Biogasanlage: 40 Bürger kommen zur Infoveranstaltung

Mit so viel Interesse am Umbau der Biogasanlage hatten die Betreiber Ute und Stefan Löbbecke nicht gerechnet: Um die 40 Ribbesbütteler kamen am Sonntagmorgen.

Grund für die kurzfristig angesetzte Veranstaltung waren die Bedenken von Helga Meyer und anderer Anlieger der Anlage mitten im Dorf gewesen, dass Infraschall und Schwingungen ihre Lebensqualität noch stärker als bisher beeinträchtigen.

„Wir nehmen das sehr ernst“, sagte Löbbecke und brachte zum Ausdruck, dass „die Kritik uns persönlich sehr nahe geht“. Ihm sei bewusst, dass es eine technische und eine emotionale Seite gebe, „das macht es schwierig.“

Eine zentrale Frage von Helga Meyer war: „Wieso kann der Wärmespeicher und der Motor für die Stromerzeugung nicht am Ortsrand stehen?“ „Das macht technisch und finanziell keinen Sinn“, erklärte Stefan Löbbecke. Anhand von Skizzen zeigten er und seine Frau, dass sowohl für Schallschutz als auch für Schwingungsschutz deutlich mehr getan werde als nötig. „Wir bauen hier eine deutschlandweit einmalige Anlage, wir unterschreiten sämtliche Grenzwerte.“ Mit dem neuen Motor wird nur noch tagsüber, dann aber die doppelte Menge Strom produziert - die 24-Stunden-Bilanz bleibt unverändert. „Unser Ziel ist, dass dieser Motor optisch ansprechend umbaut wird - da redet auch der Denkmalschutz mit - und nicht mehr zu hören ist“, sagte Ute Löbbecke.

Die Nachfrage, ob weitere Haushalte ins Nahwärmenetz eingebunden werden können, musste Löbbecke verneinen. „Vier, fünf neue Anschlüsse innerhalb des existierenden Netzes sind möglich, aber verlängern können wir das Netz nicht.“ Baustart für die neuen Motoren und den größeren Wärmespeicher wird in den nächsten Wochen sein, Ute Löbbecke rechnet mit drei bis vier Monaten Bauzeit.

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Aller Zeitung Online 19.03.2017

 

 Eine technische und eine emotionale Seite: Helga Meyer (l.) fühlt sich von der Anlage gestört, Stefan und Ute Löbbecke (hinten stehend) suchen nach Kompromissen.

Quelle: Christina Rudert