Ribbesbüttel.  Der Treff könnte zur temporären Kindertagesstätte für bis zu 16 Kinder umgebaut werden, weil in der Samtgemeinde 70 Krippen- und Kitaplätze fehlen.

Paukenschlag im Jugendausschuss der Gemeinde Ribbesbüttel: Weil auf Samtgemeindeebene wohl bis zu 40 Krippen- und 30 Kitaplätze fehlen, stand ein Grundsatzbeschluss zur Nutzung des Treffs in Vollbüttel als zeitlich befristete Kindertagesstätte auf der Tagesordnung. Dafür gab es einstimmig grünes Licht.

Noch ist nichts beschlossen. Die Entscheidung steht und fällt mit den Ergebnissen einer Begehung der Räumlichkeit im Erdgeschoss des Raiffeisengebäudes, die sich laut Landesschulbehörde für eine Nutzung als Kita eignen würde. Dabei soll festgestellt werden, welche Umbauten notwendig wären, damit dort ab dem neuen Kita-Jahr bis zu 16 Kinder

Für diesen Fall würde die Samtgemeinde die Räume mieten und alle Kosten für den Um- und Rückbau tragen. Denn die Politik gab vor, dass die Nutzung sechs Monate nach Inbetriebnahme der geplanten Erweiterung der Kita in Ribbesbüttel enden soll.

Trotz der ungeteilten Zustimmung gab es im Gremium unter Vorsitz von Raimund Heimann (SPD) an die Adresse der Samtgemeinde gerichtete Kritik. „Es ist für mich schwer begreiflich, wieso plötzlich so viele Plätze fehlen“, sagte Christian Wrede (CDU). „Das ist eine schlechte Planung, aber wir müssen die Plätze schaffen, daran führt kein Weg vorbei.“

In Ribbesbüttel fehlen die meisten Betreuungsplätze

Nach Auffassung von Samtgemeindebürgermeister Jannis Gaus gibt es mehrere Faktoren für den gestiegenen Bedarf. Einer ist das Neubaugebiet in Vollbüttel. „Die meisten Plätze fehlen in der Gemeinde Ribbesbüttel“, sagte er. „Deshalb entsteht dort der Anbau und deshalb wollen wir den Eltern dort eine wohnortnahe Betreuung anbieten.“ Laut Verwaltung ist Ribbesbüttel mit 24 fehlenden Kitaplätzen der Brennpunkt.

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Bürgermeister Hans-Werner Buske im Treff im Raiffeisengebäude, der zur temporären Kita werden könnte.  Foto: Daniela Burucker

Sollte es von der Behörde grünes Licht geben, ohne das Umbauen im großen Stil zu fordern, soll zeitnah der Startschuss fallen. Damit würden Gruppen und Vereine, insbesondere die Dart-Sparte des MTV Vollbüttel, ihr Domizil vorerst verlieren. Auch dafür präsentierte Bürgermeister Hans-Werner Buske bereits eine Lösung. Demnach soll der MTV den Saal für seine Zwecke mieten und dafür einen monatlichen Zuschuss von 400 Euro erhalten, der über die Nutzungsgebühr für den Treff von der Samtgemeinde getragen wird.

Mit dem Grundsatzbeschluss zum Ausbau des Obergeschosses des Raiffeisengebäudes als öffentliche Räumlichkeit wurde der politische Streit um die Nutzung beigelegt. Im Vorfeld hatte man sich bei einem interfraktionellen Gespräch über die Eckdaten verständigt.

Harsche Kritik gab es am Zeitplan der Planung zum Bau einer Seniorenwohnanlage in den Langen Ehlern. Im Hinblick auf rasant steigende Baukosten äußerten Teile der Politik Unverständnis, dass Gespräche darüber zwischen Gemeinde, Investoren und Samtgemeinde erst nach der Sommerpause stattfinden sollen. Laut Buske tritt wohl die Samtgemeinde auf die Bremse.

GR 08.04.2022