Storch in Ausbüttel: DEW5X921 hat eine ganz besondere Biografie
Experte: 13 Jahre alter Vogel hat den Zug nach Süden nie gelernt
Von Dirk Reitmeister
Ausbüttel. Mit vorzeitigem Frühling hat der Storch in Ausbüttel nichts zu tun. Laut Fachmann Hans Jürgen Behrmann ist der Vogel sein Lebtag noch nicht in den Süden gezogen. Der Storchenbeauftragte bestätigte der AZ nun, welches Tier da in Ausbüttel Siedlung das Nest besetzt hält.
„Ich kenne jeden Storch persönlich“, sagt Behrmann schmunzelnd. Den Ausbütteler hat er in der jüngsten Zeit natürlich auch regelmäßig im Blick. „Ich habe mehrfach Anrufe aus Adenbüttel bekommen.“ Anhand des Rings weiß er: Es ist DEW5X921. Und der hat eine bemerkenswerte Biografie. „Der ist noch nie nach Süden geflogen. Das hat er nicht gelernt.“
Den Ring DEW5X921 hat der Storch 2007 als Jungtier in einem Gehege in Hessen verpasst bekommen, sagt Behrmann. Bis 2013 habe der Storch dort im Gehege eines Vogelparks gelebt. „Der ist nie geflogen.“ Bis dahin jedenfalls. Dann sei er ins Nabu-Artenschutzzentrum nach Leiferde gekommen und sei dort 2015 ausgewildert worden.
Geschafft: In Schwindel erregender Höhe hat Hans-Jürgen Behrmann die drei Ministörche mit sicheren Handgriffen beringt. Foto: Ron Niebuhr
2015 gelang dem Männchen zusammen mit einer Partnerin die erste Brut in Isenbüttel. Dort blieb DEW5X921 bis 2018. Im vergangenen Jahr orientierte er sich um, und zwar mit Gewalt. Er eroberte sich jenes Nest in Ausbüttel Siedlung. Dabei hat er das bisherige Männchen dort brutal vertrieben. „Der Vertriebene wurde schwer verletzt“, sagt Behrmann. Das sei ein Storch ohne Ring gewesen.
Der Eroberer hat 2019 ein Junges in Ausbüttel Siedlung groß gezogen. Und ist wieder im Kreis Gifhorn geblieben. „Der übernachtet dort meistens auch“, sagt Behrmann zum Standort.
Rückkehrer aus dem Süden gibt es laut Behrmann im Kreis Gifhorn noch nicht. In Watenbüttel, kurz hinter der Kreisgrenze, sei jetzt ein Storch eingetroffen, der in Hessen überwintert habe. An den Rieselfeldern gebe es ein Paar, das in Wendeburg überwintert habe.
Die Zahl der Überwinterer nehme zu, sagt Behrmann. Im vorigen Winter seien es niedersachsenweit 45 gewesen, in diesem Winter schon 64. Unter anderem weil es genug Mäuse gebe.
AZ 29.01.2020
Neujahrsempfang der Reservisten: Viele Prominente sind mit dabei
Aktive Kameradschaft zählt 680 Mitglieder – Landrat lobt Einsatz bei Spendensammlung für Kriegsgräberfürsorge
Von Ron Niebuhr
Vollbüttel. Die Reservisten der Deutschen Bundeswehr sehen sich als gesellschaftliches Bindeglied zwischen Militär und Zivilbevölkerung. Die Kameradschaft Südheide weiß ein ungezwungenes Gespräch mit Politikern von Kommunal-, Landes- und Bundesebene stets zu schätzen. Eine Chance dazu bot jetzt der Neujahrsempfang.
Heinrich Sven Neddermeier, Vorsitzender der Kreisgruppe Südheide im Niedersächsischen Reservistenverband, begrüßte in Vollbüttels Raiffeisengebäude eine ganze Reihe von Ehrengästen, unter anderem den Bundestagsabgeordneten Falko Mohrs und den Bundestagsabgeordneten und Bundesvorsitzenden der Reservisten Professor Dr. Patrick Ernst Hermann Sensburg, Gifhorns Landrat Dr. Andreas Ebel sowie Gifhorns Polizeidirektor Thomas Bodendiek. Dazu gesellten sich rund 70 Gäste aus der 680 Mitglieder zählenden Kameradschaft Südheide.
Gutes Miteinander: Die Reservistenkameradschaft Südheide begrüßte Kommunal-, Landes- und Bundespolitiker zum Neujahrsempfang. Foto: Ron Niebuhr
Landrat Ebel freute sich „wieder hier zu sein“, hatte er den Neujahrsempfang doch wegen seines guten Essens in tollem Ambiente in bester Erinnerung. Obwohl man es nach wie vor sehr bedauere, dass die Traditionsstandorte Dedelstorf und Wesendorf aufgegeben worden sind, pflege man ein sehr gutes Verhältnis zur Bundeswehr. Ebel verwies auf den Gifhorn-Tag in Vorbereitung des Nijmegen-Marsches und auf die jährliche Sammlung für die Kriegsgräberfürsorge. „Dabei erzielen die Soldaten stets Spitzenergebnisse“, lobte Ebel. Und im Katastrophenschutz arbeite man ebenfalls Hand in Hand.
Die Militärlaufbahn von Samtgemeindebürgermeister Hans Friedrich Metzlaff endete zwar schon nach 18 Monaten Wehrdienst, tat ihm aber „in der Menschwerdung sehr gut“. Es sei falsch gewesen, die allgemeine Wehrpflicht auszusetzen, denn „dabei könnten auch heute noch viele junge Leute eine ganze Menge lernen.“ Polizeidirektor Bodendiek sagte, dass man sehr dankbar sei für die Hilfe von Bundeswehr und Reservisten im Katastrophenschutz: „Wir stehen bei großen Unglücksfällen Seite an Seite.“
Stolz sei man darauf, dass die Militärhistorische Ausstellung der Reservisten in den Wesendorfer Hammersteinpark zurückgekehrt ist. „Sie war seit 2006 in Kartons verpackt", berichtete der Landesvorsitzende Manfred Schreiber. Zu erleben ist die Uniform- und Waffenentwicklung der deutschen Streitkräfte seit dem Kaiserreich anhand von Kopfbedeckungen, Orden und Ehrenzeichen, Fahnen, Blankwaffen und Munition. Die Ausstellung wird laufend ergänzt, weitere Exponate werden gesucht. Besichtigung ist nach Absprache unter Telefon (0 53 61) 65 54 19 oder per E-Mail an
AZ 25.01.2020
18 Monaten Wehrdienst, tat ihm aber „in der Menschwerdung sehr gut“. Es sei falsch gewesen, die allgemeine Wehrpflicht auszusetzen, denn „dabei könnten auch heute noch viele junge Leute eine ganze Menge lernen.“ Polizeidirektor Bodendiek sagte, dass man sehr dankbar sei für die Hilfe von Bundeswehr und Reservisten im Katastrophenschutz: „Wir stehen bei großen Unglücksfällen Seite an Seite.“
Stolz sei
Feuerwehr Ribbesbüttel: Wenige Einsätze in 2019
Jahresbilanz: Teilnahme an vielen Veranstaltungen – Zeit in Ausbildung investiert
Von Ron Niebuhr
Ribbesbüttel. Die Saison 2019 verlief für Ribbesbüttels Feuerwehr recht überschaubar. Zehn Mal rückten die Kameraden um Ortsbrandmeister Jörn Schlüsche zu Einsätzen aus, einmal wegen eines Fehlalarmes. Daneben berichteten Jugendfeuerwehrwart Nick Tesch und Kinderfeuerwehrwartin Alicia Schönhoff der Jahresversammlung, wie es um den Nachwuchs steht.
Mit einem Fehlalarm stiegen die Brandschützer ins Jahr 2019 ein. „Wir wurden zu einer verirrten Silvesterrakete gerufen“, sagte Schlüsche. Die Suche danach blieb entlang der Winkeler Straße jedoch erfolglos. Im weiteren Verlauf des Jahres war die Feuerwehr bei Bränden gefragt im Viehmoor, im Ribbesbütteler Sandweg, auf einem Stoppelfeld und in Wasbüttel. Technische Hilfeleistungen waren unter anderem nötig bei einem Verkehrsunfall in Ausbüttel, zum Abstreuen einer Ölspur auf Sonnenweg, Dorfstraße und Masch sowie zur Unterstützung des Rettungsdienstes.
Ausgezeichnet: Ribbesbüttels Feuerwehr ehrte und beförderte im Zuge der Jahresversammlung verdiente Kameraden. Foto: Ron Niebuhr
Der Ausbildung widmeten sich Aktive bei Truppmann-, Kettensägen-, Funk-, Maschinisten-, Truppführer-, Zugführer- sowie Leiter-der-Feuerwehr-Lehrgängen. Zudem absolvierten die Ribbesbütteler Übungen bei der Catering-Firma Roth im Isenbütteler Gewerbegebiet als Teil des Personalreservezuges 2 sowie in Wasbüttels ehemaliger Schmiede. Unterstützt von den Landfrauen richtete man zwei Blutspendeaktionen aus und in der Kita Drachenburg schaute man zur Brandschutzerziehung vorbei.
Daneben blieb Zeit zur Pflege der Kameradschaft und Dorfgemeinschaft mit Osterfeuer, Kreisfeuerwehrmarsch bei der Partnerwehr in Lürschau, der Begleitung des Schützenfestumzuges, Eimerfestspielen in Rötgesbüttel und einer Boßeltour rund ums Dorf. Ausgerichtet haben die Ribbesbütteler die Samtgemeindewettkämpfe der Jugendfeuerwehren. Und beim Samtgemeinde-Orientierungsmarsch in Allenbüttel siegten die Aktiven.
Nick Tesch berichtete, dass sich die Jugendfeuerwehr ums Einsammeln der Weihnachtsbäume und um Sträucher fürs Osterfeuer kümmerte. Er bedauerte, dass sich wieder einmal nicht genug Jugendliche fanden, um beim Samtgemeindewettbewerb anzutreten. Am Samtgemeindezeltlager in Scharbeutz an der Ostsee nahm man dagegen mit sechs Jugendlichen teil, beim Samtgemeinde-Orientierungsmarsch belegte man den dritten Platz.
Befördert wurden Jörn Schlüsche (Brandmeister), Uwe Scholz und Thomas Stobbe (Erster Hauptfeuerwehrmann), Bernd Bendig (Hauptfeuerwehrmann), Alicia Schönhoff und Maxi Krüger (Oberfeuerwehrfrau/-mann) sowie Inga Schlüsche und Lukas Schölkmann (Feuerwehrfrau/-mann). Ehrungen sprach die Versammlung aus für Oliver Schmitt, der seit 25 Jahren förderndes Mitglied ist, sowie Karsten Dimmler und Bernd Stieghahn nach 40 Jahren im aktiven Dienst.
AZ 24.01.2020
Frühlingsausblick in Ausbüttel: Im Horst ist schon ein Storch
Siedlung: Nachbarin und Nabu-Artenschutzzentrum tippen auf Überwinterer aus Leiferde
Von Dirk Reitmeister
Ausbüttel. Die Jugendfeuerwehren in zahlreichen Orten haben gerade erst die ausgedienten Weihnachtsbäume eingesammelt, und Skifreunde aus dem Kreis Gifhorn hoffen auf den ersten Schnee im Harz. Derweil ist das Storchennest in Ausbüttel Siedlung bereits zeitweise besetzt. Fällt der Winter doch aus?
„Das ist eine schöne Sache.“ Helga Buchholz mag ihren gefiederten Nachbarn. Sie wohnt direkt neben dem Storchennest. „Ich finde es schön, wenn sie klappern.“ Zu gern wüsste sie, ob der Storch, der jetzt zeitweise auf dem Horst sitzt, der selbe vom Vorjahr ist. Man sehe es den Tieren ja nicht an.
Eine weitere Nachbarin berichtet, den Storch am 9. Januar zum ersten Mal gesehen zu haben. Sie dachte erst, da hätte sich eine Tüte im Horst verheddert. Bis sie sah, dass es ein leibhaftiger Storch ist. „Anderthalb Monate zu früh.“ Meistens sei er abends da.
Ist hier schon der Frühling eingekehrt? In Ausbüttel Siedlung ist das Storchennest schon zeitweise besetzt. Foto: Sebastian Preuß
Buchholz hat dagegen im fortgeschrittenen Herbst immer wieder mal einen Storch gesehen. Sie tippt darauf, dass es sich um einen Überwinterer vom Artenschutzzentrum in Leiferde handelt. Das hält auch Bärbel Rogoschik von der Nabu-Einrichtung für wahrscheinlich. Ihr zufolge kommen sogar drei Kandidaten in Frage.
Da ist zum Beispiel jener Storch mit einem angebrochenen Bein, der im September verletzt aus der Region Hamburg zum Aufpäppeln gebracht wurde. „Ein Anflugstrauma oder eine Kollision.“ Das Tier sei gut zu erkennen an dem einen geraden und dem anderen „kruckeligen“ Bein.
Kandidatin zwei sei „eine ganz verrückte“, die seit einigen Jahren in Leiferde lebe, sagt Rogoschik. „Die kann sich überhaupt nicht von dem Ort lösen.“ Der dritte sei ein Storch, den das Artenschutzzentrum vor Jahren von einem Tierpark bekommen habe. „Mal zieht er, mal bleibt er hier.“
Sparen sich Störche angesichts des Klimawandels den energiezehrenden Zug nach Süden? „Es werden mehr, das sieht man“, sagt Rogoschik. Dennoch sei der Anteil der Hierbleiber „verschwindend gering“. „Normalerweise haben die einen Zugdruck, dann werden sie ganz hibbelig.“ Doch wenn sie zu schwach sind – wie im Fall des Havaristen aus Hamburg – merkten sie selbst, dass sie sich den Flug gen Süden sparen sollten.
AZ 23.01.2020
Reservisten treffen sich beim Neujahrsempfang
Die Kreisgruppe Südheide tagt im Raiffeisengebäude in Vollbüttel. Zahlreiche Gäste nehmen an der Veranstaltung teil.
Daniela Burucker
Vollbüttel Stelldichein der uniformierten Prominenz beim Neujahrsempfang der Reservisten der Kreisgruppe Südheide. Unter den namhaften Gästen befand sich auch der Bundestagsabgeordnete Patrick Sensburg, auch Präsident des Deutschen Reservistenverbandes. Auch er nahm an der geselligen Zusammenkunft im Raiffeisengebäude teil.
Bei der Reihenfolge der Grußworte an die Adresse der 73 Teilnehmer der Kameradschaftsveranstaltung in Vollbüttel ließ Sensburg Landrat Andreas Ebel und Landtagsabgeordnetem Philipp Raulfs den Vortritt.
Als Präsident des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr führte Bundestagsabgeordneter Patrick Sensburg (rechts) die Riege der Ehrengäste beim Neujahrsempfang an. Daniela Burucker
Andreas Ebel, der wegen eines Anschlusstermins auf die Uniform verzichtet hatte, dankte der Bundeswehr „für ihre gute Arbeit für die Sicherheit der Gesellschaft“. Raulfs zitierte Skilegende Rosi Mittermeier, die gesagt habe: „Kameradschaft ist ein Wert, der etwas aus der Mode gekommen ist, bei uns aber zählt.“
Vor dem Banner mit der Aufschrift „Kameradschaft verbindet“, dankte Sensburg der Politik für ihre starke Präsenz. „Das zeigt den Rückhalt für die Bundeswehr“, sagte der CDU-Mann, der seinerzeit gegen die Abschaffung der Wehrpflicht gestimmt hatte und sich darin jetzt bestätigt und zudem ein Gerangel um die Reservisten kommen sieht.
Kritik äußerte er an der Altersgrenze. „Es darf nicht sein, dass Wissen und Kompetenzen fallbeilartig gekappt werden“, sagte er und kündigte das Engagement des Verbandes gegen die Regelung an. Zudem sprach er während des Neujahrsempfangs die geplante Gründung weiterer Landesregimenter an.
GR 16.01.2020