Ribbesbüttel will neue Bausünden verhindern
Dazu möchte der Bauausschuss für den Bereich Dorfstraße einen neuen Bebauungsplan.
Daniela Burucker
Ribbesbüttel Die Marschrichtung ist klar: Die Gemeinde Ribbesbüttel will das typische Erscheinungsbild des alten Ortskerns erhalten und dem Dorfbild nicht entsprechende Neubauten verhindern. Anlass lieferte der Bau eines Mehrfamilienhauses an der Dorfstraße, das den Wünschen von Nachbarn und Politik nicht entspricht. Um solche Bausünden zu verhindern, wurde die Notbremse gezogen und eine Veränderungssperre erlassen.
Die Farbe der Klinker bei Neubauten soll festgelegt werden. Stock
Der nächste Schritt ist jetzt ein vorgezogener Bebauungsplan mit örtlicher Bauvorschrift, der von der Art der Bebauung bis zu den Farben für die vorgeschriebene Klinkerfassade optisch vieles regelt. Den konkreten Anlass liefern Pläne zur Bebauung einer Fläche gegenüber der Schule. Im Entwurf, den der Bauausschuss nach reger Diskussion zur Auslegung empfahl, werden Investoren enge Grenzen gesetzt. Zu den Vorgaben zählen eine Grundflächenzahl von 0,4 bei einer Grundstücksgröße von mindestens 750 Quadratmetern und der ausschließliche Bau von Einzel- oder Doppelhäusern. Festgelegt werden zudem die Firsthöhe sowie Farben, unter denen Bauherrn bei Klinkermauer und Dachziegeln wählen können. Bei der Auswahl orientierte sich der Ausschuss an den Vorgaben, die Wasbüttel im Bebauungsplan für seinen alten Ortskern gemacht hatte. Aus Sicht der Politik sind auf der im Fokus stehenden Fläche an der Dorfstraße ohnehin nur drei Bauten denkbar.
Spannend wird es für Bauwillige in Vollbüttel: Bürgermeister Hans-Werner Buske teilte mit, dass die Vergabe der Grundstücke im geplanten Baugebiet „Langen Ehlern“ im März erfolgen soll. Zuständig dafür ist die Samtgemeinde. Zudem berichtete Buske von einer anstehenden Pflanzaktion im Außenbereich des Spielplatzes Ausbüttel.
GR 04.02.2020
Vollbüttels Feuerwehr lehnt Reduzierung der Hydranten ab
Kritik am Vorstoß der Zusammenlegung von Standorten – Nach und nach neue Einsatzkleidung
Von Ron Niebuhr
Vollbüttel. Rückschau auf die Saison 2019 hielt Vollbüttels Feuerwehr am Samstagabend. Gelegenheit dazu bot die Jahresversammlung. Die nutzte Ortsbrandmeister Peter Evers darüber hinaus, um Kritik am Wasserverband Gifhorn und einer im Isenbütteler Samtgemeinderat angeschobenen Diskussion über die Schließung von Feuerwehrhäusern zu üben.
Der Wasserverband hat ein neues Hydrantenkonzept entwickelt. Das sieht im Kern vor, Standort und Anzahl der Hydranten in den Ortslagen zu verändern. „Für Vollbüttel würde es den Wegfall von zwölf Hydranten bedeuten“, sagte Evers. Dabei habe der Wasserverband offenbar außer Acht gelassen, dass dieses zu einer „signifikanten Erhöhung der Abstände zwischen den Hydranten führt“, erläuterte Vollbüttels Ortsbrandmeister. Die auf den Einsatzfahrzeugen mitgeführten Schläuche würden dann nicht mehr ausreichen, um jede denkbare Einsatzstelle zu erreichen. „Daher haben wir das Konzept für Vollbüttel in Gänze abgelehnt“, stellte er klar.
Noch einen großen Schritt weiter würde die jüngst im Samtgemeinderat vom Finanzausschussvorsitzenden Hans-Werner Buske angestoßene Diskussion führen. Er hatte die Zusammenlegung von Feuerwehrstandorten ins Gespräch gebracht, um die Kosten für die Modernisierung, Erweiterung und Instandhaltung von Gerätehäusern zu verringern. „Diese Äußerung ist sehr verwunderlich“, sagte Evers. Denn aus dem Bedarfsplan gehe eindeutig hervor, dass man auf keinen Standort verzichten könne, da sonst das rechtzeitige Eintreffen am Einsatzort nicht mehr zu gewährleisten sei. Zudem riskiere man, durch die Schließung von Feuerwehrhäusern tragende Säulen der Dorfgemeinschaft zu verlieren, denn motivierend sei das für die Mitglieder der Feuerwehren ganz sicher nicht. „Eins und eins macht hier eben nicht gleich zwei“, kommentierte Evers Buskes Denkanstoß.
Geehrt und befördert: Vollbüttels Feuerwehr hielt am Samstagabend ihre Jahresversammlung im Raiffeisengebäude ab. Foto: Ron Niebuhr
Lob fand der Feuerwehrchef dagegen für die Beschaffung neuer Einsatzkleidung. 21 Anzüge habe man bereits erhalten, der Rest folge wohl noch in diesem Jahr. Ebenfalls erfreulich war, wie gut im Dorf die Veranstaltungen ankamen. „Darin zeigte sich die Verbundenheit der Bürger zur Feuerwehr“, verwies Evers etwa aufs Maibaum- und Adventskranzfest. Auch der kurzfristig ausgerichtete Orientierungsmarsch der Kinder- und Jugendfeuerwehren lief rund. Unverständlich war für Evers allerdings, dass der Blutspendedienst den Herbsttermin absagte, gleichzeitig aber zum Blutspenden aufrief, weil es zu wenig Spender gebe. „Das verstehe, wer will“, wunderte sich Evers.
Sechs Einsätze verzeichnete Vollbüttels Feuerwehr für die abgelaufene Saison: vier Brände von Feldern und Dächern sowie zwei Hilfeleistungen – ein Mal wegen ausgelaufenen Kraftstoffes auf der Hauptstraße, ein Mal wegen eines Verkehrsunfalles auf der Bundesstraße 4 bei Ausbüttel. So erreichte man 155 Einsatzstunden. „Hinzu kam noch eine Übung in Wasbüttel“, sagte der Ortsbrandmeister. Die Zahl der Dienststunden insgesamt bezifferte Evers mit gut 2900. Dabei kam die Kameradschaftspflege nicht zu kurz. Dank galt dem Kommando, den 39 aktiven Kameraden, den sieben Jugendlichen, den acht Senioren, den 150 Förderern sowie Politik und Verwaltung.
Geehrt wurden Helga Markert (25 Jahre aktiv) und Hans-Joachim Hodel (40 Jahre aktiv), Rosemarie Müller und Irene Priebe (25 Jahre fördernd) sowie Manfred Deneke (40 Jahre fördernd). Gustav Möhle ist der Feuerwehr sogar schon seit 60 Jahren treu – erst aktiv, inzwischen fördernd. Ortsbrandmeister Evers erhielt die Silberne Ehrennadel vom Kreisverband. Und Raffael Horn wurden zum Oberfeuerwehrmann befördert.
AZ 03.02.2020
Storch in Ausbüttel: DEW5X921 hat eine ganz besondere Biografie
Experte: 13 Jahre alter Vogel hat den Zug nach Süden nie gelernt
Von Dirk Reitmeister
Ausbüttel. Mit vorzeitigem Frühling hat der Storch in Ausbüttel nichts zu tun. Laut Fachmann Hans Jürgen Behrmann ist der Vogel sein Lebtag noch nicht in den Süden gezogen. Der Storchenbeauftragte bestätigte der AZ nun, welches Tier da in Ausbüttel Siedlung das Nest besetzt hält.
„Ich kenne jeden Storch persönlich“, sagt Behrmann schmunzelnd. Den Ausbütteler hat er in der jüngsten Zeit natürlich auch regelmäßig im Blick. „Ich habe mehrfach Anrufe aus Adenbüttel bekommen.“ Anhand des Rings weiß er: Es ist DEW5X921. Und der hat eine bemerkenswerte Biografie. „Der ist noch nie nach Süden geflogen. Das hat er nicht gelernt.“
Den Ring DEW5X921 hat der Storch 2007 als Jungtier in einem Gehege in Hessen verpasst bekommen, sagt Behrmann. Bis 2013 habe der Storch dort im Gehege eines Vogelparks gelebt. „Der ist nie geflogen.“ Bis dahin jedenfalls. Dann sei er ins Nabu-Artenschutzzentrum nach Leiferde gekommen und sei dort 2015 ausgewildert worden.
Geschafft: In Schwindel erregender Höhe hat Hans-Jürgen Behrmann die drei Ministörche mit sicheren Handgriffen beringt. Foto: Ron Niebuhr
2015 gelang dem Männchen zusammen mit einer Partnerin die erste Brut in Isenbüttel. Dort blieb DEW5X921 bis 2018. Im vergangenen Jahr orientierte er sich um, und zwar mit Gewalt. Er eroberte sich jenes Nest in Ausbüttel Siedlung. Dabei hat er das bisherige Männchen dort brutal vertrieben. „Der Vertriebene wurde schwer verletzt“, sagt Behrmann. Das sei ein Storch ohne Ring gewesen.
Der Eroberer hat 2019 ein Junges in Ausbüttel Siedlung groß gezogen. Und ist wieder im Kreis Gifhorn geblieben. „Der übernachtet dort meistens auch“, sagt Behrmann zum Standort.
Rückkehrer aus dem Süden gibt es laut Behrmann im Kreis Gifhorn noch nicht. In Watenbüttel, kurz hinter der Kreisgrenze, sei jetzt ein Storch eingetroffen, der in Hessen überwintert habe. An den Rieselfeldern gebe es ein Paar, das in Wendeburg überwintert habe.
Die Zahl der Überwinterer nehme zu, sagt Behrmann. Im vorigen Winter seien es niedersachsenweit 45 gewesen, in diesem Winter schon 64. Unter anderem weil es genug Mäuse gebe.
AZ 29.01.2020
Neujahrsempfang der Reservisten: Viele Prominente sind mit dabei
Aktive Kameradschaft zählt 680 Mitglieder – Landrat lobt Einsatz bei Spendensammlung für Kriegsgräberfürsorge
Von Ron Niebuhr
Vollbüttel. Die Reservisten der Deutschen Bundeswehr sehen sich als gesellschaftliches Bindeglied zwischen Militär und Zivilbevölkerung. Die Kameradschaft Südheide weiß ein ungezwungenes Gespräch mit Politikern von Kommunal-, Landes- und Bundesebene stets zu schätzen. Eine Chance dazu bot jetzt der Neujahrsempfang.
Heinrich Sven Neddermeier, Vorsitzender der Kreisgruppe Südheide im Niedersächsischen Reservistenverband, begrüßte in Vollbüttels Raiffeisengebäude eine ganze Reihe von Ehrengästen, unter anderem den Bundestagsabgeordneten Falko Mohrs und den Bundestagsabgeordneten und Bundesvorsitzenden der Reservisten Professor Dr. Patrick Ernst Hermann Sensburg, Gifhorns Landrat Dr. Andreas Ebel sowie Gifhorns Polizeidirektor Thomas Bodendiek. Dazu gesellten sich rund 70 Gäste aus der 680 Mitglieder zählenden Kameradschaft Südheide.
Gutes Miteinander: Die Reservistenkameradschaft Südheide begrüßte Kommunal-, Landes- und Bundespolitiker zum Neujahrsempfang. Foto: Ron Niebuhr
Landrat Ebel freute sich „wieder hier zu sein“, hatte er den Neujahrsempfang doch wegen seines guten Essens in tollem Ambiente in bester Erinnerung. Obwohl man es nach wie vor sehr bedauere, dass die Traditionsstandorte Dedelstorf und Wesendorf aufgegeben worden sind, pflege man ein sehr gutes Verhältnis zur Bundeswehr. Ebel verwies auf den Gifhorn-Tag in Vorbereitung des Nijmegen-Marsches und auf die jährliche Sammlung für die Kriegsgräberfürsorge. „Dabei erzielen die Soldaten stets Spitzenergebnisse“, lobte Ebel. Und im Katastrophenschutz arbeite man ebenfalls Hand in Hand.
Die Militärlaufbahn von Samtgemeindebürgermeister Hans Friedrich Metzlaff endete zwar schon nach 18 Monaten Wehrdienst, tat ihm aber „in der Menschwerdung sehr gut“. Es sei falsch gewesen, die allgemeine Wehrpflicht auszusetzen, denn „dabei könnten auch heute noch viele junge Leute eine ganze Menge lernen.“ Polizeidirektor Bodendiek sagte, dass man sehr dankbar sei für die Hilfe von Bundeswehr und Reservisten im Katastrophenschutz: „Wir stehen bei großen Unglücksfällen Seite an Seite.“
Stolz sei man darauf, dass die Militärhistorische Ausstellung der Reservisten in den Wesendorfer Hammersteinpark zurückgekehrt ist. „Sie war seit 2006 in Kartons verpackt", berichtete der Landesvorsitzende Manfred Schreiber. Zu erleben ist die Uniform- und Waffenentwicklung der deutschen Streitkräfte seit dem Kaiserreich anhand von Kopfbedeckungen, Orden und Ehrenzeichen, Fahnen, Blankwaffen und Munition. Die Ausstellung wird laufend ergänzt, weitere Exponate werden gesucht. Besichtigung ist nach Absprache unter Telefon (0 53 61) 65 54 19 oder per E-Mail an
AZ 25.01.2020
18 Monaten Wehrdienst, tat ihm aber „in der Menschwerdung sehr gut“. Es sei falsch gewesen, die allgemeine Wehrpflicht auszusetzen, denn „dabei könnten auch heute noch viele junge Leute eine ganze Menge lernen.“ Polizeidirektor Bodendiek sagte, dass man sehr dankbar sei für die Hilfe von Bundeswehr und Reservisten im Katastrophenschutz: „Wir stehen bei großen Unglücksfällen Seite an Seite.“
Stolz sei
Feuerwehr Ribbesbüttel: Wenige Einsätze in 2019
Jahresbilanz: Teilnahme an vielen Veranstaltungen – Zeit in Ausbildung investiert
Von Ron Niebuhr
Ribbesbüttel. Die Saison 2019 verlief für Ribbesbüttels Feuerwehr recht überschaubar. Zehn Mal rückten die Kameraden um Ortsbrandmeister Jörn Schlüsche zu Einsätzen aus, einmal wegen eines Fehlalarmes. Daneben berichteten Jugendfeuerwehrwart Nick Tesch und Kinderfeuerwehrwartin Alicia Schönhoff der Jahresversammlung, wie es um den Nachwuchs steht.
Mit einem Fehlalarm stiegen die Brandschützer ins Jahr 2019 ein. „Wir wurden zu einer verirrten Silvesterrakete gerufen“, sagte Schlüsche. Die Suche danach blieb entlang der Winkeler Straße jedoch erfolglos. Im weiteren Verlauf des Jahres war die Feuerwehr bei Bränden gefragt im Viehmoor, im Ribbesbütteler Sandweg, auf einem Stoppelfeld und in Wasbüttel. Technische Hilfeleistungen waren unter anderem nötig bei einem Verkehrsunfall in Ausbüttel, zum Abstreuen einer Ölspur auf Sonnenweg, Dorfstraße und Masch sowie zur Unterstützung des Rettungsdienstes.
Ausgezeichnet: Ribbesbüttels Feuerwehr ehrte und beförderte im Zuge der Jahresversammlung verdiente Kameraden. Foto: Ron Niebuhr
Der Ausbildung widmeten sich Aktive bei Truppmann-, Kettensägen-, Funk-, Maschinisten-, Truppführer-, Zugführer- sowie Leiter-der-Feuerwehr-Lehrgängen. Zudem absolvierten die Ribbesbütteler Übungen bei der Catering-Firma Roth im Isenbütteler Gewerbegebiet als Teil des Personalreservezuges 2 sowie in Wasbüttels ehemaliger Schmiede. Unterstützt von den Landfrauen richtete man zwei Blutspendeaktionen aus und in der Kita Drachenburg schaute man zur Brandschutzerziehung vorbei.
Daneben blieb Zeit zur Pflege der Kameradschaft und Dorfgemeinschaft mit Osterfeuer, Kreisfeuerwehrmarsch bei der Partnerwehr in Lürschau, der Begleitung des Schützenfestumzuges, Eimerfestspielen in Rötgesbüttel und einer Boßeltour rund ums Dorf. Ausgerichtet haben die Ribbesbütteler die Samtgemeindewettkämpfe der Jugendfeuerwehren. Und beim Samtgemeinde-Orientierungsmarsch in Allenbüttel siegten die Aktiven.
Nick Tesch berichtete, dass sich die Jugendfeuerwehr ums Einsammeln der Weihnachtsbäume und um Sträucher fürs Osterfeuer kümmerte. Er bedauerte, dass sich wieder einmal nicht genug Jugendliche fanden, um beim Samtgemeindewettbewerb anzutreten. Am Samtgemeindezeltlager in Scharbeutz an der Ostsee nahm man dagegen mit sechs Jugendlichen teil, beim Samtgemeinde-Orientierungsmarsch belegte man den dritten Platz.
Befördert wurden Jörn Schlüsche (Brandmeister), Uwe Scholz und Thomas Stobbe (Erster Hauptfeuerwehrmann), Bernd Bendig (Hauptfeuerwehrmann), Alicia Schönhoff und Maxi Krüger (Oberfeuerwehrfrau/-mann) sowie Inga Schlüsche und Lukas Schölkmann (Feuerwehrfrau/-mann). Ehrungen sprach die Versammlung aus für Oliver Schmitt, der seit 25 Jahren förderndes Mitglied ist, sowie Karsten Dimmler und Bernd Stieghahn nach 40 Jahren im aktiven Dienst.
AZ 24.01.2020