Vollbüttel: Im Raiffeisengebäude soll eine Kita einziehen
Pläne für Übergangslösung in altem Jugendtreff – Saal wird zum Ausweichquartier für Vereine
Von Ron Niebuhr
Raiffeisengebäude Vollbüttel: Im alten Jugendtreff soll vorübergehend eine Kita eingerichtet werden.foto: Sebastian Preuß
Ribbesbüttel. Ums Vollbütteler Raiffeisengebäude ging es jüngst im Jugend-, Kultur- und Sportausschuss der Gemeinde Ribbesbüttel. Darin sollen die Räume des ehemaligen Jugendtreffs vorübergehend als Kindertagesstätte dienen. Zudem widmete man sich der Frage, ob und wie das Obergeschoss genutzt werden kann.
Zwischen 60 und 70 Plätze zur Kinderbetreuung fehlen aktuell in der Samtgemeinde Isenbüttel. Die geplanten Erweiterungen der Kitas in Ribbesbüttel und Wasbüttel allerdings würden wohl erst in zwei bis drei Jahren fertiggestellt, meinte Bürgermeister Hans-Werner Buske. Daher habe die Samtgemeindeverwaltung nach Alternativen gesucht. Fündig wurde man im Raiffeisengebäude. Die Räume des früheren Jugendtreffs, die inzwischen von Vereinen genutzt werden, seien ideal geeignet für eine provisorische Kita.
Die Samtgemeinde entrichtet für die Dauer der Nutzung eine Gebühr an die Gemeinde. Diese wiederum reiche 400 Euro monatlich als Zuschuss an den MTV Vollbüttel weiter, damit der Verein den alten Vollbütteler Saal als Ausweichquartier mieten kann, erläuterte Buske. Christian Wrede (CDU) fand es „schwer begreiflich“, dass 70 Betreuungsplätze in der Samtgemeinde fehlen. Für ihn sei das ein Zeichen von „schlechter Planung“. Insofern müsse man froh sein, dass man in Vollbüttel eine Lösung gefunden habe.
Auch Albert Jäger (CDU) begrüßte das Vorhaben. Allerdings sollte man die übrigen Vereine stärker unterstützen, wenn der MTV künftig einen monatlichen Mietzuschuss erhalte. Schützenfeste etwa seien kaum mehr kostendeckend zu realisieren. Da sollte die Gemeinde helfend einspringen. Harald Schönhoff (CDU) wies darauf hin, dass zumindest sicherzustellen sei, dass nicht nur der MTV sondern auch andere Vereine und Gruppen aus dem Dorf bei Bedarf den Vollbütteler Saal nutzen können.
Der Ausschuss einigte sich darauf, der Samtgemeinde die Nutzung des ehemaligen Jugendtreffs zu gestatten, sofern der Gemeinde dadurch keine Kosten entstehen. Die Nutzung des Vollbütteler Saals sollte vom MTV als Mieter anderen Vereinen ermöglicht werden. Zudem soll dem MTV ein Mietzuschuss in Höhe von 400 Euro pro Monat gewährt werden. Allerdings nur so lange, wie die Samtgemeinde eine Nutzungsgebühr für den Treff entrichtet, zuzüglich einer Übergangsfrist von maximal sechs Monaten.
Bürgermeister Buske sagte abschließend, dass für die Einrichtung der Kita noch einige Details zu klären seien. „Von der Landesschulbehörde gab es bisher nur eine mündliche Zusage“, sagte er. Und zwar mit Auflagen, etwa das Grundstück einzuzäunen und einen eigenen Spielplatz anzulegen. Eine Rückkehr der Dartsparte des MTV in den Treff hält der Bürgermeister übrigens für möglich. „Aber nur ins Obergeschoss“, betonte er. Das Erdgeschoss sollte man für künftige Mieter des Veranstaltungssaals vorhalten. Im interfraktionellen Gespräch hatte man sich darauf verständigt, Aufwand und Kosten für den Ausbau des Obergeschosses zu ermitteln. Im aktuellen Haushaltsplan seien vorerst nur 30.000 Euro zur Unterhaltung vorgesehen, berichtete Vorsitzender Raimund Heimann. Erforderlich seien bei öffentlicher Nutzung des Obergeschosses eine Fluchttreppe und wohl auch eine bessere Lüftung. Geprüft werden soll zudem, ob der Ausbau im Förderprogramm zur Dorfentwicklung erfolgen kann. Bürgermeister Buske versicherte, dass es zunächst nur darum gehe, Pläne zu erstellen, Kosten zu ermitteln, das Projekt vorsorglich in die Dorfentwicklung aufzunehmen und Haushaltsmittel im kommenden Jahr einzustellen. „Der Rat kann den Ausbau danach immer noch stoppen“, erklärte er. Der Ausschuss stimmte zu.
AZ 09.04.2022
Ribbesbüttel. Der Treff könnte zur temporären Kindertagesstätte für bis zu 16 Kinder umgebaut werden, weil in der Samtgemeinde 70 Krippen- und Kitaplätze fehlen.
Paukenschlag im Jugendausschuss der Gemeinde Ribbesbüttel: Weil auf Samtgemeindeebene wohl bis zu 40 Krippen- und 30 Kitaplätze fehlen, stand ein Grundsatzbeschluss zur Nutzung des Treffs in Vollbüttel als zeitlich befristete Kindertagesstätte auf der Tagesordnung. Dafür gab es einstimmig grünes Licht.
Noch ist nichts beschlossen. Die Entscheidung steht und fällt mit den Ergebnissen einer Begehung der Räumlichkeit im Erdgeschoss des Raiffeisengebäudes, die sich laut Landesschulbehörde für eine Nutzung als Kita eignen würde. Dabei soll festgestellt werden, welche Umbauten notwendig wären, damit dort ab dem neuen Kita-Jahr bis zu 16 Kinder
Für diesen Fall würde die Samtgemeinde die Räume mieten und alle Kosten für den Um- und Rückbau tragen. Denn die Politik gab vor, dass die Nutzung sechs Monate nach Inbetriebnahme der geplanten Erweiterung der Kita in Ribbesbüttel enden soll.
Trotz der ungeteilten Zustimmung gab es im Gremium unter Vorsitz von Raimund Heimann (SPD) an die Adresse der Samtgemeinde gerichtete Kritik. „Es ist für mich schwer begreiflich, wieso plötzlich so viele Plätze fehlen“, sagte Christian Wrede (CDU). „Das ist eine schlechte Planung, aber wir müssen die Plätze schaffen, daran führt kein Weg vorbei.“
In Ribbesbüttel fehlen die meisten Betreuungsplätze
Nach Auffassung von Samtgemeindebürgermeister Jannis Gaus gibt es mehrere Faktoren für den gestiegenen Bedarf. Einer ist das Neubaugebiet in Vollbüttel. „Die meisten Plätze fehlen in der Gemeinde Ribbesbüttel“, sagte er. „Deshalb entsteht dort der Anbau und deshalb wollen wir den Eltern dort eine wohnortnahe Betreuung anbieten.“ Laut Verwaltung ist Ribbesbüttel mit 24 fehlenden Kitaplätzen der Brennpunkt.
Bürgermeister Hans-Werner Buske im Treff im Raiffeisengebäude, der zur temporären Kita werden könnte. Foto: Daniela Burucker
Sollte es von der Behörde grünes Licht geben, ohne das Umbauen im großen Stil zu fordern, soll zeitnah der Startschuss fallen. Damit würden Gruppen und Vereine, insbesondere die Dart-Sparte des MTV Vollbüttel, ihr Domizil vorerst verlieren. Auch dafür präsentierte Bürgermeister Hans-Werner Buske bereits eine Lösung. Demnach soll der MTV den Saal für seine Zwecke mieten und dafür einen monatlichen Zuschuss von 400 Euro erhalten, der über die Nutzungsgebühr für den Treff von der Samtgemeinde getragen wird.
Mit dem Grundsatzbeschluss zum Ausbau des Obergeschosses des Raiffeisengebäudes als öffentliche Räumlichkeit wurde der politische Streit um die Nutzung beigelegt. Im Vorfeld hatte man sich bei einem interfraktionellen Gespräch über die Eckdaten verständigt.
Harsche Kritik gab es am Zeitplan der Planung zum Bau einer Seniorenwohnanlage in den Langen Ehlern. Im Hinblick auf rasant steigende Baukosten äußerten Teile der Politik Unverständnis, dass Gespräche darüber zwischen Gemeinde, Investoren und Samtgemeinde erst nach der Sommerpause stattfinden sollen. Laut Buske tritt wohl die Samtgemeinde auf die Bremse.
GR 08.04.2022
GIFHORN. Der Ribbesbütteler Organisator Willi Heilmann: Das Risiko ist schon enorm. Ukraine-Hilfe Aller-Oker bringt alle Gastgeber und Gäste zusammen.
Mitten im Gespräch heult das Handy von Andre los: „Luftalarm in Riwne“, sagt der Ukrainer und zeigt die Meldung. Dorthin werden er und sein Landsmann Anatoli bald aufbrechen, um von Gifhorn aus Hilfsgüter in die Großstadt zu bringen. Organisiert hat die Unterstützung Willi Heilmann aus Ribbesbüttel, der in der Nähe von Riwne geboren wurde, seine Mutter ist Ukrainerin. Während er die Tour bereits dreimal absolviert hat, kam sein Vater Frank am Sonntag von der fünften Fahrt zurück.
Extreme Ungewissheit
Familie und Bekannte seien soweit wohlauf, berichtet Willi Heilmann, ein Teil der Familie im Landkreis in Sicherheit. Er übersetzt die Berichte der beiden Ukrainer, die von einer unruhigen Lage erzählen, dem Raketenbeschuss durch die russische Armee, vor allem aber von der extremen Ungewissheit, die die Menschen zunehmend in Panik versetze. „Aus kriegstaktischen Gründen gibt es keine Informationen. Niemand weiß, wo es wann einschlägt und auch die Fahrt nach Riwne wird immer gefährlicher. Mein Vater fuhr beispielsweise am Flughafen vorbei, als die Russen diesen bombardierten. Das Risiko ist schon enorm“, betont Willi Heilmann.
Der Ribbesbütteler Willi Heilmann (von rechts) belädt mit den beiden ukrainischen Fahrern Anatoli und Andre, die bei Sebastian Wosny logieren, den 15-Tonner in einer Gifhorner Halle.
Foto: Reiner Albring / BZV
Logistik wird ausgebaut
Aber die Hilfe, alles aus privaten Spenden, sei enorm wichtig. So befänden sich in Riwne etwa 45.000 Flüchtlinge, beispielsweise am Sonntag seien in Bussen 200 Menschen aus Mariupol hinzugekommen. Heilmann: „Es besteht Bedarf ohne Ende und wir bauen die Logistik aus. Wir liefern die Sachen direkt an die Stadtverwaltung, das System hat sich bewährt. Vor Ort werden die Lieferungen dann sortiert und gehen an die Flüchtlinge, die Krankenhäuser oder an die Front.“
Nächsten Konvoi geplant
Wie wichtig diese Hilfe auch psychologisch für die Ukrainer ist, wissen auch Wiebke Niebuhr (Päse) und Hinnerk Bode-Kirchhoff (Höfen). Sie haben am 28. Februar die Initiative Ukraine-Hilfe Aller-Oker gegründet. Grundlage dafür waren persönliche Beziehungen Bode-Kirchhoffs nach Siret an der rumänisch-ukrainischen Grenze und Charkiw. Zehn Transporter, drei davon mit großen Anhängern, waren schon unterwegs, gesteuert von Fahrerinnen und Fahrern aus unserer Region. Der nächste Konvoi startet voraussichtlich am 4. April.
Wiebke Niebuhr und Hinnerk Bode-Kirchhoff haben die Ukraine-Hilfe Aller-Oker gegründet.
Foto: Reiner Albring / BZV
Doch die Ukraine-Hilfe Aller-Oker möchte auch hier vor Ort helfen. Mittlerweile sind bei ihr rund 60 Gastgeber gelistet und etwa 40 ukrainische Gäste untergebracht. In eine Whatsapp-Gruppe seien rund 140 Leute eingetreten und hätten sich in sechs Arbeitsgruppen unterteilt. „Alle haben ihre Kompetenzen eingebracht“, erklärt Wiebke Niebuhr. Auch die Unterstützung aus der örtlichen Wirtschaft sei riesengroß, reiche von Benzin, über Fahrzeugbereitstellung bis hin zu deren Reparatur.
Ukrainer willkommen heißen
Ein großes Anliegen sei es laut Bode-Kirchhoff, ein Netzwerk aufzubauen, „um die Menschen aus der Ukraine bei uns willkommen zu heißen und Kontakte und Begegnungen in den nächsten Monaten zu organisieren. Wir arbeiten eng mit der Samtgemeinde, den Kirchengemeinden oder dem Verein Aktiv für Menschen zusammen. Besonders wollen wir Informationen sammeln, weitergeben und Menschen zusammenbringen.“
Den Auftakt dazu bildet am Mittwoch ein Treffen aller Gastgeber und deren ukrainischen Gäste in der Mensa der Hauptschule Meinersen. Infos zur Initiative unter www.ukrainehilfe-aller-oker.de.
GR 29.03.2022
Lagerraum wird saniert, dafür kein Geld für Dorfarchiv
Der Rat Ribbesbüttel stimmt für den Etat mit Mitteln für das Raiffeisengebäude.
Daniela Burucker
Vollbüttel. Der Etat für 2022 ist in trockenen Tüchern und die Kuh ist vom Eis. Hatte sich die Politik im Finanzausschuss noch heftig um die Zweckbindung der Mittel gezofft, die für geplante Umbauten im Raiffeisengebäude veranschlagt sind, stimmte der Gemeinderat Ribbesbüttel dem 2,3-Millionen-Euro-Haushalt geschlossen und ohne neuerliche Diskussion zu.
Dafür wurden die 30.000 Euro, die zur Errichtung eines Dorfarchivs als Investition im Finanzhaushalt platziert waren, zur Lagerraum-Instandhaltung umgemünzt. Damit steigt der veranschlagte Fehlbetrag im Ergebnishaushalt auf 342.900 Euro. Was tatsächlich aus dem Raum wird, auf den auch Vereine ein Auge geworfen haben, steht noch in den Sternen.
Bürgermeister beklagt hohe Belastung durch Umlagen
Bürgermeister Hans Werner Buske. Daniela Burucker
In seiner Bewertung der Zahlen beklagte Bürgermeister Hans-Werner Buske (CDU) die hohe Belastung durch die Umlagen. „Diese 95 Prozent huschen einfach vorbei und sind weg“, sagte Buske, der zugleich betonte, dass die Gemeinde durch das Millionen-Projekt zur Erweiterung der Kita in Ribbesbüttel in diesem Jahr stark von der Samtgemeindeumlage profitieren wird.
Wer auf Papiervorlagen verzichtet, bei der Ratsarbeit auf das digitale Angebot setzt und private Geräte nutzt, erhält für die komplette Wahlperiode eine zusätzliche Aufwandsentschädigung von 420 Euro. Für diejenigen, die weiterhin mit Papiervorlagen arbeiten wollen bleibt alles beim Alten.
Heerstraße soll eine „unechte Einbahnstraße“ werden
Bei der anstehenden Sperrung der B4 will die Gemeinde vorbeugend Fakten schaffen, die verhindern, dass sich der Verkehr auch ohne ausgewiesene Umleitung erneut durch das Dorf wälzt. Gelingen soll das durch die beantragte temporäre Umwandlung der Heerstraße in eine unechte Einbahnstraße. Diesbezügliche Forderungen von Bürgerinitiativen stehen schon länger in Raum.
In der Einwohnerfragestunde kritisierten Zuhörer den Zustand der Fußwege in Vollbüttel. Redebedarf seitens der Bürger gab es auch zum angekündigten Bauvorhaben „Betreutes Wohnen“, für dessen Umsetzung laut Buske zuvor der Bebauungsplan geändert werden muss.
Für allgemeines Stirnrunzeln sorgte Thorsten Schöne (parteilos) mit seiner Ankündigung, dass er bei künftigen Sitzungen Audio-Aufzeichnungen plant. „Ich bin absolut dagegen und werde die Rechtmäßigkeit prüfen lassen“, kündigte Buske an.
GR 16.02.2022
Baustellen-Marathon im Landkreis:
Jetzt auch noch Vollsperrung der B 4
Fahrbahnerneuerung zwischen Ausbüttel und Meine: Ribbesbüttel befürchtet schon wieder Umleitungsverkehr
Von Dirk Reitmeister
Kreis Gifhorn. Verkehrsteilnehmer und Anlieger einschlägiger Umleitungsstrecken im Kreis Gifhorn müssen auch in diesem Jahr wieder tapfer sein: Zu den Großbaustellen mit Vollsperrungen und Umleitungen der B 188 bei Osloß und Tangente K 114 kommt nun auch noch die B 4 zwischen Ausbüttel und Meine hinzu. Dort will die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr die Fahrbahn erneuern.
Eigentlich hatte der Finanzausschuss der Gemeinde Ribbesbüttel ganz andere Themen auf der Tagesordnung. Aber der Bericht von Bürgermeister Hans-Werner Buske brachte das etwas durcheinander. „Wir haben uns weniger über Geld, sondern mehr über die Baustelle unterhalten.“ Den Ribbesbüttelern schwant nämlich Übles bei den Planungen der Landesbehörde.
Und noch eine Umleitung: In diesem Jahr gibt es nicht nur Großbaustellen auf der B 188 und der K 114, sondern auch auf der B 4.fotos: Sebastian Preuß
Michael Peuke, Leiter der Landesbehörde in Wolfenbüttel, hat zunächst ganz anderen Kummer mit der B 4. So genannte Ausmagerungen (Herauslösen von oberflächennaher Gesteinskörnung aufgrund gealterten Bindemittels), Absackungen und zahlreiche Flickstellen haben der Fahrbahn der Bundesstraße zugesetzt. Auch die Radwege daneben hätten Ausmagerungen, Flickstellen und Schäden durch Wurzeln. Deshalb müssen zwischen dem nördlichen Ortseingang Meine und Ausbüttel die Bauarbeiter ran. Ausgenommen ist nur die Ortsdurchfahrt Rötgesbüttel.
Zehn bis zwölf Wochen Bauzeit kalkuliert Peuke ein. Die etwa zwei Millionen Euro teure Maßnahme soll in der zweiten Jahreshälfte erledigt werden. Die Umleitungsroute stehe derweil noch nicht fest, man sei noch in der Abstimmung über die Konzepte, so Peuke.
„Da habe ich jetzt schon Einspruch eingelegt“, sagt Buske. Er rechnet damit, dass einmal mehr die Straßen in Ribbesbüttel als Umleitung herhalten müssten, auch wenn die offizielle woanders abgeleitet werde. Sogar der große Gelenkbus des Erixx-Schienenersatzverkehrs laufe über die schmale Heerstraße. Navis leiteten die Autofahrer ebenfalls über diese Tempo-30-Durchgangsstraße in der Siedlung. Und die parallele Kreisstraße führe an der Grundschule vorbei. „Ich habe Bauchschmerzen, ja“, sagt der Bürgermeister über die Aussichten, nach Jahren des Umleitungsverkehrs von B 188 und B 4 schon wieder diesen Verkehr im Ort zu haben.
Zum einen beantrage die Gemeinde, ab Meine und Rötgesbüttel ein Durchfahrtverbot für Lastwagen für Ribbesbüttel für die Zeit der Umleitung auszuweisen. Zum anderen auch eine provisorische Fußgängerampel, wie die Gemeinde sie voriges Jahr wegen der Doppelumleitung wegen der Fahrbahnerneuerung auf der B 188 und des Bushaltestellenbaus in Ausbüttel für die Ortsdurchfahrt der L 320 aufgestellt hatte.
Peuke muss nicht nur Ribbesbüttel im Blick halten. Die Landesbehörde erneuert in diesem Jahr auch die B 188 zwischen Gifhorn und Wolfsburg, der Landkreis die Tangente zwischen Gifhorn und Kreisgrenze. Auch deshalb sei man noch in der Abstimmung wegen der Umleitung für die B 4-Maßnahme.
Auch über die Bauarbeiten in diesem Jahr hinaus hat die Landesbehörde an der B 4 im Südkreis noch einiges vor. Peuke: „Mittelfristig sind noch Kanalarbeiten und anschließende Straßenbauarbeiten in der Ortsdurchfahrt Rötgesbüttel geplant. Außerhalb der Ortslage gibt es noch Bushaltestellen in Umplanung. In der Siedlung Ausbüttel stehen ebenfalls noch Bushaltestellen und die Fahrbahndecke an.“
Selbst wenn es keine Bauarbeiten auf der B 4 geben sollte, sieht Buske sein Ribbesbüttel auch bei Staus und Unfall-Sperrungen von Schleichwegnutzern geplagt. Auswärtiger Verkehr fahre somit auf Dauer die Heerstraße kaputt, deren Ausbau die Anwohner dann mit ihren Beiträgen zahlen sollen. Die Gemeinde setze auf das Förderprogramm Dorfregion. Ein Architekturbüro werde in diesem Jahr Konzepte für eine Verkehrsberuhigung auf der Heerstraße präsentieren. Für die aktuelle Maßnahme auf der B 4 komme das allerdings zu spät.
AZ 29.01.2022