Vollbütteler Kinomuseum zeigt Stummfilmklassiker
Vollbüttel. Es war ein ganz besonderer Streifen, den Wolf-Hermann Otte am Sonntagvormittag in den Projektor im Kinomuseum Vollbüttel einlegte.
Es war ein ganz besonderer Streifen, den Wolf-Hermann Otte am Sonntagvormittag in den Projektor im Kinomuseum Vollbüttel einlegte – und zwar in doppelter Hinsicht. Es handelte sich nicht nur um den Stummfilmklassiker „Das Cabinet des Dr. Caligari“ aus dem Jahr 1920 von Regisseur Robert Wiene, sondern er hatte auch noch ein ganz besonderes Format: 9,5 Millimeter.
„Das Format hatte sich in den 30er Jahren zwar durchgesetzt, war aber immer ein Außenseiter“, erklärte Otte den rund 30 Zuschauern. Etliche Ufa-Filme seien damals auf dieses Format kopiert worden – der Hildesheimer sammelt sie. „Manche kritisierten, es sei zu anfällig. Ist es aber nicht, man muss es nur richtig handhaben.“ Das macht Otte offensichtlich – der Film feiert bald seinen 100. Geburtstag.
Wolf-Hermann Otte zeigte im Kinomuseum Vollbüttel ein besonderes Kleinod im 9,5 mm Format: den Robert- Wiener-Film von 1920, "Das Cabinet des Dr. Caligari" Foto: Reiner Silberstein
Aber ein Stummfilm ist kein Stummfilm, wenn er nicht auch live von Musik begleitet wird. Olaf Voigt aus Gifhorn sorgte für eine jazzige Untermalung – „eine Premiere für mich“. Er bediente die amerikanische Wurlitzer-Orgel aus den 50er Jahren, die Kinomuseumsvorsitzender Peter Schade-Didschies vor mehr als 15 Jahren für 20 Euro bei Ebay ersteigert hatte. „Wir mussten sie aber aus Dortmund abholen.“
Voigt beklagte sich ungern, dass der ein oder andere Bass nicht mehr funktioniert. Aber dafür hatte Schade-Didschies schnell Ausreden mit einem Lächeln auf den Lippen parat: „Hier sind eben nicht alle Töne erwünscht.“ Oder aber: „Das Gerät muss öfter bespielt werden.“
Voigt umging geschickt die Defekte und zauberte mit viel Spontanität musikalische Spannung zum Geschehen auf der Leinwand. Ein Freund von Noten ist er nicht. Und so wäre schon eine nächste Vorstellung ein völlig anderes Klangerlebnis. Voigt: „Mit anderer Musik ist es ein anderer Film.“
GR 29.07.2019
Ein Tag als Tierpfleger in Ribbesbüttel
Ribbesbüttel. Beim Ferienspaßprogramm der Samtgemeindejugendpflege blicken Kinder im Tierschutzzentrum hinter die Kulissen.
Der Beruf des Tierpflegers steht für viele Kinder hoch im Kurs. Wie die Realität aussieht, erlebten die acht Kinder, die beim Ferienspaßprogramm der Samtgemeindejugendpflege im Tierschutzzentrum unter dem Motto „Ein Tag als Tierpfleger“ hinter die Kulissen schauen und ein wenig mit anpacken durften.
Wie oft müssen Katzen, Hunde und Kleintiere gefüttert und ihre Unterkünfte gereinigt werden? Das und mehr erfuhren die Kinder beim großen Rundgang mit den Tierschutzhelferinnen Astrid Prieß, Vera Steder und Kirsten Kracht. Auch warum man sich beim Betreten des Katzenhauses die Hände desinfizieren muss. „Das riecht komisch“, beklagte Svea. Dennoch hielt jedes der Kinder seine Hände gern ein zweites Mal unter den Spender. Denn jeder wusste, dass hinter der Tür der verschmuste Kater King auf weitere Streicheleinheiten wartete. „Schreiben Sie, dass er so lieb ist und ein Zuhause sucht“, flehte Tierfreundin Svea (10).
Beim Ferienspaß im Tierschutzzentrum war Kater King der Liebling der Kinder. Foto: Daniela Burucker
Ein Höhepunkt des Vormittags war, dass die Kinder miterleben konnten, wie der rotgetigerte Kater das Gelände in einer Transportbox in Richtung neuer Heimat verließ. „Um richtig mitzuarbeiten, ist der Vormittag leider zu kurz“, sagte Prieß, während die Kinder frühstückten und dabei mit ihrem Liebling unter den Hunden, der verspielten Staffordshire-Dame Emma herumtollten. „Aber die Zeit reicht, um ihnen einen guten Einblick in die Arbeit zu geben.“ Marit, Mira und Mariella: Tierlieb sind sie alle, die meisten haben auch mindestens ein eigenes Tier zuhause. Aber Tierpfleger werden? „Vielleicht“, meint Mia. „Oft sind es später leider die Eltern, die ihren Kinder solche Ideen ausreden“, berichtete Kracht.
GR 24.07.2019
Blitz setzt Haus in Ribbesbüttel in Brand
Die Feuerwehr löscht mit einem Großaufgebot. Ein Stromschlag verletzt eine Nachbarin.
Christian Franz und Bernd Behrens
Ribbesbüttel Ein Gebäudebrand hat am Samstagabend einen Großeinsatz der Isenbütteler Samtgemeindefeuerwehren ausgelöst. Im Ribbesbütteler Sandweg stand das Dach eines Einfamilienhauses in Flammen. Die Gifhorner Polizei übernahm noch während der Löscharbeiten die Brandermittlungen.
Vieles spricht allerdings dafür, dass ein Blitz in das Dach des Fertighauses im Landhausstil einschlug. Anwohner berichteten, kurz vor 21 Uhr einen ohrenbetäubenden Donnerschlag gehört zu haben. Gleich danach habe es gebrannt. Zudem sei in der Siedlung der Strom ausgefallen. Die beiden Bewohner des Hauses, 46 und 56 Jahre alt, alarmierten die Feuerwehr und verließen nach einigen vergeblichen Löschversuchen, unversehrt das Haus.
Ribbesbüttel: 93 Feuerwehrleute waren beim Dachstuhlbrand im Einsatz. Quelle: Michael Franke
In einem Nachbarhaus erlitt eine 17-jährige Bewohnerin einen Stromschlag. Sie befand sich in der Nähe einer Steckdose aus der beim Blitzeinschlag ein Stromschlag auf die Bewohnerin überschlug. Die Frau kam vorsorglich ins Krankenhaus.
Die Feuerwehr setzte über die Ortsfeuerwehr Ribbesbüttel hinaus Kräfte der Isenbütteler Brandschützer ein. Die Einsatzleitung übernahm Gemeindebrandmeister Björn Kölsch. Knapp 100 Freiwillige waren im Einsatz. Dazu kam die Drehleiter der Feuerwehr Gifhorn, die sich aber in den engen Siedlungsgassen erst einmal positionieren musste. Sie ermöglichte es den Löschkräften schließlich, die Dacheindeckung aufzunehmen und Brandnester im Gebälk zu ersticken.
Gelöscht wurde von außen aus mehreren Rohren. Von innen gingen Feuerwehrleute unter Atemschutz gegen die Flammen vor. Im gesamten Gebäude entstand erheblicher Schaden durch das Feuer und das Löschwasser. Am Gebäude entstand ein Schaden von schätzungsweise 150.000 Euro, so die Polizei. Bewohnbar dürfte das Haus vorerst nicht mehr sein. Die Schnelleinsatzgruppe des Roten Kreuzes brachte den Feuerwehrleuten Verpflegung. Mitarbeiter des Versorgers LSW kappten sicherheitshalber Strom- und Gasanschluss des Hauses.
GR 22.07.2019
Gifhorner Team gewinnt Spaß-Turnier
18 Mannschaften sind in Ribbesbüttel dabei.
Burkhard Ohse
Ribbesbüttel. FC K pinnacken gegen Glashoch Rangers, Wacker Durchsaufen gegen 1. FC Rostiger Nagel. Die meisten Namen der Mannschaften gaben einen kleinen Hinweis darauf, dass es beim traditionellen Mitternachtsturnier der SG Vollbüttel/Ribbesbüttel nicht nur um das runde Leder ging. Denn es gab außer dem Wanderpokal für den Turniersieg auch den Bierpokal zu gewinnen. Und den bekam das Team mit dem größten Bierverbrauch während des Turniers.
Eine Rekordzahl von 18 teilnehmenden Mannschaften meldete SG-Präsident Sebastian Jäger in der Nacht zum Samstag im Estadio San Silo, und dort ging es für jedes Team mit sieben Spielern auf dem Platz in mindestens fünf Spielen neun Minuten zur Sache. "Es sind von Vereinsspielern bis Hobbykickern alles dabei, ab 18 Jahren", freute sich Jäger. Und obwohl es ein Spaßturnier war, gekämpft wurde um jeden Ball, der Ehrgeiz war für die rund 300 Zuschauer zu spüren.
Am Freitagabend war es wieder soweit: das weit über die Grenzen des Landkreises hinaus bekannte Mitternachtsturnier hat die Nacht auf dem Ribbesbüttler Sportplatz zum Tag gemacht.
Foto: Florian Krüger / SG Vollbüttel/Ribbesbüttel
Außer Dauergästen wie der Mannschaft Inzucht Gifhorn waren auch Neulinge dabei, wie die Mannschaft Ibu800 aus dem Ort, die zur Hälfte junge Frauen in der Mannschaft hatte. Und auch wenn es sich so anhörte, ab ob der Moderator einen Lieblingsverein hatte, eine Mannschaft hatte sich den Namen "Mein persönliches Lieblingsteam" gegeben.
Für das Turnier hatten die Veranstalter das System der derzeit laufenden U-21-Europameisterschaften kopiert. Die drei Gruppensieger und der beste Gruppenzweite spielten das Halbfinale aus. Die spielten um die Nachfolge von Lokomotive Moskau aus, die diesmal fehlten.
Den Sieg und den Wanderpokal errang diesmal spät in der Nacht im Flutlichtschein Inzucht Gifhorn, die sich gegen Alarm für Krombacher 11 durchsetzte. Im Spiel um Platz Drei siegte Arminia Bierfehlt gegen Mirinda FC. Für die Versorgung standen Helfer aus dem Ort bereit. Die Feuerwehr, die auch eine Mannschaft stellte, betreute den Grillstand, die Schützendamen versorgten Gäste wie Spieler mit Getränken.
GR 02.07.2019
Beschluss im Gemeinderat Ribbesbüttel: Es gibt mehr Geld für Politiker
Aufwandsentschädigung für Ratsmitglieder ist erhöht worden
Mehr Sitzungsgeld: Ribbesbüttels Rat hat die Aufwandsentschädigung für seine Mitglieder von 15 auf 25 Euro erhöht. Foto: Ron Niebuhr
Ribbesbüttel. Mehr Geld bekommen künftig die Ratsmitglieder der Gemeinde Ribbesbüttel. Der Rat beschloss einstimmig die Aufwandsentschädigung fürs Ehrenamt zu erhöhen. Weitere Themen waren die Bebauungspläne fürs Baugebiet „Langen Ehlern“ in Vollbüttel und fürs Abfallwirtschaftszentrum nahe Ausbüttel sowie das Konzept zum Ausbau der Bushaltestellen.
„Zuletzt ist die Aufwandentschädigung am 13. November 1980 erhöht worden“, sagte Hans-Werner Buske (CDU). 2002 sei sie zwar noch einmal thematisiert worden, „allerdings nur, um von D-Mark auf Euro umzustellen.“ Nun habe die Samtgemeinde eine neuerliche Beratung empfohlen, vor allem um den ebenfalls von der Aufwandsentschädigungssatzung erfassten Feuerwehrkameraden mehr Geld zukommen zu lassen, erklärte Buske.
Der Landkreis und die Samtgemeinde gewähren ein Sitzungsgeld von 40 beziehungsweise 30 Euro. Den Mitgliedsgemeinden sei empfohlen worden, einheitlich 25 Euro auszuzahlen. Für Ribbesbüttel bedeutet das eine Steigerung um zwei Drittel - ausgehend von derzeit 15 Euro. „Damit liegen wir im landesweiten Vergleich immer noch weit unten“, sagte Buske. Aber man tage ja auch nicht allzu häufig. Der Rat stimmte geschlossen für die vorgeschlagene Erhöhung. Sie tritt zum 1. September dieses Jahres in Kraft.
Mehr Sitzungsgeld: Ribbesbüttels Rat hat die Aufwandsentschädigung für seine Mitglieder von 15 auf 25 Euro erhöht. Foto: Ron Niebuhr
Hella Klinge (SPD) regte an, für 50 Meter der Vollbütteler Hauptstraße im Bereich der Kreuzung mit der Landesstraße ein beidseitiges Parkverbot zu beantragen. Wegen dort parkender Autos sei es bereits zu vier Unfällen gekommen, pflichtete Buske ihr bei. Die Verwaltung prüft, was machbar ist. Und Yvonne Voges (SPD) kritisierte den schlechten Zustand des Friedhofes in Vollbüttel: „Die Urnengräber sind nur durch hohes Gras und manchmal nur mit Gummistiefeln zu erreichen.“ Albert Jäger (CDU) erwiderte, dass die Samtgemeinde informiert, ihr Rasenmäher aber derzeit defekt sei. Es sei inzwischen teilweise schon gemäht worden, berichtete Raimund Heimann (SPD): „So gut, wie es eben geht – per Handsense bei 39 Grad!“
Ohne Diskussion sprach sich der Rat einstimmig für die Satzungsbeschlüsse der B-Pläne „Langen Ehlern“ und „Abfallwirtschaftszentrum“ sowie für die Prioritätenliste zum barrierefreien Ausbau von Bushaltestellen aus. rn
AZ 29.06.2019