Ribbesbüttel/Rötgesbüttel
Wir bütteln gemeinsam“ oder „Gemeinsames Wir nach der B 4“? Darüber werden sich die Politiker aus Ribbesbüttel und Rötgesbüttel jetzt ein paar Tage intensiv Gedanken machen, denn für den Antrag auf Aufnahme der frisch installierten Dorfregion ins Dorferneuerungsprogramm braucht es ein griffiges Motto.
„Und am besten auch ein Logo, das gibt Punkte“, gab Holger Broja vom Amt für Landentwicklung den beiden Gemeinderäten beim Antrags-Workshop als Hausaufgaben mit. Drei Stunden lang waren er und Volker Warnecke vom gleichnamigen Planungsbüro mit den Räten den Antrag Schritt für Schritt durchgegangen, hatten Schwächen und Stärken, Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Gemeinden herausgearbeitet.
Klammer für die Dorfregion ist die Infrastruktur. Die neue B 4-Trasse wird gravierende Auswirkungen auf die Ortsdurchfahrten Rötgesbüttel und Ausbüttel haben. „Und wegen des Umleitungsverkehrs bei kaputter Schranke auch auf Ribbesbüttel“, ergänzte Rötgesbüttels Bürgermeister Hermann Schölkmann. Schon bei der Anbindung der Dörfer an Gifhorn, Braunschweig und Wolfsburg durch Nahverkehr hapert es, von einer Vernetzung der Dörfer untereinander ganz zu schweigen. „Deshalb muss in diesen Antrag ein Radweg von Druffelbeck nach Rötgesbüttel zum Bahnhof“, meinte Hans-Werner Buske (Ribbesbüttel). „Schreiben Sie so viele Projekte wie möglich in den Antrag“, ermunterte Warnecke, „je mehr desto besser.“
Buskes Ratskollegin Hella Klinge verwies darauf, dass zwar durch die Verlegung der B 4 die enorme Verkehrsbelastung entfällt, „aber es gibt ja womöglich auch negative Auswirkungen, zum Beispiel für die Gewerbebetriebe“. Auch Tourismus, Klimaschutz, soziales Leben und Denkmalschutz sind Themen der Dorferneuerung. Eine Woche lang haben die beiden Räte nun Zeit, den Antrags-Entwurf Warneckes mit konkreten Punkten zu füttern. Denn „am 1. August muss der Antrag beim Landwirtschafts-Ministerium vorliegen, viel Zeit haben wir also nicht“, so Broja.
Von Christina Rudert
Aller Zeitung Online 08.07.2017