Ferienspaßkinder können jetzt elektronische Schlösser knacken

Besuch im Kinomuseum Vollbüttel mit Panzerknacker-Augenmasken und brenzligen Kniffen – Ausblick aufs Freiluftkino

Von Ron Niebuhr

Vollbüttel. Wie spannend das Vollbütteler Kinomuseum mit seinen Projektoren und Filmrollen auch für die Generation Beamer und Bluray sein kann, erlebten jetzt Kinder als Ferienaktion. Möglich machten das Peter Schade-Didschies und Wolfgang Graewert als Aktion im Rabenspaß der Isenbütteler Jugendförderung.

Museumsleiter Schade-Didschies und seine rechte Hand Graewert freuten sich, dass immerhin sechs Mädchen und Jungen gemeinsam mit Michael Volckmar von der Jugendförderung zur Ferienaktion im Museum vorbei schauten. Dort erhielten sie zunächst einen Vorgeschmack aufs große Highlight des Sommers: das Freiluftkino am Samstag, 10. August, ab 19 Uhr. „Wir haben eine kurze Vorschau gewährt“, erzählte Graewert.

In voller Länge zu sehen ist die Farce „Eins, Zwei, Drei“ von Billy Wilder mit dem unvergessenen Horst Buchholz und der nicht minder beliebten Liselotte Pulver dann bei der 25. Ausgabe des Freiluftkinos. Die Kinder allerdings fanden nicht so recht Zugang zu dem noch in Schwarz-Weiß gedrehten Streifen aus dem Jahr 1961. Damit war zu rechnen, daher „haben wir auch nur einen kleinen Ausschnitt gezeigt“, sagte Graewert. Als Einstimmung auf den Nachmittag im Kinomuseum. Und der hatte noch weitaus mehr zu bieten.

 

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Spannender Nachmittag: Viel Spaß hatten die Kinder jetzt bei einer Ferienaktion des Vollbütteler Kinomuseums.  Foto: Ron Niebuhr

So versuchten sich die Kinder unter anderem darin, ein elektronisches Schloss zu knacken. Zuvor erläuterte Schade-Didschies den Mädchen und Jungen anhand eines Modells die Funktionsweise: Wie kodiert man es? Wie lässt es sich öffnen? Mit einer Autobatterie und einem Draht veranschaulichte der Museumsleiter ihnen danach, warum manches Fahrzeug ohne Fremdeinwirkung in Flammen aufgeht.

Wie irrsinnig hell die Bogenlampe eines alten Kinoprojektors leuchtet, erlebten die Kinder ebenfalls. Dafür allerdings mussten sie erst einmal Schutzbrillen basteln: „In das Licht sollte man mit bloßen Augen nicht schauen“, sagte Graewert. Mit einer Schablone schnitten sie aus Lederresten Augenmasken, in die sie zwei Schweißerbrillengläser setzten. „Damit sehen wir aus wie die Panzerknacker“, fanden die Kinder. Ob man damit wohl auch eine Sonnenfinsternis gefahrlos betrachten kann? „Dafür sind die Brillen nicht geeignet“, warnte Schade-Didschies davor, es auszuprobieren.

Alles in allem war der Museumsleiter zufrieden, wie aufmerksam die vom Alter und den Interessen her doch sehr gemischte Gruppe mitmachte. Für sein Team und ihn geht es nach der Ferienaktion mit der Vorbereitung des Freiluftkinoabends weiter. Am morgigen Donnerstag baue man bereits das Gerüst für die Leinwand und die Buden auf, erklärte Graewert. „Den Freitag haben wir auch voll verplant. Denn am Samstag möchten wir, wenn alles glatt läuft, höchstens noch ein paar kleine Restarbeiten erledigen“, sagte er. Beim Jubiläum des Freiluftkinos wartet das Museum übrigens mit einer besonderen Aktion auf: „Wer wie Liselotte Pulver ein gepunktetes Kleid trägt, erhält eine kleine Überraschung“, kündigten Schade-Didschies und Graewert an.

AZ 07.08.2019