Neuer Bildband: 120 Seiten starke Liebeserklärung an Vollbüttel
Edgar Brost hat ein Jahr lang Leben, Stimmungen und Momente im Dorf und seinen Ortsteilen fotografiert
Von Christina Rudert
Vollbüttel. Eigentlich war das Buch als Abschiedsgeschenk an sich selbst gedacht. „Das wäre schade gewesen, das muss an die Öffentlichkeit“, fanden aber Ribbesbüttels Bürgermeister Heinrich Stieghahn und Verwaltungsleiterin Renate Finke – und baten Edgar Brost, seinen Bildband über Vollbüttel auch zum Verkauf anzubieten.
33 Jahre hat Brost in Vollbüttel gelebt, demnächst zieht er weg. „Ich wollte Erinnerungen mitnehmen.“ Und da Brost leidenschaftlich gerne fotografiert, hat er sein Dorf samt der Ortsteile ein Jahr lang mit der Kamera durchstreift. Herausgekommen ist eine 120 Seiten dicke Liebeserklärung an Vollbüttel.
Gewitterstimmung am Nachmittag. Die Tankstelle in der Sonne. Landwirte bei der Getreideernte. Eine Fußballmannschaft, ein Volleyballspiel: „Ich liebe Details“, sagt Brost. „Und die Menschen aus dem Dorf sollten sich wiederfinden.“ Die Fotos – digital aufgenommen – sind so gut wie gar nicht nachbearbeitet, Brost wartet lieber bis zum richtigen Moment, bis die Sonne richtig steht, bis die Wolken diesen zartorangenen Rand haben. Aber auch Schnappschüsse sind dabei, zum Beispiel der froschgrüne Lkw, dessen Front gerade eben auf dem winterlichen Bild mit dem Baum im Mittelpunkt auftaucht. „Das gibt dem Foto erst den richtigen Kick“, findet Brost. Und bei Porträtfotos nutzt er die Möglichkeit der Kamera, Reihenaufnahmen zu machen.
In den 1970er Jahren hat er mit dem Fotografieren angefangen, damals mit einer analogen Canon AE1 Programm. „Dann kamen der Hausbau und die Kinder.“ Seit 2015 gehört Brost zum Forum für Fotografie in Meinersen, nicht zuletzt wegen der Chance, seine Fotos auch bei Ausstellungen zu präsentieren. „Bilder, die nur auf irgendwelchen Festplatten in Vergessenheit geraten, sind nicht so meins.“
„Vollbüttel – Das Buch von Edgar Brost“ liegt jetzt im Gemeindebüro. Wer es sich ansehen möchte, kann während der Öffnungszeiten vorbei kommen. Und wer gerne selber ein solches Buch haben möchte, kann es noch bis Ende April bestellen.
Von Christina Rudert
AZ 23.03.2018
Toller Bildband: Edgar Brost (v.r.) präsentiert Vollbüttel von seinen schönsten Seiten, Renate Finke und Heinrich Stieghahn freuen sich über die bunte Dokumentation.
Quelle: Christina Rudert
Ehrenamtliche wollen sich besser vernetzen
Der Arbeitskreis „lm Dorfleben“ berät über neue Strukturen.
von Daniela Burucker
Ribbesbüttel. Ehrenamtliche Unterstützung erfahren die rund 30 Geflüchteten, die in der Gemeinde untergebracht sind, bereits an vielen Stellen. Anders als in Isenbüttel und Calberlah gibt es aber bislang keinen Helferkreis, der die Aktivitäten strukturiert und koordiniert sowie die Helfer untereinander vernetzt. Die Gründung einer solchen Gruppe hatte der Arbeitskreis „Im Dorfleben“ bei seiner Februar-Sitzung ins Auge gefasst. Darum ging es beim Treffen, zu dem Samtgemeinde- Sozialkoordinator Thorsten Müller ins Gemeindehaus eingeladen hatte. Zudem hatte die Samtgemeinde zuvor einen Aufruf gestartet, um das etwa zwölfköpfige Team zu verstärken. Mit Sozialarbeiterin Elena Fröhlich vom Landkreis Gifhorn hatte er jemanden dazu geholt, der die vielen Fragen rund um die Situation der Geflüchteten beantworten sollte. „Viele wollen schnell in eine eigene Wohnung, sind dort aber sofort auf sich alleine gestellt“, berichtete Fröhlich.
Die damit verbundenen Probleme beschäftigen auch die Helfer in Ribbesbüttel. Sie fahren ihre Schützlinge regelmäßig zu Sprachkursen nach Isenbüttel, unterstützen sie bei Arztbesuchen und Behördenwegen und stoßen dabei oft an ihre Grenzen. Wo bekommt man was und wo schickt man die Leute hin? Mit Fragen wie diesen fühlt sich Anja Wendland ständig alleingelassen, seit sie versucht, der siebenköpfigen Familie aus Syrien, die in einer von ihr vermieteten Wohnung untergebracht ist, bei Alltagsdingen zu helfen.
Antworten soll eine „to-do-Liste“ liefern, die alle zu erledigenden Dinge samt Kontaktdaten von Ansprechpartnern auflistet und die Fröhlich für die Helfer erstellen will.
Eine Erkenntnis des Treffens war, dass es an Sozialarbeitern fehlt und dass das System ohne Ehrenamtliche kollabieren würde. „Zudem scheint klar, dass der Kreis hier nicht größer wird“, stellte Müller beim Blick in die Runde fest. Zu dem Schritt, der Gruppe eine neue Struktur zu geben und einen Koordinator aus ihren Reihen zu benennen, bei dem alle Fäden zusammenlaufen und der wie m Calberlah und Isenbüttel alle weiteren Schritte delegiert, kam es vorerst nicht.
GR 16.03.2018
Elena Fröhlich und Thorsten Müller im Kreis der Helfer. Foto: Burucker
Von Moses und zwei Steintafeln
Die zehn Gebote sind Thema beim Projekt von Schule und Kirche.
Von Daniela Burucker
Ribbesbüttel. Es ging um Regeln für das Miteinander und um ihren Ursprung. Bei der Neuauflage des „Schik“-Projektes von Grundschule und Kirchengemeinde drehte sich einen Vormittag lang alles um das Thema „Die zehn Gebote“. Zank und Streit unter den Menschen gab es schon zu der Zeit, als das Alte Testament verfasst wurde. Die Überlieferung, wie Gott dem Propheten Moses daraufhin die zehn Gebote als Gesetz mitgab, war das Thema, mit dem Pastor Michael Bausmann in der Klasse 2 b auf gespannte Zuhörer traf. Mit einem Team Ehrenamtlicher aus der Kirchengemeinde tourte er durch alle Klassen, um den Kindern das Thema altersgerecht zu vermitteln. Für die 2b stand nach einem Frage -und-Antwort- Spiel rund ums Gehörte noch eine Bastelaktion auf dem Stundenplan, bei dem Moses aus Karton entstand. Zum Einstieg ins Thema hatten sich alle in der Petri-Kirche versammelt. Im Zusammenspiel mit Diakon Torben Lais hatte Bausmann den Bruch von Regeln und den Umgang damit auf der Kirchenbühne inszeniert. Laut Drehbuch futterte Lais dort eine Banane, telefonierte, fotografierte und tat einiges, was man nicht tun sollte. Nachdem die Kinder sein Verhalten im Auftaktplenum erörtert hatten, gab es Frühstück im Gemeindehaus. „Dazu hatte uns die Kirche eingeladen“ teilte Schulleiterin Gabriele Meiners mit. Das Abschlussplenum fand wieder in der Kirche statt. Dort präsentierten alle die Ergebnisse der Arbeit in ihren Klassen. Die Viertklässler zeigten zum Thema ein kleines Rollenspiel.
GR 03.03.2018
Pastor Michael Baumann erklärte der 2b der Grundschule Ribbesbüttel die Entstehung der zehn Gebote. Foto Burucker
Pommes dürfen beim Kinderfasching nicht fehlen
Kinderfeuerwehr Ribbesbüttel lädt zur Kostüm-Party ein
Ribbesbüttel. Aschermittwoch ist längst gewesen. Eigentlich sollte der Spuk ja vorbei sein. Doch in Ribbesbüttel ging es am Samstagnachmittag noch einmal hoch her. Dort war – der Kinderfeuerwehr sei Dank – Fasching angesagt. Viele Mädchen und Jungen schauten in der Turnhalle vorbei.
Dem Nachwuchs war vollkommen Schnuppe, dass die Faschingszeit bereits vorüber war. Er hatte trotzdem Spaß daran, sich zu verkleiden. Als Pirat oder Cowboy, Frosch oder Tiger, Prinzessin oder Hexe, Fee oder Magierin wirbelten die kleinen Ribbesbütteler durch die von der Kinderfeuerwehr, Eltern und aktiven Feuerwehrkameraden kunterbunt geschmückte Turnhalle.
„Los geht’s mit ganz vielen Spielen“, sagte Kinderfeuerwehrwartin Alicia Schönhoff. Die kostümierten Kinder hüpften in Säcken um die Wette, versuchten sich im Leitergolf, ertasteten Gegenstände in Fühlboxen und warfen Bälle in einen Zielkreis. Wer alle Stationen abgeklappert hatte, bekam einen Preis: „Wir haben eine Kiste randvoll mit kleinen Präsenten. Die Kinder haben die freie Wahl“, sagte Schönhoff.
Es folgten gemeinsame Ball- und Schwungtuchspiele sowie Tänze. „Und eine Kostümvorführung machen wir auch noch“, erzählte die Kinderfeuerwehr-Chefin. Nebenbei warb sie ein wenig für ihre Nachwuchstruppe. Die trifft sich jeden zweiten Montag im Monat von 16.30 bis 18 Uhr. Alle Kinder zwischen sechs und zehn Jahren können mitmachen.
Beim Fasching sorgten zunächst fleißige Eltern mit selbstgebackenen Kuchen fürs leibliche Wohl. Zum Abschluss gab es dann im benachbarten Feuerwehrhaus ohne Ende Pommes: „Die dürfen bei unserer Party einfach nicht fehlen“, sagte Schönhoff. rn
AZ 26.02.2018
Verkleiden geht immer: Lange nach Aschermittwoch feierte der Nachwuchs aus Ribbesbüttel Fasching mit der Kinderfeuerwehr. Ron Niebuhr
Große Bücherfreude für kleine Leseratten
Die Bürgerstiftung stockt Bücherbestand des Ribbesbütteler Kindergartens auf.
Ribbesbüttel. In der Ribbesbütteler Kita „Drachenburg“ geht es freitags gespannt und konzentriert zu. Die zwei Kita-Gruppen und eine Krippen-Gruppe dürfen nacheinander in Bücherkisten im Flur stöbern. Ist das aktuelle Lieblingsbuch gefunden, stellen sich die Kleinen im Alter von ein bis sechs Jahren fröhlich in einer Reihe an, um das Buch für eine Woche -mit nach Hause zu nehmen. „Bei den Jungs sind besonders Dino-Bücher sehr gefragt“, weiß Anita Wohlfeil, Leiterin der Kita. „Die Mädchen finden so wohlwilde Tiere als auch Prinzessin Lillifee spannend.“ Für mehr als 50 neue Bücher sorgte jetzt die Bürgerstiftung Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg, die der Kita 500 Euro spendete. „Die nachhaltige Idee hat uns überzeugt“, sagt Heiko Hoffmann, Vorsitzender der Stiftung. „Die Bücher werden von den Müttern verwaltet und auch mal repariert. So profitieren viele Kinder lange von der Anschaffung. Außerdem werden die Kleinsten so animiert, nicht nur auf dem Smartphone zu spielen, sondern spannende Geschichten im Buchformat zu entdecken.“
GR 14.02.2018
Jeden Freitag leihen sich die Kindergartenkinder in Ribbesbüttel neue Bücher aus. Kita-Leiterin Anja Wohlfeil (links) und Heiko Hoffmann, Vorstand der Bürgerstiftung Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg, begleiteten Anja Kettner (rechts) dabei.