Wer den Schnatz stibitzt, gewinnt: Dorfmeisterschaften im Quidditch
Sportwochenende des MTV Vollbüttel kommt im Harry-Potter-Style daher – Sechs Mannschaften gehen an den Start
Von Ron Niebuhr
Vollbüttel. Im Harry-Potter-Style kam Vollbüttels Sportwochenende in dieser Saison daher. Denn der MTV als Veranstalter holte die Braunschweiger Broomicorns an Bord – das Quidditch-Top-Team schlechthin aus der Region. Gemeinsam trugen sie die Dorfmeisterschaft aus.
Quidditch ist ein noch recht junger Sport, der in Anlehnung ans Vorbild aus den Harry-Potter-Romanen seinen Ursprung in den USA fand. „Es ist grob gesagt ein Mix aus Handball, Rugby und Völkerball“, erklärte Olaf Stork vom MTV Vollbüttel. Quidditch spricht bisher vor allem jene an, die mit anderen Ballsportarten wenig bis gar nichts anfangen konnten. Und zwar obwohl es den Spielern viel Konzentration, Geschicklichkeit, Schnelligkeit und auch Ausdauer abverlangt. „Quidditch ist sehr beliebt bei Studenten“, sagte Stork.
Sechs aus Vollbütteler Straßenzügen rekrutierte Mannschaften mit je sieben Spielern trugen die Dorfmeisterschaft aus. „Es gibt Angreifer, Verteidiger und einen Torwart. Man erkennt sie an den farbigen Stirnbändern“, erläuterte Stork. Mit zwei Bällen verteidigt man die eigenen drei Tore, mit einem versucht man, eines der drei gegnerischen Tore zu treffen. Geworfen und gefangen wird einhändig. Die andere Hand umklammert ständig einen zwischen die Beine geklemmten Besenstil – eine Hommage an Harry Potter.
Die Spiele entschieden sich auf zwei Arten. Gewinner war, wer nach zehn Minuten Spielzeit mehr Punkte erzielt hatte. Oder wer dem Gegner einen Puschel von der Hose stibitzt hatte, den Schnatz. Auch das war Harry-Potter-Lesern ein Begriff. Spaß konnten aber alle Zuschauer und Akteure haben, selbst wenn die Romanreihe spurlos an ihnen vorübergezogen ist. „Die Regeln allerdings sind unfassbar komplex“, sagte Stork. Umso mehr überraschte es ihn, dass die Teams nahezu fehlerfrei Quidditch spielten. rn
Nur scheinbar chaotisch: Der MTV Vollbüttel trug mit den Braunschweiger Broomicorns die Dorfmeisterschaft im Quidditch aus. Ron Niebuhr
AZ 11.06.2018
MTV Vollbüttel holt Harry-Potter-Sport in die reale Welt
Vollbüttel. Beim Sportwochenende des Vereins wird ein Quidditch-Turnier gespielt. Profis geben Anleitung. Die Mannschaft aus dem Neubaugebiet wird Dorfmeister.
Von Daniela Burucker
Vollbüttel. In der Zauberwelt von Harry Potter ist Quidditch die Sportart schlechthin. Statt auf Besen fliegend wie im Film und in der Literatur dargestellt, spielt man diesen Sport mittlerweile auch im realen Leben. Und zwar auf dem grünen Rasen. Wie der Mix aus Hand- und Völkerball sowie Rugby funktioniert, zeigten die Braunschweig Broomicorns beim Sportwochenende des MTV Vollbüttel.
Das Runde muss ins Runde – so viel war den Zuschauern bei der Präsentation der Quidditch-Bundesliga-Mannschalt schnell klar.
Allein mit Zuschauen war es für viele Vollbütteler aber nicht getan.
„Es ist Tradition, dass wir unsere Dorfmeisterschaften beim Sportwochenende stets in einer anderen und möglichst wenig bekannten Sportart austragen“, erklärte Olaf Stork, der das Turnier an der Seite von Vereinsvorsitzenden Kai Rinkel organisiert hatte.
Im Modus jeder gegen jeden traten sechs Mannschaften zum Wettstreit gegeneinander an. Spielmaterial und Schiedsrichter stellten die Broomicorns, die Teams mit je sieben Spielern die Ortsteile Druffelbeck, Klein Vollbüttel, Über-, Mittel- und Unterdorf sowie das Neubaugebiet
Beim Turnier ging es sofort zur Sache. Statt auf einen Besen schwangen sich die Spieler auf eine leichte PVC-Stange. Ziel war es, Bälle in die Torringe zu werfen, die von Hütern bewacht wurden.
In der Endabrechnung bekam die Mannschaft aus dem Neubaugebiet das am besten hin und wurde zum Dorfmeister gekürt.
Zahlreiche Zuschauer verfolgten das ungewöhnliche Treiben auf dem Spielfeld oder saßen am Raiffeisengebäude zusammen, wo die Folk-Band Wortspiel im Rahmen des Sportwochenendes aufspielte.
Beim Sportwochenende des MTV Vollbüttel wurde Quidditch gespielt. Statt eines Besens gab es PVC-Stangen. Beim Turnier hieß es jeder gegen jeden. Foto: Daniela Burucker
GR 11.06.2018
Carlo Falk bleibt Schützenkönig
Ausbüttel. Die Ausbütteler Schützen haben ein neues Königshaus. Bei schönstem Kaiserwetter schossen sie jetzt ihre Majestäten aus – und an der Spitze bleibt die Regentschaft unverändert: Der alte König ist auch der neue König, Carlo Falk.
Als Kleiner König platzierte sich Marc Fischer, den Titel der Damenkönigin errang Katrin Pelzer. Prinzessin wurde Sigrid Fitz-Traichel.
Nach der Proklamation verbrachten die Schützen eine gemütliche Zeit bei warmem Essen und kühlen Getränken.
Neues Königshaus: Die Ausbütteler haben ihre Majestäten ausgeschossen. privat
AZ 07.06.2018
„Hupkonzert ohne Ende“ bei Protestaktıon auf der L 320
Ribbesbütteler parken die Landesstraße zu.
Von Reiner Silberstein
Ribbesbüttel. Der Spaß sei jetzt vorbei, sagt Karsten Dimmler von der Bürgerinitiative verkehrsberuhigtes Ribbesbüttel. „Wir machen ernst.“ Um auf das große Verkehrsaufkommen auf der Peiner Landstraße (L 320) aufmerksam zu machen, haben die Anwohner am Dienstagnachmittag gegen 15.15 Uhr zu einem aufsehenerregenden Mittel gegriffen: Sie haben die Straße mit zehn Fahrzeugen im schönsten Berufsverkehr zugeparkt.
Die Folge: „Es staute sich bis zur Bundesstraße 4“, so Dimmler. In die andere Richtung ebenfalls. „Im Ort ging nichts mehr. Es gab ein Hupkonzert ohne Ende. War aber alles legal.“ Die Mitglieder der Bürgerinitiative sind sich sicher, dass der Stau am Dienstag noch Wellen schlagen wird – bis nach Gifhorn.
Andreas Schittko, der Leiter Einsatz- und Streifendienst bei der Polizei in Meine, bestätigt die Parkaktion gegenüber der Rundschau - denn die Beamten wurden etwa nach einer Stunde von Betroffenen hinzugerufen: „Wir haben mit den Leuten geredet, sie waren sehr vernünftig. Dann haben sie die Autos auch gleich beiseite gefahren.“ Kleinere Aktionen mit zwei Autos habe es auch schon zuvor gegeben - „ungefährlich“, so Schittko. Die Aktion am Dienstag mit zehn Autos hintereinander in der Nähe einer Kurve stuften die Beamten dann aber doch als Gefahrenstelle ein.
Laut Polizei hätten die Ribbesbütteler als Grund für ihre Aktion Geschwindigkeitsüberschreitungen am westlichen Ortseingang angegeben. Schittko: „Bei dem Verkehr kann man aber nicht zu schnell fahren.“ Ein Messwagen habe innerhalb einer halben Stunde kurz vor der Aktion keine Verkehrssünder festgestellt.
Die Autos stauten sich vor Ribbesbüttel kilometerlang. Foto: privat
GR 07.06.2018
Querungshilfe an Bushaltestelle scheitert an den Hochborden
Ribbesbüttel. Ribbesbüttels Bürgermeister Heinrich Stieghahn kann den Frust der Bürgerinitiative Pro Verkehrsberuhigung gut verstehen: „Die Behörden legen ihre Paragrafen zugrunde, ohne die Betroffenen zu sehen.“ Der Plan, an der Bushaltestelle Am Lindenhof eine Querungshilfe zu bauen, wird sich allerdings auch nicht umsetzen lassen.
Stieghahn verweist darauf, dass die L 320 nicht nur bei Baumaßnahmen als Umleitungsstrecke ausgewiesen wird. „Jeder Unfall auf der B 4 ist bei uns zu merken, auch Staus auf der Autobahn.“ Aus der Ausnahmesituation ist der Normalzustand geworden.
Dafür sprechen auch die Zahlen, Ribbesbüttels Verwaltungsleiterin Renate Finke hat sie für die AZ zusammengestellt: Täglich fahren von Vollbüttel kommend 6000 Fahrzeuge durch Ribbesbüttel – gezählt vor der Einrichtung der jüngsten Umleitung. Die Tempomesstafel hat als höchsten Wert 148 Stundenkilometer aufgezeichnet. Und etwa 40 Schul- und Kindergartenkinder leben nördlich der Peiner Landstraße.
Die Querungshilfe an der Bushaltestelle scheitert daran, dass Fußgänger, die sie benutzen, dann direkt an den Kasseler Hochborden landen – eine Barriere für Rollstuhlfahrer, Rollator-Nutzer und Eltern mit Kinderwagen. „Und wenn wir die Querungshilfe um 100 Meter versetzen, nutzt sie keiner mehr, weil alle den kürzesten Weg nutzen“, vermutet Michael Kraft, Vorsitzender des Bauausschusses. Nicht der einzige Grund, warum eine Querungshilfe dort nicht geht: „Die Fläche reicht nicht“, sagt Kraft. tru
Problematisch: An der Bushaltestelle Am Lindenhof kann keine Querungshilfe gebaut werden, woanders ergibt sie weniger Sinn.
AZ 02.06.2018