Ribbesbüttel: Gemeinderat ist sich uneinig über weiteres Vorgehen

Von Ron Niebuhr

Ribbesbüttel. Die Alte Schule in Ribbesbüttel befindet sich derzeit noch im Eigentum des Kirchenkreises. Der stuft das Gebäude aber gemessen an der Zahl der Mitglieder als zu groß ein für die Kirchengemeinde. Die wiederum würde die Alte Schule gern weiter nutzen, aber nicht allein. Pläne für eine Umnutzung des historischen Fachwerk- und Backsteinhauses, etwa als Dorftreffpunkt, scheiterten bisher aber an den hohen Hürden des Denkmalschutzes.

Der mache das Projekt zum „Fass ohne Boden“, sagte Bürgermeister Hans-Werner Buske im Gemeinderat. Man dürfte nichts verändern, keine Räume erweitern oder verkleinern. Man müsste die Fassaden und Fenster nach strengen Vorgaben kostspielig erneuern. „Und der Keller ist feucht“, sagte er.

Gehe es nach dem Denkmalschutz, könnte man dort bestenfalls ein Museum unterbringen. Das allerdings komme nicht in Frage: „Wir können doch nicht 1,5 Millionen Euro Steuergeld in die Hand nehmen, um dann ein Gebäude mit wenig bis gar keinem Nutzen zu haben“, meinte Buske.

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Was wird aus der Alten Schule? Ribbesbüttels Rat würde sie gerne gemeinsam mit der Kirchengemeinde nutzen, aber die Chancen stehen nicht gut.foto: Ron Niebuhr

Die evangelische Kirche als Ganzes verfüge über „millionenschweren Besitz. Der Kirchenkreis will aber lieber das alte Gebäude loswerden und ein neues bauen“, wies Buske auf dessen Idee hin, hinter der St. Petrikirche ein neues Gemeindehaus zu bauen mit rund 110 Quadratmeter Nutzfläche. Ribbesbüttels Kirchenvorstand wolle jetzt zumindest prüfen lassen, ob man Fördermittel aus der Dorfentwicklung erhält.

Christian Wrede (CDU) sah dem positiv entgegen: „Ich traue es Pastor und Kirchenvorstand zu, dass sie ihre Interessen durchsetzen.“ Nichtsdestotrotz sollte die Gemeinde weiter signalisieren, die Alte Schule kaufen zu wollen, falls die Bemühungen der Kirchengemeinde nicht von Erfolg gekrönt sein sollten. „Insofern bleibe ich derzeit sehr gelassen“, verstand er die Aufregung nicht.

Und Ulf Kehlert (SPD) verwies darauf, dass die Kirche bisher noch keinen Beschluss gefasst, sondern lediglich Ideen gesammelt habe. Zugleich erinnerte er an den bestehenden Ratsbeschluss, das Gespräch mit der Kirche zu suchen und bis 30. Juni zu klären, wie es mit der Alten Schule weitergeht. „Aber das wird wohl nichts mehr vor der Wahl im September“, vermutete er.

Während Buske das Thema dem neuen Rat überlassen wollte, plädierten Wrede und Andreas Guth (CDU) dafür, dem neuen Rat wenigstens eine Empfehlung fürs weitere Vorgehen zu geben.

AZ 19.06.2021