Ribbesbüttel: Konzert für den guten Zweck
Rotary Club organisiert Benefizaktion zu Gunsten Jugendlicher
Gifhorn/Ribbesbüttel. Der Rotary Club Gifhorn-Wolfsburg veranstaltete jetzt ein Hoffest auf dem Rittergut Ribbesbüttel der Familie Löbbecke.
Ziel der geselligen Veranstaltung war es, Spenden für den Kinderschutzbund Gifhorn und für die Kinder und Jugendarbeit der Kirchengemeinde Ribbesbüttel zu sammeln.
Etwa 150 Rotarier und Rotarierinnen und Gäste wurden vom Präsidenten Diethelm Mislak begrüßt: „Die Veranstaltung soll den Teilnehmern viel Spaß machen aber auch Gutes über Spenden bewirken“ Das Programm war gespickt mit musikalischen Highlights.
Kultur-Aktion für den guten Zweck vom Rotary Club organisiert: Mana Oguchi, Lena Jonscher, Diethelm Mislak, Christel Mislak, Ute Löbbecke, Miriam Sprick und Stefan Löbbecke (v.l.)Foto: privat
Erst zeigte die schon mehrfach preisgekrönte 14-jährige Violinistin aus Wolfsburg, Lena Jonscher, in musikalisches Können und beeindruckte damit nachhaltig das Publikum. Lena Jonscher wird auch vom Rotary Club Gifhorn-Wolfsburg gefördert.
Dann trat die akademische Bläservereinigung der TU Braunschweig Aka Blas auf und spielten viele bekannte Musikstücke, die vom Publikum begeistert aufgenommen wurden.
Die Musiker zeigten sich sichtlich erfreut wieder aufzutreten und dann noch in der schönen Atmosphäre des Rittergutes Ribbesbüttel. „Ein rundum gelungenes Fest für einen guten Zweck“, stellte Mislak fest und dankte allen Künstlern, Helfern und der Familie Löbbecke. red
AZ 06.10.2021
Bürgermeister will Korbflechter wieder in Ausbüttel haben
Familie Hinsch stellt kostenloses Grundstück in Ausbüttel zur Verfügung – Händler müssen teure Auflagen erfüllen
Von Ron Niebuhr
Ausbüttel. Der Korbflechter könnte nach fast zweijähriger Pause an die Bundesstraße 4 zurückkehren. Dafür allerdings braucht es die Hilfe aller Freunde des traditionsreichen Familienbetriebs. Denn bevor Hubert und Michael Schaak in Ausbüttel wieder ihr Verkaufszelt aufschlagen können, sind einige bauliche – und damit finanzielle – Hürden zu nehmen.
„Ich möchte einfach, dass der Korbflechter wieder zu uns kommt und hier auch bleiben kann“, begründete Ribbesbüttels Bürgermeister Hans-Werner Buske sein persönliches Engagement in der Sache. Im Oktober 2019 war der früher in Rötgesbüttel ansässige Betrieb an der Kreuzung von B 4 und Peiner Landstraße von der Gifhorner Kreisverwaltung untersagt worden, da das fragliche Grundstück in einem Landschaftsschutzgebiet liegt.
Buske suchte nach einer Alternative – mit Erfolg: Familie Hinsch besitzt in Ausbüttel eine geeignete, noch als Ackerland ausgewiesene Fläche für den Korbflechter an der K 66 schräg gegenüber vom Diner Route 4. Ohne Weiteres lässt sich dort aber keine Verkaufsfläche errichten. „Wir mussten einen Bauantrag stellen. Für ein Zelt!“, wunderte sich Michael Schaak. Und für den beizufügenden Bauplan war ein Architekt zu beauftragen. Gut 1000 Euro kostete das, sah aber „im Grunde genauso aus, wie unsere zuvor selbst gezeichnete, vom Landkreis Gifhorn abgelehnte Skizze“, sagte Schaak.
Samtgemeindebürgermeister Hans Friedrich Metzlaff verstand, dass Familie Schaak diese Hürde mit Kopfschütteln quittierte. Aber so sei nun mal die Gesetzeslage: „Bisheriges Ackerland soll anders genutzt werden, nämlich für Gewerbe. Daher ist eine Baugenehmigung erforderlich“, erklärte er. Da gebe es keinen Spielraum für die Kreisverwaltung. Damit allerdings nicht genug, müsse auch eine neue, befestigte Zufahrt her, die dichter an der Ortseinfahrt liegt, ergänzte Buske.
„Und obendrein müssen Ersatzpflanzungen geschaffen werden“, sagte er. Das ist auf dem brachliegenden, 3872 Quadratmeter großen Ackerland nicht möglich, auch wenn für den Verkaufsstand des Korbflechters nur ein Teil davon gebraucht wird. „Denn im Boden verläuft eine Drainage“, erläuterte Günther Hinsch. Die würde durch Baumwurzeln beschädigt.
Zumindest die nötige Fläche für Ersatzpflanzungen stellt die Gemeinde zur Verfügung. Bei den übrigen Auflagen der Kreisverwaltung – Zufahrt und Bäume – dagegen könne man nicht helfen, müsste man dafür doch auf Steuergeld zugreifen, sagte Buske. Für Familie Schaak sind die Kosten von 5000 Euro für die befestigte Zufahrt und 250 Euro für Bäume aber nicht zu wuppen. „Uns steht das Wasser bis zum Hals. Wir können das nicht mal eben aus dem Ärmel schütteln“, erklärte Michael Schaak mit Blick auf anderthalb Jahre Pandemie, die dem kleinen Familienbetrieb schwer zugesetzt haben.
Zuschüsse erhofft: Für die Rückkehr des Korbflechters braucht es finanzielle Hilfe aller Freunde des Familienbetriebs. Foto: Ron Niebuhr
Übrigens auch weil man nach dem Aus in Ausbüttel den Betrieb nur an einer deutlich schwächer frequentierten Straße in Braunschweig-Querum fortführen konnte. „Ohne unsere Stammkunden hätten wir dort nicht bestehen können“, sagte Hubert Schaak. Die B 4 sorge mit täglich 25 000 Fahrzeugen für viel mehr Kundschaft.
„Da sieht man uns schon von weitem“, sagte Michael Schaak. Seit 34 Jahren betreibt die Mönchengladbacher Familie ihren Stand im Landkreis Gifhorn. „Ich habe hier laufen gelernt, meine Geschwister und ich sind hier zur Schule gegangen. Es ist unsere zweite Heimat“, betonte Schaak.
Daher sind sie Buske als Vermittler und Familie Hinsch als Grundstücksbesitzer dankbar für die Chance, wieder an die B 4 zurückkommen zu können. Um die verbleibenden Hürden zu überwinden, hofft Buske jetzt auf Zuwendungen aller, für die der Korbflechter zum Bild der Bundesstraße 4 zählt. Er hat ein Paypal-Konto eröffnet:
AZ 31.07.2021
B 4 in Ausbüttel: Bauarbeiten laufen wohl noch bis Ende August
Staus vor der Ampel: Pendler zeigen Geduld – Erste Zahlen zur Belastung der Umleitung in Ribbesbüttel
Von Dirk Reitmeister
Ärger-Baustelle: Der barrierefreie Ausbau der Bushaltestellen in Ausbüttel sorgt für Staus auf der B 4. Die AZ hat nachgefragt, wie lange noch...Fotos (2): Sebastian Preuß
Ausbüttel. Wieder mal kein Vorankommen in Ausbüttel. Im strömenden Regen stehen Autos und Lastwagen vor der Baustellenampel. Aus einem der Wagen dröhnt „Purple Rain“ durchs Blech nach draußen. „Aber zu 100 Prozent“, sagt eine regelmäßig die Route nutzende Braunschweigerin ein paar Wagen weiter dahinter auf die Frage, ob sie genervt sei. Andere nehmen es gelassen. „Man muss es hinnehmen.“ Solche Geduld werden Verkehrsteilnehmer und Anwohner gleichermaßen noch brauchen.
„Ich mache drei Kreuze, wenn die Baustelle weg ist“, sagt Hans-Werner Buske, Bürgermeister der Gemeinde Ribbesbüttel, die in Ausbüttel die Bushaltestellen an der B 4 barrierefrei ausbaut. Sein Telefon stehe nicht still, aktuell lägen ihm die Landwirte wegen der anstehenden Ernte in den Ohren. „Ich kann sie ja verstehen.“
Auf der Westseite ist die neue Bushaltestelle fertig. Die Arbeiter sind nun gegenüber zugange. Der alte Geh-Radweg ist weggekoffert, Paletten mit neuen Bordsteinen stehen parat. Doch bis Buske seine drei Kreuze machen und der Verkehr wieder ungestört rollen kann, wird es dauern. „Die Leute brauchen viel Geduld“, sagt der Bürgermeister. Das Bauende ist für Ende August anvisiert. Unter anderem auch, weil die Gemeinde nach Absprache mit der Landesbehörde bei der Gelegenheit Fahrbahnschäden gleich mit erledige. „Die Firma ist bemüht, früher fertig zu werden.“
Fast vier Minuten ist die Ampel für die B 4 in Fahrtrichtung Süden rot, dann springt sie um. Ein paar Minuten später huscht ein Lastwagen deutlich nach gelb bei Rot durch, dahinter auch noch ein Dreier-BMW. Beim nächsten Mal dauert die Rotphase zwei Minuten, danach ist für weitere knapp zwei Minuten grün. „Wir haben die Ampelphase nochmal justiert“, sagt Buske. Seitdem habe der Verkehr auf der B 4 länger grün, der aus Isenbüttel kürzer. Da kämen Homeoffice und Sperrung zwischen Isenbüttel und Calberlah gerade zupass. Sonst wäre das Chaos wohl noch größer. Autofahrer schätzen am Mittwochnachmittag ihre Wartezeit auf etwa zehn Minuten. Die Braunschweigerin sagt, sie warte seit ihrem Freisprechanlagen-Telefonat, und das laufe seit sechs Minuten.
Probleme gibt es nicht nur in Ausbüttel. Buske hat seit voriger Woche erstmals Daten zur Verkehrsbelastung auf der Heerstraße in Ribbesbüttel, die als Umleitung belastet ist. Vom 21. bis 27. Juni zählte die Tempomesstafel in beiden Richtungen alles, was mit mehr als zwei Kilometern pro Stunde unterwegs ist. 22 650 Nutzungen kamen zusammen. Er schätzt, dass damit an einem Werktag etwa 3500 Fahrzeuge am Tag auf der Heerstraße rollen. Für die Dorfstraße habe er keine Messung. Er schätzt die Werte dort etwas niedriger. „Die Datenbasis ist im Moment nicht sauber.“
Buske sagt, dass diese Routen und damit auch die Maschstraße hinter der Verknüpfung von Heer- und Dorfstraße mehr als doppelt so viel Verkehr wie sonst haben. Wenigstens habe sich das Verbot für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen wohl bewährt. Der Bürgermeister hat den Eindruck, dass sich die meisten daran halten.
Die Fahrzeuge stauen sich am frühen Nachmittag von Ausbüttel bis Rötgesbüttel zurück und in der anderen Richtung bis zum Bahnübergang. Dort hat die Gemeinde ähnliches vor: Auch diese Bushaltestellen müssen barrierefrei werden. Das sei in zwei Jahren geplant.
AZ 01.07.2021
Ribbesbüttel: Gemeinderat ist sich uneinig über weiteres Vorgehen
Von Ron Niebuhr
Ribbesbüttel. Die Alte Schule in Ribbesbüttel befindet sich derzeit noch im Eigentum des Kirchenkreises. Der stuft das Gebäude aber gemessen an der Zahl der Mitglieder als zu groß ein für die Kirchengemeinde. Die wiederum würde die Alte Schule gern weiter nutzen, aber nicht allein. Pläne für eine Umnutzung des historischen Fachwerk- und Backsteinhauses, etwa als Dorftreffpunkt, scheiterten bisher aber an den hohen Hürden des Denkmalschutzes.
Der mache das Projekt zum „Fass ohne Boden“, sagte Bürgermeister Hans-Werner Buske im Gemeinderat. Man dürfte nichts verändern, keine Räume erweitern oder verkleinern. Man müsste die Fassaden und Fenster nach strengen Vorgaben kostspielig erneuern. „Und der Keller ist feucht“, sagte er.
Gehe es nach dem Denkmalschutz, könnte man dort bestenfalls ein Museum unterbringen. Das allerdings komme nicht in Frage: „Wir können doch nicht 1,5 Millionen Euro Steuergeld in die Hand nehmen, um dann ein Gebäude mit wenig bis gar keinem Nutzen zu haben“, meinte Buske.
Was wird aus der Alten Schule? Ribbesbüttels Rat würde sie gerne gemeinsam mit der Kirchengemeinde nutzen, aber die Chancen stehen nicht gut.foto: Ron Niebuhr
Die evangelische Kirche als Ganzes verfüge über „millionenschweren Besitz. Der Kirchenkreis will aber lieber das alte Gebäude loswerden und ein neues bauen“, wies Buske auf dessen Idee hin, hinter der St. Petrikirche ein neues Gemeindehaus zu bauen mit rund 110 Quadratmeter Nutzfläche. Ribbesbüttels Kirchenvorstand wolle jetzt zumindest prüfen lassen, ob man Fördermittel aus der Dorfentwicklung erhält.
Christian Wrede (CDU) sah dem positiv entgegen: „Ich traue es Pastor und Kirchenvorstand zu, dass sie ihre Interessen durchsetzen.“ Nichtsdestotrotz sollte die Gemeinde weiter signalisieren, die Alte Schule kaufen zu wollen, falls die Bemühungen der Kirchengemeinde nicht von Erfolg gekrönt sein sollten. „Insofern bleibe ich derzeit sehr gelassen“, verstand er die Aufregung nicht.
Und Ulf Kehlert (SPD) verwies darauf, dass die Kirche bisher noch keinen Beschluss gefasst, sondern lediglich Ideen gesammelt habe. Zugleich erinnerte er an den bestehenden Ratsbeschluss, das Gespräch mit der Kirche zu suchen und bis 30. Juni zu klären, wie es mit der Alten Schule weitergeht. „Aber das wird wohl nichts mehr vor der Wahl im September“, vermutete er.
Während Buske das Thema dem neuen Rat überlassen wollte, plädierten Wrede und Andreas Guth (CDU) dafür, dem neuen Rat wenigstens eine Empfehlung fürs weitere Vorgehen zu geben.
AZ 19.06.2021
Anwohner genervt: Heerstraße ist mehr denn je Hauptdurchgangsstraße
Ribbesbüttel: Anlieger fordern vom Rat zügige Entlastung – Baustelle auf B4 in Ausbüttel verschärft das Problem
Von Ron Niebuhr
Ribbesbüttel. Mit kurzer Tagesordnung kam die jüngste Sitzung des Ribbesbütteler Gemeinderates daher. Zündstoff bot sich dennoch, vor allem wegen der Belastung der Heerstraße durch Ausweichverkehr von der in Ausbüttel noch bis Ende August halbseitig gesperrten Bundesstraße 4.
In Ausbüttel wird die Bushaltestelle „Dorf“ barrierefrei ausgebaut. Möglich ist das – nicht zuletzt wegen des starken Verkehrsaufkommens von bis zu 22 000 Fahrzeugen pro Tag –nur mit einer halbseitigen Sperrung nebst Ampelschaltung. „Das führt zu erheblichen Rückstaus in beide Richtungen“, sagte Bürgermeister Hans-Werner Buske. Sehr viele Fahrer weichen über Ribbesbüttel und Rötgesbüttel aus. Der kürzeste Umweg führt sie durch die Heerstraße – sehr zum Leidwesen der Anwohner. „Die Straße ist permanenter Bypass der B4. Sie ist für so viel Verkehr gar nicht ausgelegt, vor allem nicht für die ganzen Lastwagen“, verwies Dirk Sonnenfeld auf zerstörte Gossen und Kanaldeckel. Er sei den Verkehr keineswegs allein leid, sondern spreche stellvertretend für alle Anwohner der Straße: „Wir haben alle so einen Hals“, sagte er. Bereits vor ein paar Jahren – also lange vor der Baustelle in Ausbüttel – habe man die Gemeinde auf das Problem hingewiesen. Damals wünschten sich die Anwohner eine Einbahnstraße mit Fahrtrichtung nach Süden, denn in Richtung Norden sei die Abzweigung in die Straße sehr unübersichtlich und daher besonders gefährlich. „Aber passiert ist seitdem nichts“, ärgerte sich Sonnenfeld.
So ruhig ist es hier nicht immer: Die Heerstraße ist Umleitungsstrecke für die halbseitig gesperrte B4, die Anwohner sind genervt. Foto: Ron Niebuhr
Man sei an dem Problem dran und sich bewusst, dass die Situation für die Anwohner „absolut nicht hinnehmbar“ sei, versicherte Bürgermeister Buske. Angedacht waren etwa auch bauliche Maßnahmen, am besten gefördert durch das Dorfentwicklungsprogramm. Stefan Löbbecke (CDU) ergänzte: „Es ist nicht so, dass Rat und Verwaltung untätig waren“, eine Lösung sei bei diesem „schwierigen Thema“ jedoch nicht ohne Weiteres herbeizuführen.
Andreas Guth (CDU) wies darauf hin, was eine Einbahnstraße unweigerlich zur Folge hätte: „Dann rollt der komplette Verkehr stattdessen an der Grundschule vorbei.“ Buske wiederum erklärte, dass man in einer Sondersitzung mit den Anwohnern sprechen wolle. Immerhin soll die Straße demnächst für 40-Tonner gesperrt werden. Das Hauptproblem sei letztlich, dass die Umgehung der B4 noch nicht realisiert worden sei, sagte Buske. „Darauf zu warten, hilft uns aber nicht weiter“, erwiderte Sonnenfeld.
Hinsichtlich des angedachten Gewerbegebietes in Ribbesbüttel, in dem bevorzugt heimische Betriebe angesiedelt werden sollen, stehe man noch ganz am Anfang, erklärte Buske. Es sei weder der Grunderwerb erfolgt noch habe man Flächennutzungs- und Bebauungsplan angepasst. „Vor Herbst 2022 ist daher nicht mit einem Baubeginn zu rechnen“, sagte er.
AZ 12.06.2021