büros in Ribbesbüttel angedacht.
Laut Schuster seien auch Grundstücke an die Gesellschaft für technische Überwachung (GTÜ) und an Eric Hegenbart verkauft – Letzterer hatte seine Tischlerei am Eyßelheideweg in Gifhorn bei einem großen Brand im vergangenen Dezember verloren. Zwölf Flächen sind zu vergeben, nur zwei davon sind noch frei. „Eine könnte auch noch geteilt werden“, so Schuster. Auch dafür gebe es bereits Interessenten.
Diese neuen Anlieger im rund 3,5 Hektar großen Gewerbegebiet, das nun in Fortsetzung der Straße am Sandberg entsteht, sind ganz im Sinne von Gemeindebürgermeister Hans-Werner Buske: „Wir haben gelernt. Miethallen haben wir in diesem Gebiet verboten.“ Die bestehenden hätten dem Ort schon den Spitznamen Hallenbüttel eingebrockt, viel schlimmer sei aber, dass diese Art von Gewerbe kaum Steuern in die Gemeindekasse spüle. Das soll mit dem neuen Areal anders werden. In rund vier Wochen sollen die Arbeiten an der Kanalisation beginnen, kündigte Martin Klingebiel von der Tiefbaufirma Post-Rohrleitungsbau an, danach kommen die Versorgungsleitungen. Die Glasfaserleitungen fürs schnelle Internet sollen von Giffinet erstellt werden, so Schuster. Ende Oktober soll die Baustraße befahrbar sein. Die Erschließungskosten liegen bei 2,1 Millionen Euro. Die Zugangsstraße werde laut Buske noch etwas verbreitert, so dass sich auch zwei Fahrzeuge begegnen können.
16.06.2023 GR
Ihre Herzen schlagen fürs lokale Ehrenamt
Beim Jahresempfang in Leiferde werden verdiente Bürger für ihr ehrenamtliches Wirken geehrt
Daniela Burucker
Leiferde Inhaltlich war es eine Traditionsveranstaltung, terminlich ein echter Versuchsballon. Statt des etablierten Neujahrsempfangs hatten die Gemeinde und die St.-Viti-Kirchengemeinde etwas Neues ausprobiert und erstmals in der wärmeren Jahreszeit zum gemeinsamen Jahresempfang ins Dorfgemeinschaftshaus eingeladen. Wie gehabt, standen dabei auch Ehrungen auf dem Programm.
Bereits beim Begrüßungsdefilee für die geladenen Gäste aus Vereinen, Institutionen und Ehrenamt hatten Bürgermeisterin Gina Hasenfuß, Pastorin Friederike Werber und Gemeindedirektor Michael Zobjack beim Händeschütteln gut zu tun.
Nach Sekt und Saft im Foyer und einem kurzen Vortrag von Nabu-Vorsitzendem Florian Preusse über das Naturschutzgebiet Viehmoor blickte die Bürgermeisterin auf das vergangene Jahr zurück. „Wir sind hier, um Dankeschön zu sagen.“ Explizit dankte sie der Freiwilligen Feuerwehr Leiferde für ihren Einsatz beim Zugunglück im November 2022 und Reinhard Lachmann vom Nabu in Abwesenheit für sein Wirken bei der Pflege des Viehmoors. Zuvor hatte Werber ein Zitat aus der Bibel zu ihrer Steilvorlage gemacht, um das ehrenamtliche Wirken zu beleuchten. „Was nicht gemacht wird, sehen alle“, sagte sie. „Wird aber auch gesehen, was in der Gemeinde ehrenamtlich passiert?“
Die Pastorin fuhr fort: „Diejenigen, die hier sind, machen es nicht, weil sie gesehen werden wollen, sondern weil ihr Herz dafür schlägt.“ Das diente zur Überleitung zur Ehrung von Ute Plagge, Sieglinde Buske und Kerstin Harke-Käseberg, die gemeinsam mit Birgit und Alfred Jäger die Seniorennachmittage in Vollbüttel organisieren. Für alle Geehrten gab es Urkunden und Präsente. Für die musikalische Untermalung sorgten Lehrer und Schülerinnen des Sybilla-Merian-Gymnasiums. Zum Abschluss gab es Kaffee und Kuchen.
Schon zum Auftakt hatte Hasenfuß angekündigt. „Dabei wollen wir auch ein Meinungsbild einholen, ob die Veranstaltung künftig vielleicht grundsätzlich erst im Frühsommer stattfinden sollte.“
09.06.2023 GR