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Ribbesbüttel leidet weiter
Ribbesbüttel leidet weiter
Die Gemeinde berät darüber, wie man den Durchgangsverkehr ausbremsen kann.
Daniela Burucker
Ribbesbüttel Es kommt neue Bewegung in das zähe Ringen um mehr Sicherheit und weniger Verkehr auf der Masch und der Heerstraße. Die Gemeinde hat einen Planer mit einem Lösungsvorschlag betraut. Was dem Fachmann vorschwebt, soll bei einem Bürgerinfoabend präsentiert werden, zu dem die Gemeinde alle Betroffenen am 9. April ab 18.30 Uhr ins Raiffeisengebäude in Vollbüttel eingeladen hat.
Neben Heerstraße und Masch ist auch die Dorfstraße von dem erhöhten Verkehr betroffen
Damit der Termin jeden erreicht, spielt Bürgermeister Hans-Werner Buske dieser Tage den Briefträger und beglückt alle Haushalte im Bereich Heerstraße, Dorfstraße, Rosenweg und Masch mit einer schriftlichen Einladung. „Es sind etwa 40 Haushalte unmittelbar betroffen“, berichtete Buske nach der jüngsten Ratssitzung, bei der die Heerstraße einmal mehr ein Thema war. Zur Abstimmung standen zwei Anträge eines Bürgers, der sich in der Sache stark engagiert. Seine harsche Kritik an der Verwaltung mündete in Dienstaufsichtsbeschwerden gegen den Bürgermeister, die allesamt von Gemeinderat und Landkreis als unbegründet zurückgewiesen wurden.
Ähnlich kurzen Prozess machte der Rat jetzt mit dessen Antrag auf Verbot des Durchgangsverkehrs für Personenwagen und Lkw. Lediglich der Anliegerverkehr sollte davon ausgenommen sein. Dieser weitgehende Antrag wurde ohne Aussprache einstimmig abgelehnt. Ebenso verfuhr das Gremium mit dessen Antrag auf verkehrsberuhigende Maßnahmen in Form von Bodenschwellen, Sperrflächen und Blumenkübeln.
Aus Sicht von Ulf Kehlert (SPD) waren die Anträge allein deshalb nicht genehmigungsfähig, weil sie auf bauliche Maßnahmen auf der Masch (K 52) abzielten. „Ein Bürger will die Gemeinde verpflichten, auf ihre Kosten Maßnahmen auf einer Straße zu ergreifen, auf der sie nicht Straßenbaulastträger ist“, ergänzte der Bürgermeister. Mit Blick auf eine Verkehrsinsel, die die Nachbargemeinde Rötgesbüttel in weiteren Verlauf der K 52 bauen lässt, bezifferte Buske allein die möglichen Kosten der Verschwenkung auf etwa 160.000 Euro.
Stattdessen versammelte sich der Rat hinter dem Antrag von Stefan Löbbecke (CDU) zum Einstieg in ergebnisoffene Diskussionen auf Grundlage der Vorschläge des Planers, die beim Bürgerabend auf den Tisch kommen sollen. „Ich hoffe sehr, dass viele die Chance nutzen, sich dort einzubringen und wir gemeinsam einen Kompromiss finden, mit dem alle gut leben können“, sagte der Bürgermeister.
Unstrittig sei, dass etwas passieren muss. „Es ist für jeden ersichtlich, wenn es Probleme auf der B 4 gibt, dann ist auf der Heerstraße die Hölle los“, sagte Buske. Aufgrund der Tatsache, dass ihre Straße als beliebte Abkürzung gilt und den Umleitungsverkehr der B 4 verkraften muss, gehen die Anlieger seit einem Jahrzehnt und seit zwei Jahren unter anderem mit Gründung eines Arbeitskreises mit mehr Wumms auf die Barrikaden.
Bei der Frage, wie man die Heerstraße unattraktiv für den Durchgangsverkehr machen kann, kollidierten bislang Wunsch und Wirklichkeit. Der Vorschlag der Verkehrsbehörde für eine Einbahnstraße aus Richtung Masch fiel bei den Anwohnern durch. Umgekehrt fand die Idee der Anlieger zur Beschilderung nebst Ausweisung einer unechten Einbahnstraße bei der Behörde keinen Anklang. Die stufte die Heerstraße als Gemeindestraße mit erhöhtem Verkehrsaufkommen ein.
Der Arbeitsauftrag an den Planer ist weitreichend. Über den Bereich Heerstraße/Masch hinaus soll er das ganze Dorf unter die Lupe nehmen und Lösungen erarbeiten.
16.03.2024 Gifhorner Rundschau
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Diese Firmen ziehen ins neue Gewerbegebiet in Ribbesbüttel
Diese Firmen ziehen ins neue Gewerbegebiet in Ribbesbüttel
Darunter sind bekannte Unternehmen aus Gifhorn – Am Donnerstag war Spatenstich für die Erschließung
Reiner Silberstein
Ribbesbüttel Zwei Jahre vom Ratsbeschluss bis zum Beginn der Erschließung sowie fast abgeschlossener Vermarktung – das nannte Werner Schuster, Investor und Geschäftsführer der KS-Kommunalservice GmbH in Meinersen, sportlich für ein neues Gewerbegebiet. Am Donnerstag nahmen er, die Politik und zwei Vertreter der künftigen Unternehmen den symbolischen Spatenstich in Ribbesbüttel vor. Oliver Tschritter ist einer dieser Geschäftsführer. Er will den Hauptsitz seiner Firma Viessmann Kältetechnik Nord GmbH (ehemals Tschritter) vom Wilscher Weg in Gifhorn nach Ribbesbüttel verlegen und hat dafür ein Areal von 6236 Quadratmetern erworben. „Wir haben großen Zulauf, müssen erweitern. Wir stapeln uns schon im Büro.“ 105 Mitarbeiter ziehen mit um, künftig seien um die 150 angepeilt.
Roman Maier betreibt zurzeit die Tankstelle in Vollbüttel, hat sein Geschäftsfeld aber auf Hausmeisterdienste und Maschinenverleih ausgeweitet. „Meine Pläne sind gewaltig. Ich möchte noch etwas mit Holzverarbeitung machen.“ Dafür seien Lagerräume und Büros in Ribbesbüttel angedacht.
Laut Schuster seien auch Grundstücke an die Gesellschaft für technische Überwachung (GTÜ) und an Eric Hegenbart verkauft – Letzterer hatte seine Tischlerei am Eyßelheideweg in Gifhorn bei einem großen Brand im vergangenen Dezember verloren. Zwölf Flächen sind zu vergeben, nur zwei davon sind noch frei. „Eine könnte auch noch geteilt werden“, so Schuster. Auch dafür gebe es bereits Interessenten.
Diese neuen Anlieger im rund 3,5 Hektar großen Gewerbegebiet, das nun in Fortsetzung der Straße am Sandberg entsteht, sind ganz im Sinne von Gemeindebürgermeister Hans-Werner Buske: „Wir haben gelernt. Miethallen haben wir in diesem Gebiet verboten.“ Die bestehenden hätten dem Ort schon den Spitznamen Hallenbüttel eingebrockt, viel schlimmer sei aber, dass diese Art von Gewerbe kaum Steuern in die Gemeindekasse spüle. Das soll mit dem neuen Areal anders werden. In rund vier Wochen sollen die Arbeiten an der Kanalisation beginnen, kündigte Martin Klingebiel von der Tiefbaufirma Post-Rohrleitungsbau an, danach kommen die Versorgungsleitungen. Die Glasfaserleitungen fürs schnelle Internet sollen von Giffinet erstellt werden, so Schuster. Ende Oktober soll die Baustraße befahrbar sein. Die Erschließungskosten liegen bei 2,1 Millionen Euro. Die Zugangsstraße werde laut Buske noch etwas verbreitert, so dass sich auch zwei Fahrzeuge begegnen können.
16.06.2023 GR
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Ribbesbüttel im Kampf gegen den EPS
Ribbesbüttel im Kampf gegen den EPS
Am Samstag, den 11.Februar hatte die Gemeinde Ribbesbüttel und der Verein Dorfleben zu einer großen Aktion mit Kindern, Eltern und Großeltern gegen den gefährlichen Eichenprozessionsspinner (EPS) in die alte Schule in Ribbesbüttel eingeladen.
Der EPS ist ein Nachtschmetterling der seine Eier vorwiegend an alten Eichen ablegt. Die Brennhaare der Raupen können schwere allergische Reaktionen auslösen.
Am größten ist die Gefahr durch den Eichenprozessionsspinner von Mai bis Juli.
Es gab den EPS schon immer, aber seit 1995 tritt der Schädling jedoch flächig in Massenvermehrung auf und wanderte vom Süden in den Norden von Deutschland.
Was tun?
In den vergangenen Jahren hat die Gemeinde Ribbesbüttel bereits tausende von Euros ausgegeben um den EPS zu bekämpfen. Die bisherigen Aktionen wie z.B. das Absaugen des EPSs sind aber nicht nachhaltig.
Deshalb versucht die Gemeinde Ribbesbüttel einen neuen Weg zu gehen. Eine Lösung ist das Errichten von Nistplätzen für Meisen. Meisen essen die Larven der Eichenprozessionsspinner und können so die Vermehrung auf natürliche Weise stoppen.
Der Bürgermeister der Gemeinde Ribbesbüttel Hans-Werner Buske bedankte sich herzlich bei Harald Schönhoff der aus 50 Brettern die Bausätze von 50 Nistkästen in seiner Werkstatt vorbereitet hatte. Diese Bausätze wurden von begeisterten Kindern und deren mitgebrachten Akku-Schraubern mit Unterstützung ihrer Eltern und Großeltern in 2 Stunden zusammengebaut. Das ist eine tolle Leistung!
Nistkasten mit GPS-Koordinaten Hinweis: NOCH unvollständig
Damit jedes Kind weiß wo „sein“ Nistkasten hängt bekam jeder Nistkasten eine Nummer. Diese Nummer ist wiederum mit den GPS Koordinaten des Aufhängeortes versehen, so dass später auch überprüft werden kann ob der Nistkasten auch bewohnt ist.
Dank an die Feuerwehren Ribbesbüttel und Vollbüttel
Der Großteil dieser Nistkästen wurden noch am selben Tag von den Feuerwehren aus Ribbesbüttel und Vollbüttel an ausgesuchten Eichen in der Gemeinde aufgehängt.
Ein großer Dank an die Kinder, Eltern und Großeltern
Diese handwerkliche Veranstaltung hat allen Spaß gemacht und kommt unserer Umwelt zugute. Mit dieser Aktion werden wir den EPS nicht in Gänze bekämpfen können, dies war nur der 1.Schritt gegen den EPS, weitere werden folgen so Bürgermeister Buske.
Zum Abschluß der Veranstaltung gab es noch Grillwürste.
hw
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Vom Hochsitz zum Vorsitz: Marion Klopp führt Gifhorns Jäger
Vom Hochsitz zum Vorsitz: Marion Klopp führt Gifhorns Jäger
Die erste weibliche Vorsitzende der Jägerschaft erzählt, was das Jägerdasein ausmacht
Gifhorn An der Spitze der Jägerschaft Gifhorn steht seit April eine Frau: Marion Klopp. Die dreifache Mutter ist seit 2022 Vorsitzende des Vereins. Sie erzählt, wie viel mehr hinter dem Jägerdasein steckt als nur Totschießen, was es für sie bedeutet, als erste Frau den Vorsitz zu übernehmen, und welche Ideen sie für die Position alles mitbringt.
Traditioneller kann man es sich kaum vorstellen: Die gebürtige Ribbesbüttelerin übernahm den Großelternhof, auf dem sie heute mit ihren drei Söhnen, Hühnern, Gänsen und Pfauen lebt. Den Jagdschein besitzt sie bereits seit mehr als 20 Jahren, obwohl das Jagen für ihre Familie damals neu war: „Ich habe keinen jagdlichen Ursprung. Aber das Ehrenamt wurde mir in die Wiege gelegt“, erzählt die Vorsitzende. Ihre große Leidenschaft sind neben dem Schießen vor allem die Prädatoren, das Raubwild.
Marion Klopp, Vorsitzende der Jägerschaft Gifhorn. Stine Hasenforther
Stine Hasenforther
Was die Jägerschaft betrifft, so zählt Klopp demnach zu den Eigengewächsen. Dem Verein gehören knapp 2000 Jäger im Landkreis Gifhorn an. Was Klopp besonders daran schätzt: „Wir sind sehr breit aufgestellt, in allen Sparten. Nicht nur im Schießwesen, sondern auch im Bläserwesen oder was Hundeausbildung betrifft. Der Verein ist sehr aktiv und facettenreich, das macht ihn attraktiv.“
Klopp sprüht förmlich vor Ideen für die Jägerschaft: „Wir haben Köche im Verein, die Seminare geben können, wie man das erbeutete Wild zubereitet. Oder eine Tierärztin, die Erste-Hilfe-Seminare für unsere Jagdhunde geben kann.“ Für bessere Übersicht steckte sie viel Arbeit in den Veranstaltungskalender, der online auf der Website der Jägerschaft zu finden ist. „Jäger zahlen einen hohen Mitgliedsbeitrag. Ich möchte ihnen dafür etwas zurückgeben“, sagt Klopp. Die Veranstaltungen würden auch zunehmend von Jägern aus anderen Landkreisen besucht. Einen eigenen Veranstaltungskalender für Kinder gibt es auch schon mit Schnitzeljagd oder dem Besuch einer Tierpädagogin.
Die Passion für das Jägerdasein verkörpert Klopp mit Leib und Seele. Ob es ihr etwas bedeutet, die erste weibliche Vorsitzende des Vereins zu sein? „Nein. Ich ich bin oft die einzige Frau, das fällt mir aber meist gar nicht auf. Wir beurteilen nach Fähigkeiten und nach Leistung.“ Klopp selbst überzeugt bereits seit 2007 jährlich mit dem ersten Platz im Damenschießen auf Kreisebene. Bis zu den Bundesmeisterschaften hat sie es schon dreimal geschafft. Außerdem ist sie alleinig in der Jägerschaft vom Ministerium für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz zugelassen, Fallensachkunde zu lehren, was eine spezielle Ausbildung erfordert. Darauf bildet sich Klopp jedoch nichts ein: „Vor der Kreatur ist jeder gleich, da hat man keinen Bonus, nur weil man eine Frau ist.“
Der Selbstversorgergedanke und die Naturverbundenheit spielten schon immer eine große Rolle für Klopp. „Es ist ein Privileg, zu wissen, wo das Essen herkommt und es selbst erbeuten zu können. Ich schieße nichts tot, was ich nicht verwerten kann“, erklärt sie. So gibt es bei ihrer Familie gerne mal gemischtes Hack im Burger – gemischt zum Beispiel aus Rotwild und Gans. „Was wir herstellen können, gibt es nirgendwo zu kaufen oder würde im Restaurant ein Vermögen kosten“, so Klopp. Das erbeutete Fleisch landet auf dem Esstisch, aber auch der letzte Fuchshaken und die letzte Entenfeder finden sich in Schmuck oder Kleidung wieder. Denn: „Jagen bedeutet mehr als nur Totschießen.“
05.01.2023 GR
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Mülleimer an Grundschule quillt über mit Hundekot
Mülleimer an Grundschule quillt über mit Hundekot
Ribbesbüttels Gemeindearbeiter ist krank – Bürgermeister Hans-Werner-Buske übernimmt die Leerung selbst
Von Christian Franz
Ribbesbüttel Ausgerechnet der Mülleimer an der Bushaltestelle der Grundschule Ribbesbüttel quoll in den letzten Tagen vor den Weihnachtsferien über mit Hundekotbeuteln. Das ist weder schön noch gesund – und wie sollen die Kinder ihre Kleinabfälle wegwerfen?
Grundschule Rektorin Gabriele Meiners bestätigte den Sachverhalt, den aufmerksame Bürger der Redaktion gemeldet hatten: „Ich wollte mich ohnehin noch an die Gemeinde wenden.“
Meiners nahm gleich einmal das örtliche Tierschutzzentrum aus der Schusslinie, das einige Ribbesbütteler als Verursacher annahmen. „Nein, die Gassigeher sind das nicht. Aber woher das kommt, da habe ich keine Vermutung“, sagte Meiners.
Gassigeher des Tierschutz- zentrums führen Hunde ins Feld
Eine Sprecherin des Tierschutzvereins betonte: „An uns liegt das nicht.“ Das sei auch belegbar. Generell führe der Weg der ehrenamtlichen Spaziergänger mit Hunden in die Feldmark in entgegengesetzter Richtung. Zudem gebe es zurzeit nur zwei Hunde, die überhaupt vor die Pforte des Tierheims dürften. Und selbst sie warteten bei dem schlechten Wetter oft vergebens auf Gassigeher, denen Kälte und Regen nichts ausmachten.
Der Abfalleimer an der Bushaltestelle vor der Grundschule Ribbesbüttel fließt mit Hundekotbeuteln über. Privat
Das Ribbesbütteler Problem scheint also hausgemacht im Dorf, wo auch ein Spender für Hundekotbeutel steht.
Bürgermeister Hans-Werner Buske sagte auf Anfrage, der Gemeinde fehle seit zwei Monaten ein erkrankter Arbeiter. Ein zweiter, der durchhalte, sei über 80 Jahre alt. Buskes eigene Kontrollfahrt in Ribbesbüttel ergab dann, dass alle Abfalleimer geleert waren – nur nicht der übervolle vor der Schule.
Unwirsch reagierte der Bürgermeister darauf, dass sich die Bürger an die Öffentlichkeit gewandt hätten, statt einfach ihn persönlich im Gemeinde zu informieren.
Entsorgung durch den Landkreis wäre teuer
Einmal durch die Rundschau-Redaktion informiert, fuhr Buske tatsächlich sofort in die Dorfstraße und nahm sich des Problems an. Tatkräftig erledigte Buske einen Job, den wohl die wenigsten mit einem Bürgermeisteramt in Verbindung gebracht hätten.
Den Müll transportierte er mit dem eigenen Wagen zum Bauhof der Gemeinde, um ihn in deren Mülltonnen zu entsorgen. Für solch grobe Einsätze hat Buske im Wagen sicherheitshalber eine Wanne.
Es einfach selbst zu machen, sei noch die unkompliziertest Lösung, gab sich Buske pragmatisch. Den Landkreis für die Abfallentsorgung zu informieren, dauere viel zu lange und koste die Gemeinde am Ende noch eine Stange Geld.
Ribbesbüttels 95 Grundschulkinder jedenfalls können nach den Weihnachtsferien jedenfalls wieder an einer sauberen Haltestelle auf den Bus warten.
23.12.2022 Gifhorner Rundschau
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Verkehrsberuhigung für Ribbesbütteler Heerstraße kommt
Verkehrsberuhigung für Ribbesbütteler Heerstraße kommt
Die Gemeinde Ribbesbüttel vermeldet den Erfolg des langen Ringens im Rat
Von Daniela Burucker
Ribbesbüttel Das hartnäckige Ringen um Verkehrsberuhigung in der Heerstraße scheint sich ausgezahlt zu haben. Künftig gilt auf der als Abkürzung stark frequentierten Straße in Ribbesbüttel ein Durchfahrverbot für Lastwagen ab 3,5 Tonnen sowie die Anordnungen „Anlieger frei“ und „Landwirtschaftlicher Verkehr frei“.
Exemplarisch für dieses Präsent der besonderen Art, für dessen Umsetzung die behördlichen Genehmigungen vorliegen, legte Bürgermeister Hans-Werner Buske bei der weihnachtlichen Ratssitzung im Raiffeisengebäude den Ausdruck der künftigen Beschilderung auf den Tisch. Zudem teilte Buske mit, dass die ramponierten Gossen in der Heerstraße repariert sind und zu Jahresbeginn dort eine Verkehrsmessung vorgesehen ist. Einen maßgeblichen Anteil an dem Erfolg hat die Arbeitsgruppe um Rüdiger Fricke, bei der sich der Bürgermeister bedankte.
Die Ribbesbütteler Heerstraße - ein Archivfoto. Reiner Silberstein
Besorgte Anlieger gibt es auch im Zusammenhang mit dem von Rat einstimmig beschlossenen Bebauungsplan Kindergarten. Mit dem geplanten Anbau an die Kindertagesstätte ist auch eine Verlagerung des Spielplatzes der Grundschule in Richtung des zentralen Grünlandes mit Pferdekoppel vorgesehen. Wegen vielschichtiger Bedenken dagegen hatten drei Anlieger im Auslegungsverfahren Einspruch eingelegt. Die vorgebrachten Bedenken richteten sich unter anderem gegen die Versiegelung, die Abholzung uralter Bäume und um den Fortbestand des Storchennestes. Eine Anwohnerin aus dem Trio meldete sich in der Bürgerfragestunde zu Wort und beklagte, dass die Samtgemeinde auf diese Schreiben nicht reagiert habe und die Stellungnahmen im Auslegungsverfahren nicht berücksichtigt wurden. Buske versprach Klärung.
Probleme gibt es offenbar auch in der sehr schmalen Straße Ortholz, wo Bürger Pflanztöpfe und Co auf öffentlichen Grünstreifen platziert haben und damit das Ordnungsamt auf den Plan gerufen haben. Laut Bürgermeister Buske soll ein Ortstermin am 7. Januar Klärung bringen.
23.12.2022 Gifhorner Rundschau
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Gewerbegebiet an Peiner Landstraße: Grünes Licht für Erweiterung
Gewerbegebiet an Peiner Landstraße: Grünes Licht für Erweiterung
Ribbesbüttel: Bauausschuss beschäftigt sich auch mit Heerstraße und Klein Vollbüttel
Von Ron Niebuhr
Ribbesbüttel. Grünes Licht für die Erweiterung des Gewerbegebietes an der Peiner Landstraße gab der Bauausschuss der Gemeinde Ribbesbüttel am Mittwochabend. Weitere Themen waren die Verkehrsbelastung in der Heerstraße und Verkehrsberuhigung in Klein Vollbüttel.
Der Braunschweiger Planer Hermann Schütz erläuterte dem Ausschuss und Zuhörern die Eckpunkte der Erweiterung des Gewerbegebietes. Demnach soll das nördlich der Landesstraße 320 (Peiner Landstraße) bestehende noch recht überschaubare Gewerbegebiet nach Norden um 3,5 Hektar vergrößert werden. Die Erschließung erfolgt über die Straße Am Sandberg mittels einer Stichstraße, die in einem Wendehammer endet. Eine Notzufahrt ist über einen östlich gelegenen Wirtschaftsweg vorgesehen. Die Erweiterung wird ringsum begrünt, um sich besser ins Landschaftsbild einzufügen.
Es geht voran: Ribbesbüttels Bauausschuss empfahl einstimmig, das bestehende Gewerbegebiet an der Peiner Landstraße zu erweitern. Foto: Ron Niebuhr
Zulässig sei es gemäß Bebauungsplan, die Grundstücke zu 60 Prozent zu bebauen. Oberflächenwasser müsse allerdings darauf versickern. Nicht erlaubt sei Gewerbe, das starke Kundenströme verursache, etwa Einkaufsmärkte. Ausgleichsflächen für den Eingriff in die Landschaft würden nahe Hillerse ausgewiesen, unter anderem gehe es um die Umsiedlung von Feldlerchen, sagte Schütz. Hinsichtlich des Brandschutzes habe die Gemeindefeuerwehr darauf hingewiesen, dass die vom Wasserverband Gifhorn in Aussicht gestellten 78 Kubikmeter Wasser pro Stunde für die Löschwasserversorgung unzureichend seien. Doppelt so viel sei nötig. „Es muss jetzt noch geklärt werden, wie das zu leisten ist“, sagte der Planer. Etwa mittels einer Zisterne oder aus den nahegelegenen Klärteichen.
Die LSW habe erklärt, das Gewerbegebiet nicht mit Gas versorgen zu wollen, führte Schütz weiter aus. Das sei kein Problem, erwiderte Buske: „Alle Interessenten kommen laut Investor ohne Gas aus.“ Als Knackpunkt könnte sich eine womöglich erforderliche Linksabbiegespur auf der L 320 erweisen, sofern dort mehr als 20 Fahrzeuge pro Stunde links abbiegen wollen. Planer Schütz rechnete aber damit, deutlich unter diesem Grenzwert zu bleiben, zumal die Mehrzahl der Fahrzeuge von der B 4 kommend das Gewerbegebiet ansteuert und folglich rechts abbiegt. Der Ausschuss sprach sich einstimmig für den Satzungsbeschluss aus.
Durchgangsverkehr kürzt in Ribbesbüttel zwischen Masch und Peiner Landstraße gern durch die Heerstraße ab, statt die Dorfstraße zu nutzten. Das ist den Anwohnern ein Ärgernis, denn ausgelegt ist die Tempo-30-Zone weder für Begegnungs- noch für Schwerlastverkehr. Sie fordern die Einrichtung einer unechten Einbahnstraße, sprich eine Straße, in die man zwar von einer Seite nicht einfahren darf, auf der Fahrzeuge aber in beiden Richtungen fahren dürfen. Bürgermeister Hans-Werner Buske erläuterte, dass der Landkreis mündlich sein Okay dazu verweigert habe.
Möglich wären demnach noch eine echte Einbahnstraße und eine Sackgasse. Welche Empfehlung der Landkreis abgebe, erfahre man erst Ende Oktober. Dann wolle zudem das Planungsbüro Warnecke aufzeigen, wie die Heerstraße im Rahmen der Dorferneuerung zur Verkehrsberuhigung baulich verändert werden könnte, sagte Buske. Offen ist vorerst auch noch, wie man mit den Bushaltestellen in Ausbüttel Siedlung an der Bundesstraße 4 verfährt. Die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr möchte den doch sehr kostspieligen barrierefreien Ausbau der Gemeinde überlassen und würde dieser im Gegenzug erlauben, den Teilabschnitt der B 4 als innerorts auszuweisen. Ein Gespräch dazu sei für 20. September geplant, sagte der Bürgermeister.
Wer aus Warmbüttel kommend nach Klein Vollbüttel hinfährt, braucht bisher nicht vom Gas zu gehen. Dort ist – mangels anders lautender Beschilderung – aktuell Tempo 100 erlaubt, aus der Gegenrichtung nur Tempo 50. Zum Ärger der Anwohner schöpften vor allem Beschäftigte von Paketdiensten die zulässige Höchstgeschwindigkeit voll aus, sagte Buske. Dem will die Gemeinde jetzt einen Riegel vorschieben, indem Klein Vollbüttel komplett zur Tempo-30-Zone erklärt wird. Der Ausschuss stimmte dem geschlossen zu.
Bürgermeister Hans-Werner Buske berichtete zudem, dass der Landkreis Gifhorn mit Auflagen ein Halteverbot für den Birkenweg erlassen habe – auf der Nordseite gilt es eingeschränkt, auf der Südseite absolut bis zum Parkplatz am Gemeindezentrum. Dadurch soll Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr die Ausfahrt aus dem Gerätehaus erleichtert werden.
Als nicht hinnehmbar empfand Hella Klinge (SPD), dass Schulkinder in Vollbüttel weiterhin direkt an der Landesstraße 320 auf einem schmalen Grünstreifen stehend auf den Bus warten müssen. Eine Lösung wäre, dass der Bus wie früher einmal in den Ort abbiegt und die Kinder dort zusteigen: „Aber das lehnt die VLG ab, weil es fünf Minuten länger dauern würde“, sagte Buske. Er habe Landrat Tobias Heilmann darüber informiert in der Hoffnung, dass dieser die VLG umstimmen kann.
16.09.2022 AZ
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Ärger in der Heerstraße
Daniela König
Ärger in der Heerstraße
Verkehrschaos: Anwohner der Heerstraße in Ribbesbüttel in Rage
Ribbesbüttel. Wegen B4-Sanierung bei Ausbüttel rollt Verkehr durch die enge Straße in Ribbesbüttel statt über offizielle Umleitung. Bürger kritisieren Gemeinde Anwohnern der Heerstraße in Ribbesbüttelplatzt jetzt endgültig der Kagen. Seit der Baustelle auf der B 4 im Zuge der Fahrbahnsanierungin den Sommerferien fahren ihren Angaben zufolge täglich bis zu 700 Fahrzeuge pro Stunde durch die nur 4,20 Meter breite Heerstraße, obwohl die offizielle Umleitung über Isenbüttelführt. Statt den Schildern zu folgen, orientieren sich die Fahrer am Navi. Das zeigt ihnen die kürzeste/schnellste Strecke an – und zwar über Rötgesbüttel, die Heerstraße in Ribbesbüttel und anschließend über die Peiner Landstraße (L 320) zurück auf die B 4 bei Ausbüttel. Trotz Durchfahrt-Verboten-Schild bahnt sich auch immer wieder ein LKW seinen Weg.
Anwohner beklagen durch B4-Umleitung viel Verkehr, viel Lärm, Gefahren für Schulkinder
Ribbesbüttels Bürgermeister Hans-Werner Buske musste sich viel Kritik von Bewohnern der Heerstraße anhören. Foto: Daniela König
Nicht nur die massive Zunahme des Verkehrs, der durch die Straßen rollt und mächtig Lärm mache, verärgert die Anwohner, sondern auch die Tatsache, dass sich an Tempo 30 erst recht kaum jemand halte,die Rechts-Vor-Links-Regel missachtet werdeund Fahrzeuge wegen der geringen Straßenbreite bei Begegnungsverkehr teils auf den Fußweg ausweichen würden. „Das ist lebensgefährlich, was hier los ist“, sagt einer der Anwohner. Fast 20 Anwohner schlugen deshalb am Freitag bei Bürgermeister Hans-Werner Buske Alarm. Die Kinder, die zur Schule müssten, könnten nicht gefahrlos die Straße überquerenkönnten. „Auch der Bus kommt um die Ecke geschossen“, so die Kritik.
Sie gewöhnen sich daran, hier lang zu fahren.“ Denn das Problem bestehe nicht erst seit kurzem. Immer dann, wenn auf der B 4 Baustelle herrscht oder ein Unfall passiert, drängt sich der Verkehr durch die enge Straße. „Ja, das stimmt. Wenn die B 4 Schluckauf hat, hat das Auswirkungen auf die Heerstraße“, bestätigte Buske.
Buske: B4-Abschnitt-Sanierung soll am 31. August abgeschlossen sein
Das massive Verkehrsaufkommen werde aber ein Ende haben. Von der Landesbehörde habe der Bürgermeister erfahren, dass die Sanierung der B 4 am Mittwoch, 31. August, offiziell beendetsein wird. Dann kehrt also wieder etwas mehr Ruhe ein.
Doch das reicht den Anwohnern nicht. Bis Mittwoch müsse ganz akut gehandelt werden – zum Beispiel durch Polizeipräsenz, fordert eine Mutter. Und zwar morgens, wenn die Kinder zur Schule müssten, so die Forderung. Buske erklärte, dass er mit der Polizei Meine gesprochen habe, die signalisiert habe, Beamte einteilen zu wollen.
Doch was de Bewohner der Heerstraße vor allem wollen, ist, dass für die Zukunft Abhilfe geschaffen wird. Das hätte längst passieren müssen, schließlich sei das Problem seit etlichen Jahren bekannt. Eine Einbahnstraße halten alle für zwingend notwendig.
Doch diese Hoffnung muss Buske ausbremsen. Sowohl mit der echten als auch mit einer unechten Einbahnstraße sei man beim Landkreis als zuständige Genehmigungsbehörde gescheitert. Nicht zielführend, kein Unfallschwerpunkt, so die Argumentation. Für letztere Forderung hatte die Gemeinde nach einem Ratsbeschluss neuerlich einen Antrag gestellt. Dass der abgelehnt wurde, habe Buske aber den Bürgern gar nicht kommuniziert, so die Kritik. Das habe einer der Anwohner erst auf Nachfrage bei der Gemeinde erfahren. „Es ist schade, dass wir Bürger da hinterher sein müssen und die Aufgabe der Gemeinde übernehmen“, reicht es einer Bürgerin. Die Heerstraßen-Bewohner wünschen sich eine bessere, transparente Kommunikation. „Das hätte ich mitteilen müssen, da will ich nicht widersprechen“, so Buske. Er räumte auch ein, den aufkommenden Verkehr unterschätzt zu haben.
Der Kreis habe ihm zugesichert, sich der Problematik anzunehmenund mit der Polizei eine Stellungnahme für eine Empfehlung abzugeben. Eine Antwort auf die Frage „Wann soll es soweit sein? Kennen Sie eine Frist?“ konnte Buske nicht geben. Die Ribbesbütteler hoffen, dass sie für diese Vorschläge auch vorher angehört werden.
Dass der Verkehr auch durch die Dorfstraße rolle, wollten die Anwohner nicht gelten lassen. „Die ist zweispurig ausgebaut. Die Heerstraße ist einspurig!“, hieß es. Ende September werde es eine öffentliche Infoveranstaltung mit dem Planungsbüro Warnecke zur Dorfregiongeben, bei der auch der Ausbau der Heerstraße und Verkehrsberuhigung auf den Tischkommen. Hier könnten sich Bürger aktiv einbringen.
Anwohner kommen um Straßenausbaubeiträge nicht herum
Die Sanierung der Heerstraße, für die die Anlieger anteilig aufgrund der geltenden Straßenausbaubeitragssatzung zur Kasse gebeten werden, ist ohnehin ein emotionales Thema für die Ribbesbütteler. Durch den dichten Verkehr wird die Gemeindestraße, die bei Problemen auf der B 4 als Bypass genutzt wird, kaputt gefahren. „Wir zahlen für etwas, für das wir gar nichts können!“, moniert eine Bürgerin. Das sieht auch Buske. Zwar kämen die Anwohner um ihren Beitrag nicht herum, er halte es aber für fair und unabdingbar, dass sich der Landkreis an der anstehenden Sanierung der Heerstraße beteiligt.
28.08.2022 GR, Online
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Ärger über Umleitungsverkehr von der B 4 in der Heerstraße
Ärger über Umleitungsverkehr von der B 4 in der Heerstraße
Ribbesbütteler werfen Gemeinde Versäumnisse vor und verlangen Lösung des Problems
Von Dirk Reitmeister
Ribbesbüttel.Das Ende der aktuellen Vollsperrung der B 4 zwischen Rötgesbüttel und Ausbüttel ist nur noch wenige Tage weg, doch Anwohner in Ribbesbüttel sind nach zwei Monaten Umleitungsstress immer noch ganz oben auf der Palme. An der Heerstraße hatte Bürgermeister Hans-Werner Buske einen schweren Stand. Er musste sich im Kreis mehrerer Anwohnerinnen und Anwohner heftige Vorwürfe anhören, während einen Meter von ihm entfernt ein Auto nach dem anderen über die Tempo 30 Straße brummte.
Nicht die B 4, sondern die Heerstraße: Die schmale Siedlungsstraße nimmt offenbar den meisten Umleitungsverkehr auf. Hans-Werner Buske (kl. Bild, Mitte) musste sich von seinen Ribbesbüttlern ganz schön einschenken lassen.Fotos: Sebastian Preuß
Freitagnachmittag auf der Heerstraße in Ribbesbüttel: Fast der gesamte Verkehr der B 4 rollt über die 4,2 Meter breite Siedlungsstraße. Die Autos nutzen auch die Gosse, sonst passt es nicht. Immer wieder mogelt sich auch ein Lastwagen dazwischen, obwohl die Straße für Schwerverkehr gesperrt ist. Die Anwohner haben die Belastung selbst gezählt: insgesamt 700 Fahrzeuge pro Stunde.
Oben am Himmel braut sich das lang ersehnte Gewitter zusammen, unten entlädt sich bereits der Zorn der Bürger über Buske. Die Gemeinde habe die Situation verschlafen, der Bürger erfahre erst etwas, wenn er sich selber rühre. Und wenn die Straße kaputtgefahren sei, werde er dank der Straßenausbaubeiträge auch noch dafür zur Kasse gebeten. „Es ist unmöglich, die Straße zu überqueren“, schimpft eine Anwohnerin. Mehr als 20 Kinder leben den Müttern zufolge im Bereich Heerstraße und Rosenweg. Die Angst gehe mit auf dem Schulweg.
Das hört Buske auch aus Vollbüttel, wo Schulkinder die Landesstraße zur Bushaltestelle queren müssen. Doch das tröstet die Ribbesbütteler nicht. Ebenso wenig, dass der Landkreis abgelehnt habe, eine Einbahnstraße oder eine „unechte Einbahnstraße“ – mit Durchfahrt-Verbotsschildern an der Einmündung – einzurichten. Ratsherr Rüdiger Fricke merkt kritisch an, dass die Gemeinde das schlecht kommuniziert hat. Und auch Buske räumt Versäumnisse ein. Er hätte nicht nur eine Ampel an der Ortsdurchfahrt der L 320, sondern auch an der Heerstraße aufstellen sollen.
Mittwoch soll die B 4 geöffnet werden, hat Buske bei der Landesbehörde erfahren. Bis dahin werde er für die Heerstraße nichts mehr machen können. Doch: „Nach der Baustelle ist vor der Baustelle.“ Buske weiß: Sobald wieder mal kein Durchkommen auf der B 4 sein wird, rollt der Verkehr wieder durch die Heerstraße. Er lädt die Bürger ein, Ende September zur Präsentation der Pläne für das Projekt Dorfregion zu kommen. Da gehe es auch um die Heerstraße. Auch mit der Verkehrsbehörde des Landkreises sei er im Gespräch. Die habe versprochen, sich des Themas Heerstraße anzunehmen.
So ganz überzeugt er die Bürger damit nicht, die am liebsten selbst bei der Verkehrsbehörde vorstellig würden. „Wir wollen mal eine Lösung hören“, schenkt ein Anwohner Buske nochmal kräftig ein, bevor der Starkregenschauer die Gemüter kühlt und Buske etwas durchatmen kann.
27.08.2022 AZ
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Heinrich Stieghahn ist Ehrenbürgermeister von Ribbesbüttel
Heinrich Stieghahn ist Ehrenbürgermeister von Ribbesbüttel
Nach 28 Jahren: 2019 legt Stieghahn sein Amt als Bürgermeister nieder, um der nächsten Generation den Weg zu ebnen
Ribbesbüttel Heinrich Stieghahn war 28 Jahre Bürgermeister der Gemeinde Ribbesbüttel und seit 1974 gehörte er mit 10-jähriger Unterbrechung dem Rat der Gemeinde Ribbesbüttel an. Von 1974 bis 1976 war er Vorsitzender des Finanzausschusses und Mitglied im Kulturausschuss der Gemeinde Ribbesbüttel.
Von 1986 bis April 1988 hatte er den Vorsitz im Umwelt-, Bau- und Wegeausschuss und den Stellvertreter-Posten im Jugend-, Sport- und Kulturausschuss inne. Er war 35-Jahre im Rat der Gemeinde Ribbesbüttel tätig. Im April 1988 wurde er erstmals zum Bürgermeister und Gemeindedirektor der Gemeinde Ribbesbüttel gewählt. Dieses Amt übte er von 1988 bis Ende 2011 und von November 2016 bis zum August 2019 mit großem Engagement und großer Leidenschaft aus, bevor er am im August 2019 offiziell sein Amt als Bürgermeister aus Altersgründen niederlegte, um der nächsten Generation den Weg zu ebnen.
Die Gemeinde ernennt Heinrich Stieghahn zum Ehrenbürgermeister von Ribbesbüttel. Gemeinde Ribbesbüttel
Auch im Samtgemeinderat Isenbüttel und seinen Gremien hat Heinrich Stieghahn viele Jahre mitgestaltet. Die Pflege der örtlichen Gemeinschaft in der Gemeinde war Heinrich Stieghahn stets ein wichtiges Anliegen. In mehreren Vereinen und Organisationen ist er Mitglied und im Gesangsverein hat er bis vor Kurzem auch mitgesungen.
Ein Meilenstein ist das in 1994 errichtete Gemeinde-/Sportzentrum in Ribbesbüttel mit Gemeindebüro, Sportanlagen und Parkplatz. Aber auch die Sanierung und der Umbau des Raiffeisengebäudes in Vollbüttel zu einer örtlichen Begegnungsstätte gehören dazu. Des Weiteren wurden die Sportplätze in Ribbesbüttel in seiner Amtszeit neu angelegt.
Die Organisation der 1000-Jahr-Feier der Gemeinde Ribbesbüttel mit Erarbeitung der Chronik im Jahr 2007 sowie die Suche nach dem Ursprung des Wappens der Gemeinde Ribbesbüttel waren für ihn Herzensangelegenheiten. red
GR 22.07.2022
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Schlagerfestival: Publikum feiert mit Dorfrockern, Brink und Co.
Schlagerfestival: Publikum feiert mit Dorfrockern, Brink und Co.
Zehn Stars treten in Ribbesbüttel auf – Veranstalter „Ilios“ spendet Erlös an Kinderhospiz in Braunschweig
Von Christian Albroscheit
Ribbesbüttel.Bernhard Brink und Claudia Jung, die Dorfrocker und Axel Fischer, Christin Stark und Olaf Henning – und noch einige mehr: Schlagerfans kamen am Samstagabend in Ribbesbüttel voll auf ihre Kosten. Beim großen Festival, das von „Ilios – Betreuung mit Herz“ aus Müden veranstaltet wurde, standen insgesamt zehn Stars und Gruppen auf der Bühne. Sie sangen nicht nur für ihre Fans, sondern auch für den guten Zweck.
„Ihr habt super angefangen. Jetzt bloß nicht nachlassen“, machte Kurt Kokus das Publikum heiß. Der Sänger, Comedian und Ex-Manager von Schlagerstar Jürgen Drews war an diesem Abend für die Moderation zuständig. „Das war stark“, lobte er das Ribbesbütteler Publikum, nachdem er seinen ersten Part hinter sich hatte. Und stark ging es dann los – nämlich mit Sängerin Christin Stark.
Schlagerfestival in Ribbesbüttel: Die Dorfrocker sorgten als zweiter Act des Abends für ordentlich Stimmung im Publikum.fotos (3): Lea Behrens
Die freute sich „mega“ auf ihren Auftritt und versprach „Songs, die aus dem Leben sprechen“ – wie etwa „Baby, rock mein Herz“. Unter anderem wegen Christin Stark, aber auch wegen Bernhard Brink, den Dorfrocken und Allessa war der Wolfsburger Markus von Palubicki zusammen mit Kumpel Christian, der extra aus Hessen angereist war, nach Ribbesbüttel gekommen. Sie seien „absolute Schlagerfans“ und „voll dabei“.
Paare, Familien und Freundeskreise fanden sich im Publikum. Viele, aber nicht alle, waren Schlagerfans. Manche berichteten, dass sie eigentlich eher Rockmusik hören. Aber alle hatten Lust zu feiern. Und vor allem wollten alle etwas für den guten Zweck tun. „Diesen Mut muss man einfach belohnen“, sagte Moderator Kurt Kokus mit Blick auf Sarah Vollmerhausen.
Die Ilios-Geschäftsführerin hatte bei einer Veranstaltung einst Schlagerstar Bernhard Brink kennengelernt. Zuerst wollte sie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Brinks Auftritt für den Einsatz in der Corona-Pandemie danken. Daraus wiederum wuchs die Idee, ein Schlagerfestival mit Bernhard Brink und neun anderen Stars zu veranstalten. Nicht, um daran zu verdienen, sondern um etwas für Kinder zu tun. Und so soll der Erlös des Festivals an das Braunschweiger Kinderhospiz Löwenherz gespendet werden. „Kinder sind im Zuge der Pandemie oft in Vergessenheit geraten“, sagte Vollmerhausen.
1.500 Tickets wurden im Vorfeld des Festivals verkauft. „Die Vorbereitung war ganz schön aufregend. Wir machen ja alles ehrenamtlich“, sagte Sarah Vollmerhausen. Vor dem Festival hatte Ilios bereits zum Familientag auf das Ribbesbütteler Sportgelände eingeladen. Es gab Aktionen für Kinder, aber auch Informationen zu Pflege oder Patientenverfügung. „Ich bin sehr zufrieden damit, wie der Tag gelaufen ist“, sagte Vollmerhausen.
Beim Auftritt der Dorfrocker bildete sich die erste Polonaise vor der Bühne – mit Sänger Tobias an der Spitze. Kein Wunder, dass die Stimmung stieg und das Publikum schließlich bei der Dorfrocker-Hymne „Ich bin ein Dorfkind“ alleine sang. Axel Fischer konnte daran nahtlos anknüpfen. Bei Youtube haben seine Videos zig Millionen Aufrufe. Egal ob „Bella ciao“, „Drei Tage in Prag“ oder „Griechischer Wein“: Das Ribbesbütteler Publikum zeigte sich textsicher.
Auch bei Olaf Henning, der seine Hits „Blinder Passagier“, „Die Manege ist leer“ und „Komm, hol das Lasso raus“ mitgebracht hatte, war die Stimmung bestens. Nur ein Versprechen konnte Henning nicht einlösen. „Ich mach euch heute fertig“, rief er dem Publikum zu. Aber von wegen: Auch bei den folgenden Auftritten von Claudia Jung („Je t´aime mon amour“), De Lancaster, Vamos, Allessa, Anita & Alexandra Hoffmann sowie natürlich Bernhard Brink war das Ribbesbütteler Publikum noch voll dabei.
AZ 27.06.2022
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Vollbüttel: Im Raiffeisengebäude soll eine Kita einziehen
Vollbüttel: Im Raiffeisengebäude soll eine Kita einziehen
Pläne für Übergangslösung in altem Jugendtreff – Saal wird zum Ausweichquartier für Vereine
Von Ron Niebuhr
Raiffeisengebäude Vollbüttel: Im alten Jugendtreff soll vorübergehend eine Kita eingerichtet werden.foto: Sebastian Preuß
Ribbesbüttel.Ums Vollbütteler Raiffeisengebäude ging es jüngst im Jugend-, Kultur- und Sportausschuss der Gemeinde Ribbesbüttel. Darin sollen die Räume des ehemaligen Jugendtreffs vorübergehend als Kindertagesstätte dienen. Zudem widmete man sich der Frage, ob und wie das Obergeschoss genutzt werden kann.
Zwischen 60 und 70 Plätze zur Kinderbetreuung fehlen aktuell in der Samtgemeinde Isenbüttel. Die geplanten Erweiterungen der Kitas in Ribbesbüttel und Wasbüttel allerdings würden wohl erst in zwei bis drei Jahren fertiggestellt, meinte Bürgermeister Hans-Werner Buske. Daher habe die Samtgemeindeverwaltung nach Alternativen gesucht. Fündig wurde man im Raiffeisengebäude. Die Räume des früheren Jugendtreffs, die inzwischen von Vereinen genutzt werden, seien ideal geeignet für eine provisorische Kita.
Die Samtgemeinde entrichtet für die Dauer der Nutzung eine Gebühr an die Gemeinde. Diese wiederum reiche 400 Euro monatlich als Zuschuss an den MTV Vollbüttel weiter, damit der Verein den alten Vollbütteler Saal als Ausweichquartier mieten kann, erläuterte Buske. Christian Wrede (CDU) fand es „schwer begreiflich“, dass 70 Betreuungsplätze in der Samtgemeinde fehlen. Für ihn sei das ein Zeichen von „schlechter Planung“. Insofern müsse man froh sein, dass man in Vollbüttel eine Lösung gefunden habe.
Auch Albert Jäger (CDU) begrüßte das Vorhaben. Allerdings sollte man die übrigen Vereine stärker unterstützen, wenn der MTV künftig einen monatlichen Mietzuschuss erhalte. Schützenfeste etwa seien kaum mehr kostendeckend zu realisieren. Da sollte die Gemeinde helfend einspringen. Harald Schönhoff (CDU) wies darauf hin, dass zumindest sicherzustellen sei, dass nicht nur der MTV sondern auch andere Vereine und Gruppen aus dem Dorf bei Bedarf den Vollbütteler Saal nutzen können.
Der Ausschuss einigte sich darauf, der Samtgemeinde die Nutzung des ehemaligen Jugendtreffs zu gestatten, sofern der Gemeinde dadurch keine Kosten entstehen. Die Nutzung des Vollbütteler Saals sollte vom MTV als Mieter anderen Vereinen ermöglicht werden. Zudem soll dem MTV ein Mietzuschuss in Höhe von 400 Euro pro Monat gewährt werden. Allerdings nur so lange, wie die Samtgemeinde eine Nutzungsgebühr für den Treff entrichtet, zuzüglich einer Übergangsfrist von maximal sechs Monaten.
Bürgermeister Buske sagte abschließend, dass für die Einrichtung der Kita noch einige Details zu klären seien. „Von der Landesschulbehörde gab es bisher nur eine mündliche Zusage“, sagte er. Und zwar mit Auflagen, etwa das Grundstück einzuzäunen und einen eigenen Spielplatz anzulegen. Eine Rückkehr der Dartsparte des MTV in den Treff hält der Bürgermeister übrigens für möglich. „Aber nur ins Obergeschoss“, betonte er. Das Erdgeschoss sollte man für künftige Mieter des Veranstaltungssaals vorhalten. Im interfraktionellen Gespräch hatte man sich darauf verständigt, Aufwand und Kosten für den Ausbau des Obergeschosses zu ermitteln. Im aktuellen Haushaltsplan seien vorerst nur 30.000 Euro zur Unterhaltung vorgesehen, berichtete Vorsitzender Raimund Heimann. Erforderlich seien bei öffentlicher Nutzung des Obergeschosses eine Fluchttreppe und wohl auch eine bessere Lüftung. Geprüft werden soll zudem, ob der Ausbau im Förderprogramm zur Dorfentwicklung erfolgen kann. Bürgermeister Buske versicherte, dass es zunächst nur darum gehe, Pläne zu erstellen, Kosten zu ermitteln, das Projekt vorsorglich in die Dorfentwicklung aufzunehmen und Haushaltsmittel im kommenden Jahr einzustellen. „Der Rat kann den Ausbau danach immer noch stoppen“, erklärte er. Der Ausschuss stimmte zu.
AZ 09.04.2022
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Ribbesbüttel. Der Treff könnte zur temporären Kindertagesstätte für bis zu 16 Kinder umgebaut werden, weil in der Samtgemeinde 70 Krippen- und Kitaplätze fehlen.
Ribbesbüttel. Der Treff könnte zur temporären Kindertagesstätte für bis zu 16 Kinder umgebaut werden, weil in der Samtgemeinde 70 Krippen- und Kitaplätze fehlen.
Paukenschlag im Jugendausschuss der Gemeinde Ribbesbüttel: Weil auf Samtgemeindeebene wohl bis zu 40 Krippen- und 30 Kitaplätzefehlen, stand ein Grundsatzbeschluss zur Nutzung des Treffs in Vollbüttel als zeitlich befristete Kindertagesstätteauf der Tagesordnung. Dafür gab es einstimmig grünes Licht.
Noch ist nichts beschlossen. Die Entscheidung steht und fällt mit den Ergebnissen einer Begehung der Räumlichkeit im Erdgeschoss des Raiffeisengebäudes, die sich laut Landesschulbehörde für eine Nutzung als Kita eignen würde. Dabei soll festgestellt werden, welche Umbauten notwendig wären, damit dort ab dem neuen Kita-Jahr bis zu 16 Kinder
Für diesen Fall würde die Samtgemeinde die Räume mieten und alle Kosten für den Um- und Rückbau tragen. Denn die Politik gab vor, dass die Nutzung sechs Monate nach Inbetriebnahme der geplanten Erweiterung der Kita in Ribbesbüttel enden soll.
Trotz der ungeteilten Zustimmung gab es im Gremium unter Vorsitz von Raimund Heimann (SPD) an die Adresse der Samtgemeinde gerichtete Kritik. „Es ist für mich schwer begreiflich, wieso plötzlich so viele Plätze fehlen“, sagte Christian Wrede (CDU). „Das ist eine schlechte Planung, aber wir müssen die Plätze schaffen, daran führt kein Weg vorbei.“
In Ribbesbüttel fehlen die meisten Betreuungsplätze
Nach Auffassung von Samtgemeindebürgermeister Jannis Gaus gibt es mehrere Faktoren für den gestiegenen Bedarf. Einer ist das Neubaugebiet in Vollbüttel. „Die meisten Plätze fehlen in der Gemeinde Ribbesbüttel“, sagte er. „Deshalb entsteht dort der Anbau und deshalb wollen wir den Eltern dort eine wohnortnahe Betreuung anbieten.“ Laut Verwaltung ist Ribbesbüttel mit 24 fehlenden Kitaplätzen der Brennpunkt.
Bürgermeister Hans-Werner Buske im Treff im Raiffeisengebäude, der zur temporären Kita werden könnte. Foto: Daniela Burucker
Sollte es von der Behörde grünes Licht geben, ohne das Umbauen im großen Stil zu fordern, soll zeitnah der Startschuss fallen. Damit würden Gruppen und Vereine, insbesondere die Dart-Sparte des MTV Vollbüttel, ihr Domizil vorerst verlieren. Auch dafür präsentierte Bürgermeister Hans-Werner Buske bereits eine Lösung. Demnach soll der MTV den Saal für seine Zwecke mieten und dafür einen monatlichen Zuschuss von 400 Euro erhalten, der über die Nutzungsgebühr für den Treff von der Samtgemeinde getragen wird.
Mit dem Grundsatzbeschluss zum Ausbau des Obergeschosses des Raiffeisengebäudes als öffentliche Räumlichkeit wurde der politische Streit um die Nutzung beigelegt. Im Vorfeld hatte man sich bei einem interfraktionellen Gespräch über die Eckdaten verständigt.
Harsche Kritikgab es am Zeitplan der Planung zum Bau einer Seniorenwohnanlagein den Langen Ehlern. Im Hinblick auf rasant steigende Baukosten äußerten Teile der Politik Unverständnis, dass Gespräche darüber zwischen Gemeinde, Investoren und Samtgemeinde erst nach der Sommerpausestattfinden sollen. Laut Buske tritt wohl die Samtgemeinde auf die Bremse.
GR 08.04.2022
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Der Ribbesbütteler Organisator Willi Heilmann: Das Risiko ist schon enorm.
GIFHORN. Der Ribbesbütteler Organisator Willi Heilmann: Das Risiko ist schon enorm. Ukraine-Hilfe Aller-Oker bringt alle Gastgeber und Gäste zusammen.
Mitten im Gespräch heult das Handy von Andre los: „Luftalarm in Riwne“, sagt der Ukrainer und zeigt die Meldung. Dorthin werden er und sein Landsmann Anatoli bald aufbrechen, um von Gifhorn aus Hilfsgüter in die Großstadt zu bringen. Organisiert hat die Unterstützung Willi Heilmann aus Ribbesbüttel, der in der Nähe von Riwne geboren wurde, seine Mutter ist Ukrainerin. Während er die Tour bereits dreimal absolviert hat, kam sein Vater Frank am Sonntag von der fünften Fahrt zurück.
Extreme Ungewissheit
Familie und Bekannte seien soweit wohlauf, berichtet Willi Heilmann, ein Teil der Familie im Landkreis in Sicherheit. Er übersetzt die Berichte der beiden Ukrainer, die von einer unruhigen Lage erzählen, dem Raketenbeschuss durch die russische Armee, vor allem aber von der extremen Ungewissheit, die die Menschen zunehmend in Panik versetze. „Aus kriegstaktischen Gründen gibt es keine Informationen. Niemand weiß, wo es wann einschlägt und auch die Fahrt nach Riwne wird immer gefährlicher. Mein Vater fuhr beispielsweise am Flughafen vorbei, als die Russen diesen bombardierten. Das Risiko ist schon enorm“, betont Willi Heilmann.
Der Ribbesbütteler Willi Heilmann (von rechts) belädt mit den beiden ukrainischen Fahrern Anatoli und Andre, die bei Sebastian Wosny logieren, den 15-Tonner in einer Gifhorner Halle.
Foto: Reiner Albring / BZV
Logistik wird ausgebaut
Aber die Hilfe, alles aus privaten Spenden, sei enorm wichtig. So befänden sich in Riwne etwa 45.000 Flüchtlinge, beispielsweise am Sonntag seien in Bussen 200 Menschen aus Mariupol hinzugekommen. Heilmann: „Es besteht Bedarf ohne Ende und wir bauen die Logistik aus. Wir liefern die Sachen direkt an die Stadtverwaltung, das System hat sich bewährt. Vor Ort werden die Lieferungen dann sortiert und gehen an die Flüchtlinge, die Krankenhäuser oder an die Front.“
Nächsten Konvoi geplant
Wie wichtig diese Hilfe auch psychologisch für die Ukrainer ist, wissen auch Wiebke Niebuhr (Päse) und Hinnerk Bode-Kirchhoff (Höfen). Sie haben am 28. Februar die Initiative Ukraine-Hilfe Aller-Oker gegründet. Grundlage dafür waren persönliche Beziehungen Bode-Kirchhoffs nach Siret an der rumänisch-ukrainischen Grenze und Charkiw. Zehn Transporter, drei davon mit großen Anhängern, waren schon unterwegs, gesteuert von Fahrerinnen und Fahrern aus unserer Region. Der nächste Konvoi startet voraussichtlich am 4. April.
Wiebke Niebuhr und Hinnerk Bode-Kirchhoff haben die Ukraine-Hilfe Aller-Oker gegründet.
Foto: Reiner Albring / BZV
Doch die Ukraine-Hilfe Aller-Oker möchte auch hier vor Ort helfen. Mittlerweile sind bei ihr rund 60 Gastgeber gelistet und etwa 40 ukrainische Gäste untergebracht. In eine Whatsapp-Gruppe seien rund 140 Leute eingetreten und hätten sich in sechs Arbeitsgruppen unterteilt. „Alle haben ihre Kompetenzen eingebracht“, erklärt Wiebke Niebuhr. Auch die Unterstützung aus der örtlichen Wirtschaft sei riesengroß, reiche von Benzin, über Fahrzeugbereitstellung bis hin zu deren Reparatur.
Ukrainer willkommen heißen
Ein großes Anliegen sei es laut Bode-Kirchhoff, ein Netzwerk aufzubauen, „um die Menschen aus der Ukraine bei uns willkommen zu heißen und Kontakte und Begegnungen in den nächsten Monaten zu organisieren. Wir arbeiten eng mit der Samtgemeinde, den Kirchengemeinden oder dem Verein Aktiv für Menschen zusammen. Besonders wollen wir Informationen sammeln, weitergeben und Menschen zusammenbringen.“
Den Auftakt dazu bildet am Mittwoch ein Treffen aller Gastgeber und deren ukrainischen Gäste in der Mensa der Hauptschule Meinersen. Infos zur Initiative unter www.ukrainehilfe-aller-oker.de.
GR 29.03.2022
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Lagerraum wird saniert, dafür kein Geld für Dorfarchiv
Lagerraum wird saniert, dafür kein Geld für Dorfarchiv
Der Rat Ribbesbüttel stimmt für den Etat mit Mitteln für das Raiffeisengebäude.
Daniela Burucker
Vollbüttel. Der Etat für 2022 ist in trockenen Tüchern und die Kuh ist vom Eis. Hatte sich die Politik im Finanzausschuss noch heftig um die Zweckbindung der Mittel gezofft, die für geplante Umbauten im Raiffeisengebäude veranschlagt sind, stimmte der Gemeinderat Ribbesbüttel dem 2,3-Millionen-Euro-Haushalt geschlossen und ohne neuerliche Diskussion zu.
Dafür wurden die 30.000 Euro, die zur Errichtung eines Dorfarchivs als Investition im Finanzhaushalt platziert waren, zur Lagerraum-Instandhaltung umgemünzt. Damit steigt der veranschlagte Fehlbetrag im Ergebnishaushalt auf 342.900 Euro. Was tatsächlich aus dem Raum wird, auf den auch Vereine ein Auge geworfen haben, steht noch in den Sternen.
Bürgermeister beklagt hohe Belastung durch Umlagen
Bürgermeister Hans Werner Buske. Daniela Burucker
In seiner Bewertung der Zahlen beklagte Bürgermeister Hans-Werner Buske (CDU) die hohe Belastung durch die Umlagen. „Diese 95 Prozent huschen einfach vorbei und sind weg“, sagte Buske, der zugleich betonte, dass die Gemeinde durch das Millionen-Projekt zur Erweiterung der Kita in Ribbesbüttel in diesem Jahr stark von der Samtgemeindeumlage profitieren wird.
Wer auf Papiervorlagen verzichtet, bei der Ratsarbeit auf das digitale Angebot setzt und private Geräte nutzt, erhält für die komplette Wahlperiode eine zusätzliche Aufwandsentschädigung von 420 Euro. Für diejenigen, die weiterhin mit Papiervorlagen arbeiten wollen bleibt alles beim Alten.
Heerstraße soll eine „unechte Einbahnstraße“ werden
Bei der anstehenden Sperrung der B4 will die Gemeinde vorbeugend Fakten schaffen, die verhindern, dass sich der Verkehr auch ohne ausgewiesene Umleitung erneut durch das Dorf wälzt. Gelingen soll das durch die beantragte temporäre Umwandlung der Heerstraße in eine unechte Einbahnstraße. Diesbezügliche Forderungen von Bürgerinitiativen stehen schon länger in Raum.
In der Einwohnerfragestunde kritisierten Zuhörer den Zustand der Fußwege in Vollbüttel. Redebedarf seitens der Bürger gab es auch zum angekündigten Bauvorhaben „Betreutes Wohnen“, für dessen Umsetzung laut Buske zuvor der Bebauungsplan geändert werden muss.
Für allgemeines Stirnrunzeln sorgte Thorsten Schöne (parteilos) mit seiner Ankündigung, dass er bei künftigen Sitzungen Audio-Aufzeichnungen plant. „Ich bin absolut dagegen und werde die Rechtmäßigkeit prüfen lassen“, kündigte Buske an.
GR 16.02.2022
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Feuerwehr Ribbesbüttel wählt Funktionsträger neu
Feuerwehr Ribbesbüttel wählt Funktionsträger neu
Klaus Buzan wird für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Erst bei der nächsten Jahresversammlung wird ein neuer Ortsbrandmeister bestimmt.
Ribbesbüttel Neuwahlen standen auf der Tagesordnung der jüngsten Aktivenversammlung der Feuerwehr Ribbesbüttel.
Im Ergebnis wurde zum Gruppenführer Bernd Stieghahn gewählt, sein Stellvertreter wurde Karsten Dimmler. Gerätewart ist Ingo Werner, sein Stellvertreter Thomas Stobbe. Pressewart ist Jürgen Hanisch, Getränkewart Maximilien Krüger, Zeugwart Andre Grimm, Kassenwart Uwe Scholz mit seinem Stellvertreter Lukas Schölkmann, Schriftführer Sven Kornath mit Stellvertreterin Katja Köritzer, Atemschutzgerätewart Dennis Simon sowie Kinderfeuerwehrwartin Miriam Simon.
Auf dem Foto zu sehen sind beförderte, geehrte und wiedergewählte Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Ribbesbüttel. Freiwillige Feuerwehr Ribbesbüttel
Die Wahlen zum neuen Ortsbrandmeister und seinem Stellvertreter sollen laut Mitteilung auf der nächsten Jahreshauptversammlung stattfinden.
Nachträglich wurde Joshua Schreiber zum Feuerwehrmann ernannt und Christian Krüger zum Hauptfeuerwehrmann befördert.
Für 40-jährige Mitgliedschaft wurde Harald Schönhoff und für 50-jährige Mitgliedschaft Klaus Buzan geehrt. Für 40 Jahre Verdienste im Feuerlöschwesen erhielt Karsten Dimmler eine Ehrung.
Nachdem die Aktivensitzung 2020 pandemiebedingt ausgefallen war, wurde sie nachgeholt. Dabei gab Ortsbrandmeister Jörn Schlüsche unter anderem einen kleinen Ausblick auf die anstehenden Termine im Jahr 2022, die aber aus heutiger Sicht noch unter coronabedingtem Vorbehalt betrachtet werden müssten, heißt es in dem Bericht. red
GR 08.01.2022
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Neuer Gerätewagen „Logistik“ für Freiwillige Feuerwehr
Neuer Gerätewagen „Logistik“ für Freiwillige Feuerwehr
Ribbesbüttel: 7,5-Tonner mit umfangreichem Einsatzmaterial ersetzt 26 Jahre alten Mannschaftstransportwagen
Von Ron Niebuhr
Ribbesbüttel.Ein Logistikfahrzeug nennt Feuerwehr um Ortsbrandmeister Jörn Schlüsche seit gestern offiziell ihr Eigen. Den besonderen Gerätewagen übergaben Samtgemeindebürgermeister Hans Friedrich Metzlaff und Gemeindebrandmeister Björn Kölsch an die Ribbesbütteler. Gekostet hat das Fahrzeug 142 000 Euro.
„Ich freue mich, dass es noch geklappt hat“, sagte Metzlaff. Denn im Amt als Samtgemeindebürgermeister ist er bereits kurz vorm Zieleinlauf. Wie viele Fahrzeuge er in seinen 15 Dienstjahren an Feuerwehren übergeben durfte, wisse er gar nicht. Nur so viel: „In Ribbesbüttel ist es das dritte.“ Dabei zählte er den karnevalserprobten Eigenbau der Kinderfeuerwehr mit – für ihn die schönste Fahrzeugübergabe überhaupt! Der Gerätewagen Logistik aber ist nicht für den Nachwuchs gedacht, sondern für den aktiven Einsatz.
Offiziell in Dienst gestellt: Hans Friedrich Metzlaff (v.l.), Björn Kölsch und Jörn Schlüsche freuten sich über das neue Logistikfahrzeug der Ribbesbütteler Feuerwehr.Foto: Ron Niebuhr
Das in Hessen den Bedürfnissen der Ribbesbütteler Feuerwehr entsprechend umgebaute, 7,49 Tonnen wiegende Fahrzeug verfügt über eine geschlossene Ladefläche, in der unter anderem fünf Rollcontainer verstaut sind. Zwei davon enthalten alles, was zum Aufbau eines Schnelleinsatzzeltes benötigt wird, die anderen Strom-, Unwetter- und Hygieneausrüstung. Dazu kommt eine Gitterbox. Metzlaff dankte dem Samtgemeinderat für die vorausschauende Entscheidung, den inzwischen 26 Jahre alten Ribbesbütteler Mannschaftstransportwagen nicht bloß eins zu eins durch einen Neuwagen zu ersetzen, sondern draufzusatteln.
Das Logistikfahrzeug enthalte alles, was bei großen Schadenslagen gefragt sei, erlaube zudem, bereits am Ort des Geschehens verunreinigte Einsatzkleidung gegen saubere Trainingsanzüge zu tauschen. „Es kommt gewiss häufig zum Einsatz. Die Ribbesbütteler werden gut zu tun haben“, meinte Metzlaff. Lob verdienten auch die Feuerwehrkameraden, die sich zusammen mit Nina Wolpers aus der Samtgemeindeverwaltung in “vielen Stunden einen Kopf darüber gemacht haben, wie es aussehen soll und ausgestattet sein muss“. Und nicht zuletzt holten sie das Fahrzeug ja auch in Hessen direkt beim Hersteller ab.
Kölsch wies darauf hin, dass Ribbesbüttels neues Logistikfahrzeug selbstverständlich im eigens entwickelten, einheitlichen Design daherkommt. „So sehen künftig alle unsere Fahrzeuge aus“, erklärte Kölsch. So erhöhe man die Wiedererkennung von Brandschützern aus der Samtgemeinde Isenbüttel – egal ob in hiesigen Gefilden oder bei überregionalen Schadenslagen. Er wünschte den Ribbesbüttelern viel Freude am neuen Fahrzeug, erinnerte sie aber auch daran, dass nun erst einmal einige Stunden intensiver Ausbildung für den sicheren Umgang damit anstünden.
Ortsbrandmeister Jörn Schlüsche schließlich dankte Politik und Verwaltung für die Bewilligung des Fahrzeuges. „Viel mehr Worte möchte ich eigentlich gar nicht verlieren“, sagte er. Denn seine Truppe hatte einen Imbiss vorgesehen. Die Wartezeit darauf verkürzten sich die Gäste der Feierstunde mit der Besichtigung des neuen Gefährts.
AZ 18.10.2021
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Ribbesbüttel: Konzert für den guten Zweck
Ribbesbüttel: Konzert für den guten Zweck
Rotary Club organisiert Benefizaktion zu Gunsten Jugendlicher
Gifhorn/Ribbesbüttel.Der Rotary Club Gifhorn-Wolfsburg veranstaltete jetzt ein Hoffest auf dem Rittergut Ribbesbüttel der Familie Löbbecke.
Ziel der geselligen Veranstaltung war es, Spenden für den Kinderschutzbund Gifhorn und für die Kinder und Jugendarbeit der Kirchengemeinde Ribbesbüttel zu sammeln.
Etwa 150 Rotarier und Rotarierinnen und Gäste wurden vom Präsidenten Diethelm Mislak begrüßt: „Die Veranstaltung soll den Teilnehmern viel Spaß machen aber auch Gutes über Spenden bewirken“ Das Programm war gespickt mit musikalischen Highlights.
Kultur-Aktion für den guten Zweck vom Rotary Club organisiert: Mana Oguchi, Lena Jonscher, Diethelm Mislak, Christel Mislak, Ute Löbbecke, Miriam Sprick und Stefan Löbbecke (v.l.)Foto: privat
Erst zeigte die schon mehrfach preisgekrönte 14-jährige Violinistin aus Wolfsburg, Lena Jonscher, in musikalisches Können und beeindruckte damit nachhaltig das Publikum. Lena Jonscher wird auch vom Rotary Club Gifhorn-Wolfsburg gefördert.
Dann trat die akademische Bläservereinigung der TU Braunschweig Aka Blas auf und spielten viele bekannte Musikstücke, die vom Publikum begeistert aufgenommen wurden.
Die Musiker zeigten sich sichtlich erfreut wieder aufzutreten und dann noch in der schönen Atmosphäre des Rittergutes Ribbesbüttel. „Ein rundum gelungenes Fest für einen guten Zweck“, stellte Mislak fest und dankte allen Künstlern, Helfern und der Familie Löbbecke. red
AZ 06.10.2021
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Ribbesbüttel: Gemeinderat ist sich uneinig über weiteres Vorgehen
Ribbesbüttel: Gemeinderat ist sich uneinig über weiteres Vorgehen
Von Ron Niebuhr
Ribbesbüttel.Die Alte Schule in Ribbesbüttel befindet sich derzeit noch im Eigentum des Kirchenkreises. Der stuft das Gebäude aber gemessen an der Zahl der Mitglieder als zu groß ein für die Kirchengemeinde. Die wiederum würde die Alte Schule gern weiter nutzen, aber nicht allein. Pläne für eine Umnutzung des historischen Fachwerk- und Backsteinhauses, etwa als Dorftreffpunkt, scheiterten bisher aber an den hohen Hürden des Denkmalschutzes.
Der mache das Projekt zum „Fass ohne Boden“, sagte Bürgermeister Hans-Werner Buske im Gemeinderat. Man dürfte nichts verändern, keine Räume erweitern oder verkleinern. Man müsste die Fassaden und Fenster nach strengen Vorgaben kostspielig erneuern. „Und der Keller ist feucht“, sagte er.
Gehe es nach dem Denkmalschutz, könnte man dort bestenfalls ein Museum unterbringen. Das allerdings komme nicht in Frage: „Wir können doch nicht 1,5 Millionen Euro Steuergeld in die Hand nehmen, um dann ein Gebäude mit wenig bis gar keinem Nutzen zu haben“, meinte Buske.
Was wird aus der Alten Schule? Ribbesbüttels Rat würde sie gerne gemeinsam mit der Kirchengemeinde nutzen, aber die Chancen stehen nicht gut.foto: Ron Niebuhr
Die evangelische Kirche als Ganzes verfüge über „millionenschweren Besitz. Der Kirchenkreis will aber lieber das alte Gebäude loswerden und ein neues bauen“, wies Buske auf dessen Idee hin, hinter der St. Petrikirche ein neues Gemeindehaus zu bauen mit rund 110 Quadratmeter Nutzfläche. Ribbesbüttels Kirchenvorstand wolle jetzt zumindest prüfen lassen, ob man Fördermittel aus der Dorfentwicklung erhält.
Christian Wrede (CDU) sah dem positiv entgegen: „Ich traue es Pastor und Kirchenvorstand zu, dass sie ihre Interessen durchsetzen.“ Nichtsdestotrotz sollte die Gemeinde weiter signalisieren, die Alte Schule kaufen zu wollen, falls die Bemühungen der Kirchengemeinde nicht von Erfolg gekrönt sein sollten. „Insofern bleibe ich derzeit sehr gelassen“, verstand er die Aufregung nicht.
Und Ulf Kehlert (SPD) verwies darauf, dass die Kirche bisher noch keinen Beschluss gefasst, sondern lediglich Ideen gesammelt habe. Zugleich erinnerte er an den bestehenden Ratsbeschluss, das Gespräch mit der Kirche zu suchen und bis 30. Juni zu klären, wie es mit der Alten Schule weitergeht. „Aber das wird wohl nichts mehr vor der Wahl im September“, vermutete er.
Während Buske das Thema dem neuen Rat überlassen wollte, plädierten Wrede und Andreas Guth (CDU) dafür, dem neuen Rat wenigstens eine Empfehlung fürs weitere Vorgehen zu geben.
AZ 19.06.2021
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Anwohner genervt: Heerstraße ist mehr denn je Hauptdurchgangsstraße
Anwohner genervt: Heerstraße ist mehr denn je Hauptdurchgangsstraße
Ribbesbüttel: Anlieger fordern vom Rat zügige Entlastung – Baustelle auf B4 in Ausbüttel verschärft das Problem
Von Ron Niebuhr
Ribbesbüttel.Mit kurzer Tagesordnung kam die jüngste Sitzung des Ribbesbütteler Gemeinderates daher. Zündstoff bot sich dennoch, vor allem wegen der Belastung der Heerstraße durch Ausweichverkehr von der in Ausbüttel noch bis Ende August halbseitig gesperrten Bundesstraße 4.
In Ausbüttel wird die Bushaltestelle „Dorf“ barrierefrei ausgebaut. Möglich ist das – nicht zuletzt wegen des starken Verkehrsaufkommens von bis zu 22 000 Fahrzeugen pro Tag –nur mit einer halbseitigen Sperrung nebst Ampelschaltung. „Das führt zu erheblichen Rückstaus in beide Richtungen“, sagte Bürgermeister Hans-Werner Buske. Sehr viele Fahrer weichen über Ribbesbüttel und Rötgesbüttel aus. Der kürzeste Umweg führt sie durch die Heerstraße – sehr zum Leidwesen der Anwohner. „Die Straße ist permanenter Bypass der B4. Sie ist für so viel Verkehr gar nicht ausgelegt, vor allem nicht für die ganzen Lastwagen“, verwies Dirk Sonnenfeld auf zerstörte Gossen und Kanaldeckel. Er sei den Verkehr keineswegs allein leid, sondern spreche stellvertretend für alle Anwohner der Straße: „Wir haben alle so einen Hals“, sagte er. Bereits vor ein paar Jahren – also lange vor der Baustelle in Ausbüttel – habe man die Gemeinde auf das Problem hingewiesen. Damals wünschten sich die Anwohner eine Einbahnstraße mit Fahrtrichtung nach Süden, denn in Richtung Norden sei die Abzweigung in die Straße sehr unübersichtlich und daher besonders gefährlich. „Aber passiert ist seitdem nichts“, ärgerte sich Sonnenfeld.
So ruhig ist es hier nicht immer: Die Heerstraße ist Umleitungsstrecke für die halbseitig gesperrte B4, die Anwohner sind genervt. Foto: Ron Niebuhr
Man sei an dem Problem dran und sich bewusst, dass die Situation für die Anwohner „absolut nicht hinnehmbar“ sei, versicherte Bürgermeister Buske. Angedacht waren etwa auch bauliche Maßnahmen, am besten gefördert durch das Dorfentwicklungsprogramm. Stefan Löbbecke (CDU) ergänzte: „Es ist nicht so, dass Rat und Verwaltung untätig waren“, eine Lösung sei bei diesem „schwierigen Thema“ jedoch nicht ohne Weiteres herbeizuführen.
Andreas Guth (CDU) wies darauf hin, was eine Einbahnstraße unweigerlich zur Folge hätte: „Dann rollt der komplette Verkehr stattdessen an der Grundschule vorbei.“ Buske wiederum erklärte, dass man in einer Sondersitzung mit den Anwohnern sprechen wolle. Immerhin soll die Straße demnächst für 40-Tonner gesperrt werden. Das Hauptproblem sei letztlich, dass die Umgehung der B4 noch nicht realisiert worden sei, sagte Buske. „Darauf zu warten, hilft uns aber nicht weiter“, erwiderte Sonnenfeld.
Hinsichtlich des angedachten Gewerbegebietes in Ribbesbüttel, in dem bevorzugt heimische Betriebe angesiedelt werden sollen, stehe man noch ganz am Anfang, erklärte Buske. Es sei weder der Grunderwerb erfolgt noch habe man Flächennutzungs- und Bebauungsplan angepasst. „Vor Herbst 2022 ist daher nicht mit einem Baubeginn zu rechnen“, sagte er.
AZ 12.06.2021
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