Vollbüttel
Zehn Prozent des Fundus schafften es in die engere Wahl für den Abend. „Wir mussten jede Platte reinigen. Damit sie die Nadel nicht runieren – und auch nicht unsere Trommelfelle“, sagte Schade-Didschies. 70 bis 80 Platten standen letztlich bereit für eine Reise durch rund 40 Jahre Musikgeschichte. „Vieles ist 100 Jahre alt, manches sogar noch älter“, sagte Schade-Didschies.
Der Museumsleiter konnte – wie schon bei der Premiere im vergangenen Jahr – auf Tobias Imker zählen. „Ohne ihn würde der Abend nicht laufen. Er hat die Schlussauswahl getroffen und an der Technik gefeilt“, sagte Schade-Didschies. Dank umgebauter Verstärkeranlage waren beide sehr zuversichtlich, im stilvoll zum Jazzkeller der 1950-Jahre umgestalteten Kinosaal des Museums eine „ordentliche Beschallung“ hinzubekommen. Und das gelang auch.
Das Format „Herr Schade öffnet seinen Schallplattenschrank“ erinnerte übrigens an den Radio-Klassiker „Herr Sanders öffnet seinen Schallplattenschrank“. Der lief ab 1949 im damaligen Nordwestdeutschen Rundfunk und war ein „ähnlicher Straßenfeger wie später die ersten Fernsehsendungen“, erinnerte sich Museumssprecher Wolfgang Graewert. Auch die Hommage des Kinomuseums hat das Zeug dazu, Wiederholung zu finden. „Nach der Premiere haben uns viele intensiv dazu ermutigt“, erzählte Schade-Didschies. In der Sammlung jedenfalls stecken „ungeheure akustische Schätze“ für viele weitere Schallplatten-Abende.
Von Ron Niebuhr
Aller Zeitung 31.10.2017
Ribbesbüttel
Eine erfolgreiche Premiere erlebte Ribbesbüttel am Samstag mit dem ersten Kartoffelfest. Selbst der Regen konnte dem von allen Vereinen, Kirche, Kita und Schule gestalteten sowie von Gemeinde und Samtgemeinde unterstützten Fest nichts anhaben. Den Gästen machte es viel Spaß.
Anfang Juli spielte man in Ribbesbüttel mit dem Gedanken, vielleicht mal ein Dorffest auf die Beine zu stellen. „Daraus entwickelte sich dann die Idee fürs Kartoffelfest“, berichtete Jörn Schlüsche. Beim Ortsbrandmeister liefen die Fäden zusammen, zig Helfer beteiligten sich an der Planung und Umsetzung. Das Ergebnis des dörflichen Teamworks konnte sich sehen lassen.
Den Anfang machte ein Gottesdienst, danach gab Bürgermeister Heinrich Stieghahn den Startschuss fürs bunte Treiben. Die Landfrauen sorgten für Kaffee und Kuchen, die Feuerwehr für Gegrilltes, Schützen- und Sportverein für Getränke. Der Tierschutzverein war mit Dosenwerfen dabei, Schule und Kindergarten mit Mal-, Bastel- und Experimentiertischen.
Die Jugendförderung der Samtgemeinde ermunterte die kleinen Besucher dazu, Kartoffeln zu ernten wie zu Opas und Omas Zeiten: „Da können die Kinder mal richtig schön mit der Hacke in der Hand auf Knien durch den Dreck rutschen“, sagte Schlüsche. Ein weiteres Highlight war – neben allerhand Gerichten rund um die tolle Knolle – der Kartoffelwettbewerb. Den Mehrkampf aus urigen Disziplinen für sechs Teams hatten Thorsten Müller und Harald Schönhoff ausgetüftelt: „Wir haben nächtelang gefeilt“, sagten sie. Die Mühe lohnte sich, Zuschauer und Akteure hatten ihre helle Freude.
Mit der Resonanz am Nachmittag war Schlüsche zufrieden: „Wenn die Disco heute Abend genauso gut läuft, ist alles okay“, sagte er. Ob und wann es eine Neuauflage gibt, ließ er offen: „Es steckt ja ein Riesenaufwand dahinter.“
Von Ron Niebuhr
Aller Zeitung Online 22.10.2017
Das Norddorf rast im Internet voraus, der Süden folgt 2018
Die Telekom schaltet den Verteilerkasten für die Vektoring-Technik an der Hauptstraße frei.
Von Reiner Silberstein
Vollbüttel. Ab sofort sind die Bürger im nördlichen Teil Vollbüttels schneller im Internet unterwegs: Gestern gaben Erster Samtgemeinderat Jürgen Wisch, Ratsherr Hans-Werner Buske sowie Sabine Köhler und Oliver John von der Telekom das Startsignal dafür. Mit der Vektoring-Technik steige das Tempo nun auf 100 Megabit pro Sekunde im Download und 40 MBit/s im Upload. Die Telekom habe für die jetzt rund 120 bedienten Haushalte etwa 800 Meter Glasfaserleitung neu verlegt und einen Verteiler mit modernster Technik an der Hauptstraße aufgestellt, berichtete der Breitbandbeauftragte im Festnetz, Oliver John. „Wir begrüßen es, dass Vollbüttel damit aus dem Dornröschen-Schlaf geweckt wird“, so Buske. Nun fehle nur noch der südliche Teil des Dorfs inklusive Klein Vollbüttel.
Der soll schon im kommenden Jahr aufgerüstet werden, so die Regio-Managerin Köhler. Im selben Zug könnte das ganze Dorf dann auch auf das Super-Vektoring umgeschaltet werden, das bis zu 250 MBit/s erlaube. Wisch: „Die Technik stellt einen großen Schritt dar.“ Später müsse aber Glasfaser bis an die Häuser gelegt werden.
Gifhorner Rundschau 19.10.2017
Oliver John (von links), Sabine Köhler, Hans-Werner Buske und Jürgen Wisch drücken den Start-Button für das schnelle Internet in Vollbüttel.
Ribbesbüttel
„Die Herbstkatzen“ nennt Heimleiterin Janina Bieling sie und hofft, dass sich zügig ein neues Zuhause für die Kleinen findet. „Sie sind in einem Alter, in dem sie vermittelt werden können.“
Die Kätzchen sind gechipt, geimpft und entwurmt und können stubenrein an ihre neuen Besitzer abgegeben werden. Ein Teil von ihnen ist Nachwuchs von verwilderten Hauskatzen, die der Tierschutzverein bei den Kastrationsaktionen aufgelesen hat. Andere stammen von zahmen, aber ebenfalls nicht kastrierten Hauskatzen ab. Katzenbesitzer, die ihre Freigänger-Katzen nicht kastriert haben, wollen ihren Nachwuchs los werden.
„Dafür ist das Tierschutzzentrum eigentlich nicht zuständig, denn würden die Katzenbesitzer verantwortungsvoll ihre Katzen kastrieren lassen, würde es diesen Nachwuchs gar nicht geben“, heißt es auf der Homepage des Tierschutzvereins.
Trotzdem hilft der Verein bei der Vermittlung und präsentiert die Tiere auf der Homepage und bei Facebook. „Nur im äußersten Notfall übernehmen wir die Kleinen, dann allerdings nur gegen eine Abgabegebühr.“ Denn da die Katzenbabys, die auf diesem Weg in Ribbesbüttel landen, selten entwurmt, entfloht oder gar geimpft sind, bliebe der Verein sonst auf den Kosten sitzen.
Janina Bieling appelliert immer wieder an die Katzenbesitzer: „Gehen Sie verantwortungsvoller mit Ihren Lieblingen um und lassen Sie Ihre Katze und auch Ihren Kater kastrieren. Nur so können Sie vor ungewolltem Nachwuchs sicher sein und vermeiden weiteres Katzenleid.“
Von unserer Redaktion
Aller Zeitung Online 16.10.2017
Isenbüttel
Die SPD-Fraktion hatte beantragt, eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft zu gründen. Der Rat folgte dem Antrag am 16. Juni 2016 – wohl auch vorm Hintergrund der damals hohen Flüchtlingszahlen. Inzwischen sei es aber so, dass ein erhöhter Bedarf für günstigen Wohnraum in der Samtgemeinde nicht mehr besteht, sagte Samtgemeindebürgermeister Hans Friedrich Metzlaff. Auch in Nachbarkommunen wie der Samtgemeinde Meinersen und der Gemeinde Sassenburg werde das Thema derzeit nicht mehr mit Nachdruck verfolgt.
Metzlaff verwies zudem auf bereits erfolgte und laufende Projekte wie die Fertighäuser in Ribbesbüttel und die Wohnungen am Isenbütteler Wendehof. Sehr stark werde weiterhin in Gifhorn in Wohnungsbau investiert. Die kommunalen Wohnungen in der Samtgemeinde dagegen ließen sich schwieriger vermieten als erwartet, berichtete Metzlaff. Er riet daher davon ab, bei der Gründung einer Wohnungsbaugesellschaft die „Vorreiterrolle“ zu übernehmen. Man sollte mindestens das Konzept des Landkreises abwarten.
Hans-Werner Buske (CDU) erklärte, dass der Schwerpunkt für sozialen Wohnungsbau eh in den Städten liege, sprich „in Gifhorn, Gifhorn und noch mal Gifhorn“. Aktuell bestehe kein Bedarf an einer Wohnungsbaugesellschaft. Es sei aber auch kein Problem, das Vorhaben wieder aufzugreifen, sollte sich das ändern. Jannis Gaus (SPD) regte an, die bereits errichteten Gebäude in eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft zu überführen. Der Rat beschloss letztlich auf Gaus’ Antrag, das Thema auf die nächste Sitzung zu vertagen.
Von Ron Niebuhr
Aller Zeitung Online 29.09.2017